14. Juni 2023

Jan Filipzik: Eine neue Art zu reisen – in Nepal & Indien

Sie sind auf dem Weg, sich ihren grossen Traum zu erfüllen - die Unternehmensberaterin Lena Lichterbeck und der Berater Jan Filipzik, Ex-Chefredakteur des Wuppertaler Magazins "talwärts". Die beiden haben ihre gemeinsame Wohnung aufgegeben und sind unterwegs auf großer Weltreise. Dabei begleiten wir Lena und Jan. Gehen SIE mit auf große Reise - wenn SIE mögen...

Nach dem anstrengenden „Manaslu Circuit Trek“ lassen es Lena Lichterbeck und Jan Filipzik ruhiger angehen – © reisen-ist jetzt

Mit dem Ende des Manaslu Circuit Treks und unserer Ankunft in Pokhara bricht ein Kapitel unserer Weltreise an, mit dem wir Neuland betreten. Denn wir schalten nicht nur einen, sondern mindestens zwei Gänge zurück. Vielleicht liegt es daran, dass wir nach den Tagen in den Bergen wirklich geschafft sind und diese Erholung brauchen. 

Jedenfalls hören wir auf, ausgiebig zu gucken, was wir uns in der jeweiligen Stadt und Umgebung alles anschauen können – und das dann auch mehr oder weniger gewissenhaft abzuarbeiten. Stattdessen gehen wir alles sehr langsam an.

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Wir schlafen aus, gehen morgens oft ins Fitnessstudio und machen Sport, lesen viel, spazieren ein bisschen am See entlang und trinken ein kühles Bier, treffen zufällig die beiden Deutschen wieder, denen wir am ersten Tag des Treks begegnet waren – Julia und Matthias – und verabreden uns mit ihnen für zwei Abende zum Essen. 

Natürlich machen wir ansonsten nicht nichts – und statten an einem Tag beispielsweise dem etwas außerhalb der Innenstadt von Pokhara gelegenen Mountain Museum einen Besuch ab. Aber den Unternehmungen fehlt die Dringlichkeit, die zumindest ich manchmal gespürt habe.

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Manche Sachen, wie etwa einen Besuch der weit oberhalb der Stadt gelegenen World Peace Pagoda, von der aus man einen großartigen Blick haben soll, streichen wir auch einfach ganz – und das ist völlig in Ordnung.

Diese neue Art die Dinge anzugehen, ändert sich auch in den kommenden Tagen und an neuen Orten nicht. Nach sechs Nächten in Pokhara fahren wir mit einem lokalen Bus stundenlang über eine extrem buckelige und staubige Straße bis nach Bandipur – eine kleine Stadt mit autofreier Fußgängerzone, genau zwischen Pokhara und Kathmandu gelegen. 

Hier bleiben wir drei Nächte, laufen ein bisschen durch die Gegend, besuchen einen kleinen Tempel, klettern auf einen Hügel und schauen von oben auf die Stadt – bleiben aber auch mal einen Tag fast komplett im Bett und lesen, bis uns die Augen zufallen. 

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In Bandipur erleben wir auch zum ersten Mal, was ein echter Monsunregen bedeutet. Wir sitzen in einem Café in der Altstadt, wollten eigentlich nur eine Kleinigkeit trinken und ein bisschen am Laptop schreiben, als um uns herum die Hölle losbricht. 

Innerhalb weniger Minuten steht die Straße vor dem Café unter Wasser, im Inneren laufen kleine Sturzbäche von den Wänden und sammeln sich als Rinnsale auf dem Boden, wo sie vom Personal mit Lappen und Eimern bekämpft werden. 

Nach einer guten Stunde ist das Spektakel wieder vorbei und die Sonne scheint. Neben diesen kurzen und heftigen Schauern gibt es gerade in Bandipur auch immer wieder Stromausfälle, so dass eines unserer Abendessen zu einem ungeplanten Candlelight-Dinner wird.

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Irgendwann, während dieser Zeit, nimmt auch unsere weitere Reiseroute immer konkretere Gestalt an. Ausgehend von der Tatsache, dass wir im Oktober in Japan sein wollen, planen wir zurück, fügen sinnvolle Zwischenziele ein, recherchieren Klimabedingungen, Preise, Visadauer, Routen und Verbindungen.

Das alles ist recht komplex, aber schließlich ergibt sich daraus fast automatisch die für uns beste Route. Konkret sieht sie so aus, dass wir am 28. Mai von Nepal zunächst zurück nach Indien fliegen. Dort bleiben wir drei Wochen, bis es am 21. Juni für einige Nächte weitergeht nach Singapur, das auf dem Weg zu unserem nächsten, größeren Ziel liegt: Indonesien. 

Für Indonesien nehmen wir uns zwei Monate Zeit und reisen dann Ende August – mit Zwischenstopp in Hongkong – weiter nach Südkorea. Besonders auf dieses Land bin ich sehr gespannt, da ich hier, im Gegensatz zu Indonesien oder Japan, noch gar kein Gefühl habe, was mich erwartet und wie es dort sein wird. 

Lena Lichterbeck unterwegs in Bandipur – © eisern-ist.jetzt

Und genau das ist auch etwas, das diese Weltreise immer wieder für mich ausmacht. Wenn schließlich alles so klappt, wie wir uns das vorstellen – und davon gehe ich aus, da wir die Verbindungen inzwischen gebucht haben – dann fahren wir Ende September mit dem Schiff von Südkorea nach Japan und erreichen pünktlich zum Ende der Taifun-Saison unser letztes Ziel auf dem asiatischen Kontinent. 

Auch für danach haben wir uns schon Gedanken gemacht, aber die hebe ich mir für einen der folgenden Blogartikel auf. Zumal deren Umsetzung auch davon abhängt, wie wir in den kommenden Monaten mit unserem Budget haushalten. Bislang läuft es zwar sehr gut, aber wir waren bis jetzt auch ausschließlich in relativ günstigen asiatischen Ländern unterwegs. 

Das wird sich mit Südkorea und vor allem mit Japan sicher ändern.

© reisen-ist.jetzt

Bandipur ist unsere letzte, echte Station in Nepal. Von hier aus fahren wir für eine Nacht zurück nach Kathmandu, wo wir an unserem letzten Abend Hari und Gopal wiedersehen – unseren Guide und den Inhaber der Agentur, bei dem wir den Trek rund um den Manaslu gebucht haben. 

Zusammen gehen wir noch einmal essen, tanzen schließlich sogar gemeinsam auf der Bühne im Restaurant, was absolut außerhalb meiner Komfortzone liegt und mich, trotz des Reisweins und der zwei Bier, einiges an Überwindung kostet. Zwischendurch erreicht uns eine E-Mail, dass unser Flug ein paar Stunden Verspätung hat, sodass wir ungeplant ausschlafen können, was wirklich großartig und nach den ganzen Getränken auch dringend nötig ist. 

Am nächsten Morgen schließlich holt Gopal uns am Hotel ab und bringt uns zum Flughafen. Der Abschied aus Nepal fällt uns überraschend schwer, denn das Land zählt neben Laos zu den bislang schönsten Zielen unserer Weltreise. Die Natur ist atemberaubend, die Menschen sind extrem freundlich, es ist vergleichsweise ruhig und es gibt so viele Dinge, die man hier tun kann, dass wir ganz sicher noch einmal wiederkommen werden.

Wiedersehen mit Hari und Gopal – © reisen-ist.jetzt

Als nächstes aber steht noch einmal Indien an – es geht zurück nach Delhi und ich gebe zu, dass wir darauf beide keine große Lust haben. Der ganze Müll, der Dreck, der Gestank, der Lärm, das Verkehrschaos, die unzähligen Menschen – all das ist auf Dauer sehr anstrengend und zehrt an den Kräften. 

Hinzu kommt, dass wir ständig angesprochen, angegafft und fotografiert werden, mal mit und mal ohne unser Einverständnis, und ab einem gewissen Punkt wird es einfach sehr viel und unangenehm. Zumal es außer uns nur wenige westliche Touristen gibt. 

Tatsächlich sehen wir in den ersten fünf Tagen in Delhi bis auf am Flughafen und in der deutschen Botschaft – wo wir uns eine Corona-Booster-Impfung geben lassen – keinen einzigen. Was umgekehrt dazu führt, dass sich alle Aufmerksamkeit ausschließlich auf uns konzentriert. 

Die Weltreisenden Lena Lichterbeck und Jan Filipzik – © reisen-ist.jetzt

Sicher ist auch das ein Grund, warum wir es in Delhi, wie zuvor in Nepal, weiterhin sehr ruhig angehen lassen. Statt ausgiebige Touri-Touren zu machen und die Sehenswürdigkeiten abzuklappern, besichtigen wir ein, zwei Malls, gehen ins Kino und zum Sport ins Fitnessstudio, arbeiten ein wenig und überlegen in Ruhe, was wir mit der verbleibenden Zeit in Indien anstellen. 

Obwohl wir zunächst mit dem Gedanken gespielt hatten, durch die Wüstenregion Rajasthan zu reisen, entscheiden wir uns schließlich dagegen. Denn gerade jetzt ist es hier mit Temperaturen von teils deutlich über 40 Grad extrem heiß und noch dazu, wie in Delhi insgesamt, recht chaotisch. 

Stattdessen werden wir in den Norden in die Berge reisen. Dort gibt es zwar bis auf die Natur weniger zu sehen, dafür aber ist es deutlich kühler und auch ruhiger. Und ich glaube, das ist genau das, was wir jetzt brauchen.

Jan Filipzik

12.06.202

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