10. Februar 2023

Erfolge für den Bergischen HC und Wuppertaler SV

Erfolgreiches Wochenende für Wuppertals sportliche Aushängeschilder: Handball-Bundesligist Bergischer HC bezwang dem MT Messungen in der Unihalle mit 28:27 (13:10). Regionalligist Wuppertaler SV siegte klar mit 4:1 (2:0) bei Alemannia Aachen.

Frederik Ladefoged war mit sieben Treffern zweitbester Werfer beim BHC – © Jochen Classen
Dem Bergischen HC ist gegen die MT Melsungen ein bemerkenswerter Sieg gelungen. Nicht nur setzten die Löwen ihren guten Lauf seit Anfang November fort und stehen nun mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf einem einstelligen Tabellenplatz, das 28:27 (13:10) war gleichzeitig erst der zweite Erfolg über die Nordhessen überhaupt.

Und er erfolgte in einer Situation, in der nicht unbedingt damit zu rechnen gewesen war. In der Trainingswoche vor dem Spiel hatte Coach Jamal Naji auf diverse Handballer verzichten müssen. Spielmacher Tomas Babak musste mit muskulären Problemen sogar komplett auf einen Einsatz verzichten.

Linus Arnesson, seinerseits mit Magen-Darm-Infekt im Vorfeld kurzzeitig außer Gefecht gesetzt, bot auf der Mitte auf sich alleine gestellt allerdings eine herausragende Leistung. Es war eine von vielen auf BHC-Seite. Auch Kreisläufer Frederik Ladefoged oder der durchsetzungsstarke Lukas Stutzke drückten dem Match ihren Stempel auf.

So gehörten gleich die ersten Minuten den Bergischen, die auf hohes Tempo ohne Angriff-Abwehr-Wechsel setzten und damit oft Erfolg hatten. Arnesson stellte auf 5:2.

Fabian Gutbrod setzt zum Wurf an – © Jochen Classen

In der Folge jedoch ließ der BHC viele Gelegenheiten ungenutzt und leistete sich zudem ein paar unnötige Ballverluste, die Melsungen zur Führung verhalfen. Beim 8:9 ordnete Trainer Jamal Naji in einer Auszeit seine Mannschaft offensiv neu und freute sich über Tore von Alexander Weck und Arnor Gunnarsson sowie einen Schlagwurf-Treffer durch Linus Arnesson, dem dieses Kunststück bereits zum zweiten Mal gelang. Stutzke und Ladefoged legten kurz darauf nach, so dass es mit einem 13:10-Vorsprung in die Pause ging.

War die erste Hälfte von einer unheimlich starken Deckungsleistung des BHC geprägt, bekamen die Gäste nach Wiederbeginn etwas bessere Möglichkeiten. Das lag gewiss auch an weniger selbst begangenen technischen Fehlern. Bis zum 20:17 hielten die Hausherren in der mit 2.768 Fans sehr gut gefüllten Unihalle den Abstand, dann fehlten ihnen im Angriff zwei Mal die Antworten, wodurch die Melsunger auf 19:20 herankamen.

Auch die zweite BHC-Auszeit zeigte Wirkung. Nachdem der für den in der ersten Halbzeit starken Peter Johannesson eingewechselte Christopher Rudeck einen Siebenmeter gegen Timo Kastening gehalten hatte, stellte Frederik Ladefoged mit zwei Treffern auf 22:19. Stutzke erhöhte sogar auf vier Tore Abstand.

Siebeneinhalb Minuten vor dem Ende war es Tom Kare Nikolaisen, der beim 27:22 sogar die Fünf-Tore-Führung herstellte. Der BHC sah in diesem Moment wie der sichere Sieger aus. Es wurde aber noch einmal spannend. Ein, zwei Fehler im Angriff und Probleme in der Defensive gegen Andre Gomes und den siebten Melsunger Feldspieler brachten die MT noch einmal in Schlagdistanz.

Der BHC und Melsungen schenkten sich nichts. Um jeden Ball wurde verbissen gekämpft – © Jochen Classen

Gute zwei Minuten vor dem Schlusspfiff führte der BHC nur noch 27:26. Erneut drückte Naji auf den Auszeit-Buzzer. Der folgende Angriff besiegelte den Sieg. Stutzke erzielte sein achtes Tor der Partie, indem er Adam Morawski gerade eben überwand. Kastenings 27:28 kam zu spät, die letzten 14 Sekunden spielte der BHC unter frenetischem Jubel zum Sieg herunter.

Mit 18:18 Punkten belegt der BHC derzeit den 10. Tabellenplatz in der Handball-Bundesliga.

Stimmen zum Spiel

Roberto Garcia Parrondo: „Zuerst herzlichen Glückwunsch an den Bergischen HC und Jamal Naji zum Sieg. Es war ein schweres Spiel heute mit hoher Intensität, bei dem sich die Gastgeber die zwei Punkte sichern konnten. Wir sind enttäuscht, da wir das Spiel nicht so gestalten konnten, wie wir es uns vorgenommen haben – Einiges hat nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Schlussphase von Halbzeit Eins war etwas schwierig, da wir im Gegensatz zum Gegner keine Tore erzielen konnten und so mit drei Toren Rückstand in die Kabine mussten. In der zweiten Halbzeit sind wir dem Spielstand immer hinterhergerannt. Wir haben alles versucht es noch zu drehen, aber die Probleme der ersten Halbzeit haben uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht, obwohl wir uns offensiv steigern konnten. Das war aber am Ende nicht genug.“

Jamal Naji: „Ein guter Start in die zweite Saisonhälfte, vor allem weil es auch für mich ein stückweit unerwartet kommt. Wir hatten eine äußerst bescheidene Trainingswoche mit vielen Kranken und wie man gesehen hat ist uns auch Tomas Babak ausgefallen. Tom Kare Nikolaisen war heute bei Weitem nicht bei einhundert Prozent, wie auch Linus Arnesson, der krank flach gelegen hat. Zudem hatte Djibril M’Bengue nur eine Einheit vor dem Spiel mit uns. Das macht es schwierig, aber ich bin ein stückweit Stolz auf die Mannschaft, wie einzelne Spieler in die Bresche gesprungen sind. Wir hatten heute eine sehr gute Mischung aus Isolationsspiel mit Lukas Stutzke, aber auch in der Kooperation mit unseren Kreisläufern. Andersrum haben wir in der Defensive ihre Kreisläuferkooperation für Melsunger Verhältnisse sehr gut weggenommen. Am Ende war es neben dem Taktikpuzzle beider Trainer ein absolutes Spiel des Willens. Das Spiel kann in die andere Richtung kippen, aber wir sind stabil geblieben. Da haben zwei gute Auftakthandlungen geholfen, die gar nicht von mir angesagt waren, sondern die kamen im aus der Mannschaft von Lukas Stutzke und Linus Arnesson heraus, der in der Spielsteuerung ein super Spiel gemacht hat. Ein unerwarteter Sieg, der sich sehr gut anfühlt. “

Bergischer HC – MT Melsungen 28:27 (13:10)

Bergischer HC: Johannesson, Rudeck – Beyer (1), Giesselmann, Stutzke (8), Gutbrod (2), Weck (3), Arnesson (5/1), Szücs, Ladefoged (7), Nikolaisen (1), M’Bengue, Gunnarsson (1), Persson. Trainer: Jamal Naji

MT Melsungen: Simic, Moeawski – Kühn, Malasinskas (1/1), Casado (3), Ignatow (3), Ferreira, Drosten, Jonsson (5), Arnarsson (1), Gomes (3), Kalarash (2), Häfner (5), Kastening (4/4),

Trafen auch in Aachen Kevin Hagemann (l.) und Serhat Semih Güler – © Archivfoto Jochen Classen

Güler traf zweimal beim Sieg in Aachen

Die Erfolgs-Serie hält an! Der Wuppertaler SV kehrte mit einem klaren 4:1 (2:0)-Erfolg vom Tradition-Duell bei Alemannia Aachen zurück. WSV-Torjäger Serhat-Semih Güler erzielte am Tivoli seine Saisontreffer 16 und 17.

Der Erfolg der Gäste war nie in Gefahr. Bereits zur Halbzeit führte der WSV durch Treffer von Güler und Hagemann mit 2:0. Kurz nach der Pause machte Marco Stiepermann mit seinem Tor zum 3:0 endgültig alles klar.

Der Ehrentreffer von Aachens Uzelac in der 89. Minute war lediglich Ergebniskosmetik. Mit 41 Punkten belegt der WSV den 2. Tabellenplatz in der Regionalliga West – hinter Preussen Münster (50 Punkte) und vor Borussia Mönchengladbach U 23 (39 Punkte).

Alemannia Aachen – Wuppertaler SV 1:4 (0:2)

Tore: 0:1 Güler (15.) – 0:2 Hagemann (34.) – 0:3 Stiepermann (50.) – 0:4 Güler (86.) – 1:4 Uzelac (89.)

 

 

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