2. Januar 2023

Patrick Stanke: Werde mich für Kinder wie Raphael engagieren

2022 neigt sich dem Ende zu. Für viele ein Jahr zum Vergessen! Putins Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Welt verändert. Betroffen sind in erster Linie die Menschen in der Ukraine. Aber Auswirkungen hat der Krieg auch auf die Energieversorgung und die Preise bei uns. Auch die Folgen der Covid-19-Pandemie sind immer noch spürbar. Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende schauen in ihrem ganz persönlichen Jahresrückblick auf 2022 zurück - wie Patrick Stanke.

Locker und lässig: Musiker Patrick Stanke – © Sandra Then

Ob als Wolfgang Amadeus Mozart im Musical „Mozart“, als Jesus in „Jusus Christ Superstar“, als Kardinal Richelieu in „Die drei Musiketiere“, als Jean Valjeàn in „Les Miserables“ oder als Affenoberhaupt Kerchak in „Tarzan. Musical-Star Patrick Stahnke wurde vom Publikum gefeiert.

Un diesem Jahr war Patrick Stanke (42) im Festspielhaus Neuschwanstein (Füssen) als Darsteller gleich in mehreren Musicals zu sehen: „Die Schöne und das Biest“, „Die Päpstin“, „Schattenmann“ und „Zeppelin“. Wie bekommt man so viele unterschiedliche Rollen nur unter einen Hut? Patrick Stanke mit Humor: „Wenn alles andere nicht klappt, orientiere ich mich am Kostüm!“ Bei seinen Fans belebt ist auch seine Crossover-Musik-Reihe „Stanke ohne Strom“.

Im Interview mit der STADTZEITUNG erklärt der Künstler, mit welchen Eindrücken und Gefühlen er auf das Jahr 2022 zurückblickt.

DS: Wie sieht Ihre persönliche Bilanz des Jahres 2022 aus?

Patrick Stanke: „Es ist und bleibt die Zeit nach/während Corona. Als Künstler ist diese Zeit nicht immer einfach gewesen und wird auch nie einfach sein. Dennoch gab es viele tolle Herausforderungen viele tolle Rollen, neue Musicals, neue Rollen meines Lebens zu entdecken, unter anderem den König Ludwig im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen und Viele weitere tolle Produktionen wie zum Beispiel Dracula im Deutschen Theater in München oder Die Schöne und das Biest. Alles in allem war das Jahr ganz gut zu mir und zu meiner Familie. Alles war dabei Höhen und Tiefen, lachen und weinen. Ich durfte viele kreative Menschen kennenlernen. 2023 kann kommen wir sind bereit.“

Patrick Stanke ftrut sich über den verdienten Applaus – © Jörg Singer

DS: Was ist aus Ihrer Sicht positiv gelaufen?

Patrick Stanke: „Das Publikum ist wieder bereit und nimmt sich wieder Zeit für Kunst und Kultur. Wir stehen nicht mehr alleine da. Ich merke, dass auch der Konsument wieder bereit ist, mit uns auf Reisen zu gehen.“

DS: Was hat Sie eher nachdenklich gestimmt oder sogar schockiert?

Patrick Stanke: „Am schlimmsten fand ich den Umgang aus Sicht der Regierung mit den Künstlern, die zwei Jahre lang kein Einkommen hatten. Die Unterstützung in finanzieller Form war und ist lächerlich. Wir mussten alles zurückzahlen, im Nachhinein sogar versteuern, ein Riesen großer Verlust von zwei Jahren holt man so nicht mehr auf.

Geschockt hat mich das viele Kollegen das Genre komplett verlassen mussten und nun einen ganz anderen Beruf ergreifen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Künstler zu sein; Musiker zu sein, ist nichts, was selbstverständlich ist und nicht leicht zu schultern ist in solch einer Zeit.“

DS: Wie interpretieren Sie für sich das „Wort des Jahres“ Zeitenwende?

Patrick Stanke: „Ein aus meiner Sicht viel zu spät erkanntes Wort des Jahres. Es ist eigentlich das Wort unserer Zeit das Wort unseres Jahrhunderts. Wir hätten vor 100 Jahren schon begreifen können, dass sollten wir nicht so schnell wie möglich in eine Zeitenwende gehen, verlieren wir das, was uns am wichtigsten ist, nämlich unsere geliebte blaue Erde.“

DS: Haben die aktuellen Ereignisse sogar dazu geführt, dass Sie alte Überzeugungen über Bord geworfen und Ihre Meinung geändert haben?

Patrick Stanke: „Ich bin mir und meinem Lebensmotto immer treu geblieben, nämlich sich selber treu bleiben und loyal, gegenüber anderen Menschen zu sein. Daran ändert weder Corona noch der Krieg in der Ukraine etwas. Wenn man in Köln ein Taxi steigt, fragt der Taxifahrer „wo soll et hinjehn, Liebschen“ kennen Sie kein du, kein fremder, kein Freund, sondern ein Liebchen. Wenn du mehr Leute das Wort Liebchen benutzen würden, wären wir eine bessere Welt.“

Patrick Stanke als ehrenamtlicher Helfer bei der „Wuppertaler Tafel“ – © Paul Coon

DS: Löst Putins Krieg in der Ukraine sogar Zukunftsängste bei Ihnen aus? Falls ja, was sind Ihre größten Sorgen?

Patrick Stanke: „Selbstverständlich habe ich Angst um die Zukunft. Ich habe Angst um meine Kinder und der Kinder meiner Kinder. Gerade in der finanziell schwierigen Zeit, die uns Künstler erreicht hat, ist dieser zusätzliche Faktor Lebensunterhalt Versorgung durch Gas und Strom doppelt schwierig. Der Krieg in der Ukraine ist aber abgesehen von den Luxus Problem, die uns erreichen die größte Schande die die ein Mensch begehen kann. Ich empfinde nur Verachtung für die Diktatoren und zu tiefst gefühltes Mitleid für alle Opfer auf beiden Seiten. Das muss aufhören, das darf nicht. Sein Krieg ist unrecht. Meine größte Sorge ist, dass wir es wahrscheinlich schaffen, die Welt mit unseren eigenen Erfindungen zu zerstören, bevor die Welt ohnehin kollabiert. Eigentlich ein Armutszeugnis. Warum haben wir es nicht geschafft wie Adam und Eva, das, was uns geschenkt wurde, auf Händen zu tragen zu pflegen und so zu nutzen, dass es für alle Zeit und für alle kommenden Menschen verfügbar bleibt.?

DS: Was macht Ihnen Hoffnung?

Patrick Stanke: „Die Augen meiner Kinder.“

DS: Welcher war für Sie der rührendste, emotionalste Moment im angelaufenen Jahr?

Patrick Stanke: „Als sich der Vorhang wieder hob und ich im Ornat als König Ludwig auf der Bühne stand, vor aber tausenden von Menschen und ich endlich wieder das machen durfte, wofür ich geboren bin. Auf der Bühne zu stehen und Menschen zu unterhalten, mit ihnen gemeinsam in eine Geschichte einzutauchen.“

DS: Mit welchen Vorsätzen gehen Sie ins neue Jahr?

Patrick Stanke: „Gesund bleiben, meine neuen Ziele zu verwirklichen. Mein schlankeres sportliches ich wieder zu finden. Ich greife noch mal an und suche mit 43 Jahren die schönste und sportliche Version von mir.“

DS: Welche Wünsche haben Sie für 2023?

Patrick Stanke: „Dass ich alle Menschen auf der Welt sich endlich die Hand reichen und verstehen, dass das, was sie haben, mehr als jeder Reichtum der Welt ist.“

Musical-Star Patrick Stanke – © Sandra Then

DS: Was können die Wuppertalerin und Wuppertaler von Ihnen im nächsten Jahr als Künstler und Kulturschaffenden erwarten?

Patrick Stanke: „Ich werde mich genau wie dieses Jahr für einen guten Zweck engagieren. In 2022 war es der kleine Raphael, der mit dem Down-Syndrom geboren wurde. Da gab es ein Benefizkonzert, um eine Delfintherapie noch einmal zu ermöglichen. Im nächsten Jahr wird es ein weiteres Projekt geben und natürlich ganz viel Musik und Musical auf den Bühnen dieser Welt. Außerdem gibt es für Musik und Musical begeisterte am 28. und 29. Januar ein Musical Workshop in der Bandfabrik in Wuppertal Langerfeld. Für jedermann. Es gibt passive und aktive Teilnehmer.“

Das Interview führte Peter Pionke

Alle Infos zum MUSICAL WORKSHOP  und Tickets gibt es unter www.patrickstanke.de

 

 

 

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