6. Juni 2022

WUPPERTAL HILFT! – ein Festival der Emotionen

Das 14. WUPPERTAL HILFT!-Festival zugunsten von Betroffene des Krieges in der Ukraine war mit Sicherheit das bisher emotionalste. Tolle musikalische Leistungen auf den Bühnen in der Historischen Stadthalle und im Stadthallengarten, 500 begeisterte Zuschauer, darunter auch viele Flüchtlinge.

Eröffnung des 14. WUPPERTAL-HILFT-Festivals: (v.l.) Stefan Mageney (1. Vorsitzender WUPPERTAL HILFT!), Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind, Moderator Michael Brockordt und Ityna Shtern (Leiche e.V.) – © Taro Kataoka

Prominentester Fan war Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind, Schirmher der Benefiz-Veranstaltung. „Es war ein tolles Festival mit tollen Begegnungen“, freute sich Stefan Mageney, 1. Vorsitzender des Vereins WUPPERTAL HILFT!, am Ende.

Moderator Michael Brockordt (Radio Wuppertal) traf mit seiner charmanten Art wieder einmal den richtigen Ton und führte souverän durchs facettenreiche Programm.

Das Sinfonieorchester Wuppertal, bereits zum zweiten Mal bei einem WUPPERTAL-HILFT!-Festival dabei, war ein echtes musikalisches Highlight. Gänsehaut machte sich beim Auftritt der ukrainischen Sopranistin Nadiia Sheremetieva breit.

Nadiia Sheremetieva sind die ukrainische National-Hymne – © Taro Kataoka

Alle Blicke hingen an ihren Lippen, als sie die Nationalhymne ihres von Putins Angriffskrieg gepeinigten Landes anstimmte. Die renommierte Opernsängerin studierte an der Nationalen Musik-Akademie Kiew und machte ihren Abschluss am renommierten Staatlichen Moskauer Tschaikowky-Konservatorium.

Ein echtes „Heimspiel“ hatten „Benny & Joyce“, das Duo aus Essen. In Wuppertal bekannt sind sie durch ihren Aufritt bei der großen Gala im Rahmen der Opernhaus-Wiedereröffnung und durch die beliebte Live-Musik-Reihe „Night Of Ballads“ zusammen mit dem Rocksänger und WUPPERTAL HILFT!-Gründer Stefan Mageney (Bourbon Street – Crystal Ball).

Und selbstverständlich griff Stefan Mageney auch selbst zum Mikrofon und präsentierte gemeinsam mit Joyce van de Pol (Gesang) und Benjamin Nauschütz (Keyboards) einige der schönsten Balladen der Pop- und Rock-Geschichte.

Wurde gefeiert: Das Sinfonieorchester Wuppertal – © Taro Kataoka

„Maritscka“, das Chor- und Vokalensemble des Deutsch-Ukrainische Integrations- und Kulturverein „Lerche“ e. V., sang unter Leitung von Zhanna Kipnis Lieder in mehreren Sprachen. Die Folklore ist ein wichtiger Teil der ukrainischen  Kultur.

„Lerche e.V.“ wird sich auch um die Verteilung der Spendensumme des WUPPERTAL HILFT!-Festivals an bedürftige Ukraine-Flüchtlinge kümmern. Der genaue Betrag steht allerdings noch nicht fest.

Chorgesang vom Feinsten lieferte auch der Frauenchor des Polizei-Chores Wuppertal ab.

Viel Applaus als Lohn für ihren Auftritt ohne Gage kassierten auch die Wuppertaler Acoustic-Classic-Rock-Band „Magic Moments“, die Indie-Folk-Gruppe „Threepwood N‘ Springs“ aus dem Ruhrgebiet, die Coverband „Whats Jeck!“ aus Rösrath und nicht zuletzt Markus Becker, Tscherno Copter und Markus Bielenberg aus Wuppertal mit ihrer Combo „Bollerkopp“.

„Day Of Ballads“: (v.l.) Benjamin Nauschütz, Joyce van de Pol und Stefan Mageney – © Taro Kataoka

Das 14. Charity-Festival des Vereins WUPPERTAL HILFT! e.V., der bereits über 500.000 € für die gute Sache zur Verfügung stellte, war wieder ein runde Sache auf hohem Niveau.

Wir haben uns im Anschluß mit Stefan Mageney unterhalten.

DS: Was hat Sie an dem Abend am meisten beeindruckt?

Stefan Mageney: „Die Emotionalität der Auftritte und die Reaktionen des Publikums. Das betraf eigentlich alle Künstler, aber im  Besonderen der Auftritt von Nadiia Sheremetieva. Des Weiteren, das tolle Miteinander von Künstlern, Technik, Gastgebern, Veranstaltern und Gästen.“

DS: Es waren Ukrainer auf der Bühne und im Publikum, welches Feedback haben Sie von ihnen bekommen?

Stefan Mageney: „Ich habe von einigen ukrainischen Künstlern eine persönliche Danksagung erhalten – direkt vor Ort und auch per Mail. Alle sind sehr froh und dankbar, dass sie hier in Wuppertal so herzlich aufgenommen werden.“ 

Das Festivalgelände im Stadthallengarten – © Anja Käppner-Herzog

DS: Zwei Bühnen – eine Message! Das Sinfonieorchester hat aus logistischen Gründen in der Stadthalle gespielt, der Rest fand auf der Sparkassen-Bühne im Stadthallengarten statt. Wie haben Sie es geschafft, dennoch einen gemeinsamen Spirit entstehen zu lassen?

Stefan Mageney: „Durch die – wie immer – sehr gute Moderation von Micha Brockordt und der guten Kommunikations- und Informationspolitik (Übersetzer etc). Alle Besucher waren stets gut informiert und insofern sprang der Funke dann den ganzen Tag auch über.“

DS: Was nehmen Sie selbst aus diesem Festival mit?

Stefan Mageney (lacht): „Wenn nicht wir, wer denn sonst? Nein, wir haben mal wieder gezeigt, dass wir auch kurzfristig ein Festival auf die Beine stellen, Künstler, Sponsoren und Unterstützer finden und für die gute Sache Spendengelder generieren können! 

DS: Sind unabhängig vom Festival weitere Aktivitäten für und mit den Ukraine-Flüchtlingen geplant oder angedacht?

Stefan Mageney: „Mal schauen – geplant ist momentan noch nichts, aber das Thema sollte weiterhin in die Öffentlichkeit gebracht werden, da weitere Menschen in unsere Stadt kommen werden, die auch unsere Unterstützung brauchen.“

Text und Interview Peter Pionke

http://www.wuppertal-hilft.de

Das Trio „Magic Moments“ – © Taro Kataoka

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