15. November 2021

Das Gaskessel, in dem Träume und Visionen wahr werden

Wer hoch hinaus will, der sollte unbedingt nach Wuppertal kommen! Mit der Schwebebahn, der Historischen Stadthalle, dem grünen Zoo, dem Opernhaus, der Junior Uni, der Nordbahntrasse oder Tony Cragg's Skulpturenpark ist die Stadt schon mit einigen Alleinstellungsmerkmalen geschmückt. Überstrahlt wird das alles von einem echten Leuchtturm, dem "Visiodrom" im Gaskessel Wuppertal.

Plakat der Show „HUMANS“ auf dem Gaskessel – © Visiodrom

Der Gaskessel wurde 1950 gebaut und versorgte bis in die 1970er Jahre Teile der Stadt mit Energie. Thomas Drescher, Geschäftsführer der „Sport-Park“-Gruppe, erweckte das seit 1998 unter Denkmalschutz stehende Bauwerk zu neuem Leben. Er baute im Innern des Gasometers ein Gebäude, in dem einer seiner Fitness-Klubs seit 2019 sein exklusives Zuhause hat. Auf der Beton-Plattform, quasi das Dach des Sport-Parks in ca. 25 Meter Höhe, entstand das „Visiodrom“.

Der innovative Tempel der Visionen ragt 47 Meter hoch in den Wuppertaler Himmel. Er hat einen Durchmesser von 38 Metern und ist mit Europas größter 360-Grad-Leinwand dekoriert. 29 Hochleistungs-Projektoren zaubern gestochen scharfe Bilder (60 Millionen Pixel) auf die insgesamt 6.100 Quadratmeter große Projektionsfläche.

„Für das Einjustieren der Projektoren, damit einheitliches Bild ohne Überlappungen in allen Sektoren entsteht, haben Videotechnik-Spezialalisten allein drei Wochen gebraucht“, erklärt „Visiodrom“-Geschäftsführer Dirk Emde.

„Kino ist gucken, Visiodrom ist erleben“, mit diesem griffigen Slogan wirbt die ambitionierte neue Kult(ur)-Stätte. Wer die Show „HUMANS – save the diversity of our identities“ staunend und berührt mit offenen Augen und offenen Mund inhaliert hat, wird das unterstreichen.

Fotos, die jede Betrachterin und jeden Betrachter tief beeindrucken – © Visiodrom

Eine Fotografin und zwei Fotografen haben auf der ganzen Welt eindrucksvolle Gesichter von Menschen unterschiedlichster Nationen und Kulturen mit der Kamera festgehalten. Die Portraits wurden dann vom berühmten Pariser Studio „SpectreLaps“ zu einem ungemein beeindruckenden, emotionalen, modernen Bilderteppich verwoben, untermalt von sphärischer, zum Teil bombastischer Musik.

Eindrucksvoller und emotionaler kann man Diversität nicht präsentieren. Doch das ist erst der Anfang. Die Möglichkeiten, die der neue Kultur-Dom bietet, sind schier grenzenlos. 

Dirk Emde und sein Team arbeiten mit Hochdruck daran, das „Visiodrom“ im Gasometer als Kultur-Leuchtturm zu installieren, der weit über Wuppertal hinaus strahlt. Dirk Emde: „Über 60 Prozent der bisherigen gut 20.000 Besucher waren keine Bürger unserer Stadt, sondern kamen aus dem Bergischen Land, dem Ruhrgebiet und aus dem Rheinland.“

Aber auch hier in der Bergischen Metropole soll der herausragende Stellenwert des Publikums-Magneten zementiert werden. Kooperationen mit dem von der Heydt-Museum, den Wuppertaler Bühnen, dem Grünen Zoo, dem Skulpturenpark Waldfrieden sowie der Bergischen Universität und Junior Uni sind angedacht oder bereits initiiert.

Die Schönheit der Bilder überwältigt die Betrachter – © Paul Coon

Außerdem soll ein Besuch des „Visiodroms“ im Stundenplan aller Wuppertaler Schülerinnen und Schüler stehen. Dirk Emde: „30 Lehrkräfte haben sich bereits hier vor Ort informiert und waren sehr beeindruckt.“

Nicht zuletzt arbeitet Dirk Emde mit Martin Bang, Geschäftsführer der Wuppertal Marketing GmbH, an einem Konzept für eine Wuppertal-Highlight-Rallye für kulturaffine Touristen, bei der ein Besuch des „Visiodroms“ ein besonders attraktiver Boxenstopp sein soll.

Der Nachfolger für die Erfolgs-Show „HUMANS“ steht übrigens auch schon fest. Ab April oder Mai 2022 soll eine spektakuläre virtuelle Ausstellung der Werke des französischen Impressionisten Claude Monet (14.11.1840 – 05.12.1926) Kunst-Liebhaber aus ganz Deutschland und dem Ausland nach Wuppertal locken.

Das Konzept stammt von „Visiodrom“-Prokorist Christian Höher und seinem Berater Dr. Gerhard Finckh, viele Jahre Direktor des Von der Heydt-Museums. Dr. Finckh hat bereits ausgeprägte Monet-Erfahrung. Seine Ausstellung im Jahr 2009 mit 100 Exponaten des weltberühmten Künstlers brachte 300.000 Besucher zum Staunen. Auf der 360-Grad-Leinwand werden im Frühjahr 2022 virtuell Monet-Werke aus verschiedenen Museen und Privat-Sammlungen präsentiert. 

Wer nach den atemberaubenden Eindrücken im „Visiodrom“ noch in luftiger Höhe die frische Luft geniessen will, der wird auf der gut 70 Meter hohen Plattform mit einem atemberaubenden Rundblick belohnt. Obendrein bringen ihm Info-Tafeln noch ein Stück Stadt- und Industriegeschichte näher. Und Heiratswillige ohne Höhenangst können sich in der Dachkapelle sogar trauen lassen. 

„Visiodrom“-Geschäftsführer Dirk Emde in der Ausstellung, die die „HUMANS“-Show begleitet – © Paul Coon

Nach all dem „visuellen Augenschmaus“ kann sich – wer will – im italienischen Restaurant „Aposto“ unten im Gaskessel noch ein leckeres Gericht, einen Grappa oder einen Espresso gönnen.

Ganz aktuell ist übrigens die Kooperation, die Dirk Emde mit der Leitung des Gasometers Oberhausen ausgehandelt hat. Ein Ticket fürs „Visiodrom“ ist gleichzeitig eine Eintrittskarte für den Gasometer in Oberhauen und umgekehrt.

Oder kurz und knapp ausgedrückt: Zwei Gasometer für einen Preis!

Text Peter Pionke

 

Impressionen aus der grandiosen Show „HUMANS“ – © Visiodrom

Technische Daten auf einen Blick:

Der Gaskessel Wuppertal ist rund 70 Meter hoch

Der Skywalk mit atemberaubenden Blick über die Stadt befindet sich in 65 Meter Höhe

Das „Visiodrom“ auf dem Betonneubau beginnt in ca. 25 Meter Höhe

Der säulenlose Raum erreicht eine Höhe von 47 Metern

Durchmesser: 38 Meter

Europas größte 360-Grad-Leinwand hat eine Projektsfläche von 6.100 Quadratmetern.

29 Hochleistungs-Laser-Projektoren erzeugen rund 60. Millionen Pixel

 

Das Spiegelbild, eines der beeindruckendste Fotos der „HUMANS“-Ausstellung – © Paul Coon

Die Fotografen von „HUMANS“

Cintia Barroso Alexander

Die People- & Modefotografin wurde in Brasilien geboren und kam 2004 nach Deutschland. Inzwischen lebt und arbeitet sie in Wuppertal. Sie fotografierte für berühmte Mode-Magazine wie „Gucci“ und „Vogue“. Cintia Barroso Alexander interessiert sich aber auch für die Schönheit der Naturvölker und besuchte deshalb mit der Kamera die indigenen Völker Asiens und Afrikas.

Peter Voss 

Der mehrfach ausgezeichnete Wuppertaler Fotograf bezeichnet sich selbst bescheiden als „ambitionierten Amateur mit guter Ausrüstung“, der von Profis immer mehr dazu lernen möchte. Der künstlerische „Tiefstapler“ charakterisiert sich selbst als „Nestflüchter“ statt als „Nesthocker“ und ist deshalb auch sehr viel auf der Welt unterwegs. Was er von seinen Reisen mitbringt, kann man in der Show „HUMANS“ bewundern.

Markus Mauthe

Der Fotograf und Umwelt-Aktivist ist seit 2003 Referent für Greenpeace und außerdem Gründer der Naturschutzorganisation AMAP, die sich an der brasilianischen Kakaoküsten für den Schutz des Regenwaldes einsetzt. Seine weltweit gesammelten Eindrücke hat der Profi-Fotograf mit der Kamera festgehalten.

Weitere Infos über das „Visiodrom“ und die Öffnungszeiten unter:

http://www.visiodrom.de

 

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