Helga Rübsamen-Schaeff: Wuppertalerin mit Weltruf

In unserer Serie "Wuppertal Botschafter" stellen wir Ihnen heute Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff vor, eine weltweit anerkannte Wissenschaftlerin, die auf eine Bilderbuch-Karriere zurückblicken kann.

Prof. Helga Rübsamen-Schaeff als Talkgast bei Markus Lanz – © Screenshot ZDF /Vok Dams iNotes

Die Chemikerin und Virologin Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff ist u.a. Gründerin des erfolgreichen Wuppertaler Biotech-Unternehmens Aicuris, das sie von 2006 bis 2015 als Geschäftsführerin leitete.

Heute ist sie dort Vorsitzende des wissenschaftliche Beirats. Sie war federführend an der Entwicklung des innovativen Medikaments „Prevymis“ beteiligt, mit dem Transplantations-Patienten gegen sehr gefährliche, teilweise lebensbedrohliche Virusinfektionen geschützt werden können. Das Mittel ist seit 2017 auf dem Markt. Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff erhielt dafür den „Deutschen Zukunftspreis“.

Die überzeugte und engagierte Wuppertalerin wurde am 13.01.1949 in Münchberg (Oberpfalz) geboren und wuchs in Düsseldorf auf. Ab 1967 studierte Helga Rübsamen an der Uni Münster Chemie. 1971 machte sie ihr Diplom, 1973 promovierte sie. 1982, 1983 und 1985 lehrte sie als Gastwissenschaftlerin an der berühmten Havard University in Cambridge (US-Staat Massachusetts). Ihr Spezialgebiet: Erforschung der Krebs-Entstehung.

1983 habilitierte Dr. Helga Rübsamen-Schaeff in Frankfurt/Main.

Weitere Stationen ihrer atemberaubende Karriere: Von 1982 bis 1986 Abteilungsleiterin für Immuntherapie am Chemotherapeutischen Forschungs-Institut Georg-Speyer-Haus (Frankfurt/Main). Von 1987 bis 1993 bekleidete sie dort sogar die Position der geschäftsführenden Direktorin.

Ab 1988 lehrte Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff als Professorin für Biochemie und Virologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

1994 begann ihre Wuppertaler Zeit. Bis 2001 war sie Leiterin der Virus-Forschung bei der Bayer AG. Von 2001 bis 2006 leitete sie als Senior Vice President die Antiinfektionsforschung bei Bayer Health Care.

2006 dann die Gründung des Biotech-Unternehmens Aicuris GmbH, das auf dem Bayer-Gelände angesiedelt ist (Friedrich-Ebert-Str. 475).

Die bescheidene Wissenschaftlerin und Managerin erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Um nur einige zu nennen: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1995), „Managerin des Jahres“ (2004), „Deutscher Zukunftspreis“ (2018), „Innovationspreis des Landes NRW“ (2019).

„Wuppertal Botschafterin“ Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff ist in zweiter Ehe verheiratet und Mutter eines 1987 geborenen Sohnes.

 

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STADTZEITUNG – 14.05.2019

Innovationspreis für Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff

Hohe Auszeichnung für Wuppertal Botschafterin Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff. Sie erhielt aus der Hand von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart den Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

Die Feierstunde fand im K 21 Ständehaus, dem ehemaligen NRW-Landtag, in der Landeshauptstadt Düsseldorf statt. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ließ es sich nicht nehmen, in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Innovationen und des Innovationspreises für Nordrhein-Westfalen hervorzuheben.

Durch die Preisverleihung führte Andrea Grießmann, u.a. bekannt durch die Moderation des WDR-Reisemagazin „Wunderschön“.

NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart würdigte in seiner sehr persönlichen Laudatio die wissenschaftlichen und unternehmerischen Leistungen der Preisträgerin. Leidenschaft, Neugierde und Begeisterung seien Triebfedern, Mut, Energie und ein unbeugsamer Wille die Voraussetzungen für den Erfolg.

Die Wuppertal Botschafterin Prof. Dr. Hega Rübsamen-Schaeff war Gründungs-CEO der Aicuris GmbH & Co KG. Heute ist die Wissenschaftlerin Beiratsvorsitzende des innovativen Unternehmens.

Einer der ersten Gratulanten war Event-Marketing-Experte Vok Dams, ebenfalls seit vielen Jahren sehr engagierter Wuppertal Botschafter.

 

STADTZEITUNG – 12.09.2018

Große Zahlen – Großes Risiko

Nicht immer beginnen Startups in einer Garage. Manchmal entstehen neue Ideen in einem Labor in einem großen Konzern, drohen aber im Gewühl der Sachzwänge, Genehmigungsabläufe und Firmenhierarchien verloren zu gehen. Oder ein Konzern interessiert sich einfach nicht mehr für das Gebiet. So auch in Wuppertal.

Helga Rübsamen Schaeff ist überzeugte Wuppertal-Botschafterin und wirbt, wo sie kann, für die Vorzüge der Stadt mit der Schwebebahn. Außerdem – und darum geht es hier – ist sie anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Erforschung von Viren und Infektionskrankheiten. Und sie war immer überzeugt davon, dass es gelingen kann, bahnbrechende Entwicklungen auf ihrem Gebiet zum Erfolg zu führen.

Nur, der berühmte Wuppertaler Konzern, bei dem sie beschäftigt war, hatte beschlossen, gerade diesen Forschungsbereich aufzugeben.

Genau da setzt nun Unternehmertum an und die Geburtsstunde eines Startups. Helga Rübsamen-Schaeff hatte die perfekte Idee, aber ein kleines Problem: für die Umsetzung brauchte sie nicht weniger als 20 Millionen Euro. Jedes Jahr! Und das auf einem Forschungsfeld, wo Misserfolg und Durchbruch nah beieinander liegen. Selbst wenn dann wissenschaftlich vielversprechende Ergebnisse erzielt werden, ist der Weg noch weit.

Helga Rübsamen-Schaeff weiss es nur zu genau: „Zwischen einem Erfolg im Labor und einem zugelassenen Medikament liegen Welten!“

Wer Startups begleitet, merkt rasch, dass die Idee nur ein Teil des Erfolgs ist, ein wichtiger zwar, aber doch nicht alles. Vielmehr macht das Startup-Team, seine innere Motivation, seine Überzeugungskraft und sein Mut, auch bei widrigen Entwicklungen immer wieder nach Lösungen zu suchen, den eigentlichen Unterschied aus.

Helga Rübsamen-Schaeff machte sich an die Arbeit. Die Herauslösung einer Mannschaft aus dem Konzern, die Neugründung und vor allem die Finanzierung des Weges ins Ungewisse forderten ihr alles ab. „Ich musste eine Vision entwickeln, an sie glauben, dafür arbeiten und auch kämpfen. Es war die schwierigste Zeit in meinem beruflichen Leben, aber ich hatte auch tolle Mitarbeiter, die diesen Weg mit mir gingen.“

Wissen brachte sie ohne Zweifel mit: promoviert bereits mit 24 Jahren, Harvard-Studien, wertvolle Forscherjahre und Leitungsfunktionen, all dies empfahl sie als fachliche Expertin. Aber letztlich war es dann doch die persönliche Überzeugungskraft, der Unternehmergeist, ihre unkompliziert geradlinige Art, ihr Charakter eben, der dazu führte, dass sie Geldgeber fand, die ein derartig riskantes Abenteuer zu begleiten bereit waren.

Heute steht fest: die Investoren werden ihre Bereitschaft, Millionen in ein Experiment zu stecken, nicht bereut haben. Die Zulassung eines ersten Medikamentes in den USA, in Europa und anderen Ländern sowie Perspektiven für weitere Durchbrüche gegen Infektionskrankheiten sind Lohn für eine Arbeit, die Helga Rübsamen Schaeff mittlerweile als Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats geniessen kann.

Wer nun denkt, dass mit dem Erfolg auch gleich eine neue Frau Zuckerberg oder Gates oder Jobs geboren wurde, der muss leider enttäuscht werden. Große Investitionen gleich zu Beginn einer Geschäftsidee bieten den Gründern eben nicht die Chance, zunächst in ihrer Garage mit kleinem Geld große Unternehmenswerte zu schaffen.

Für Helga Rübsamen-Schaeff ist die große Yacht im Mittelmeer aber nie ein spannendes Ziel gewesen. Viel wichtiger ist ihr „Spaß an meinem Beruf, daran, Dinge zu gestalten. Ich bin immer meinen Neigungen gefolgt, war aber auch immer bereit, hart zu arbeiten und ungewöhnliche Wege zu gehen.“

Zugleich bleibt der Stolz auf das Erreichte. Ohne ihre Hartnäckigkeit und ihren festen Glauben an den Erfolg ihres Unternehmens hätte die Professorin der Biochemie und Wuppertal-Botschafterin niemals so viel Geld für ihre Idee einsammeln können.

Das Unternehmen wäre schlicht nicht entstanden.

Text: Markus von Blomberg

 

STADTZEITUNG – 13.11.2017

Wuppertal als Forschungslabor – AiCuris schafft Durchbruch!

Wuppertal als Forschungslabor – Das Unternehmen AiCuris, gegründet von Professorin Dr. Helga Rübsamen-Schaeff, hat jetzt einen bahnbrechenden Durchbruch geschafft.

Es müssen schon einige Ereignisse zusammen kommen, bis bahnbrechende Innovationen und Neuentwicklungen aus Wuppertal in die Öffentlichkeit dringen und nachhaltige Wirkung zeigen. So waren es im gesellschaftspolitischen Bereich der in Wuppertal geborene Friedrich Engels, im ingenieurtechnischen Bereich Eugen Langen mit der Wuppertaler Schwebebahn und im pharmazeutischen Bereich Felix Hoffmann von der Firma Bayer mit Aspirin, die weltweit für Aufsehen sorgten und die Innovationskraft der Stadt unter Beweis stellten.

In dieser Tradition präsentiert sich AiCuris, eine Ausgründung der Bayer AG aus dem Jahre 2006, als dort die Forschung nicht weiter geführt werden sollte. Die Leiterin des Forschungsbereiches, Professorin Dr. Helga Rübsamen-Schaeff gründete kurzerhand als Gründungs-CEO mit AiCuris ein eigenes Unternehmen, in das auch weitere Bayer-Mitarbeiter eingebunden wurden und ist heute Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates.

Dass diese Entscheidung richtig war, zeigt sich aktuell. Das Unternehmen kann den spektakulären Erfolg des innovativen Experiments und unternehmerischen Wagnisses aus Wuppertal vermelden: „PREVYMIS erhält als erstes antivirales Medikament aus der AiCuris Pipeline die Marktzulassung!“

Das Handelsblatt geht dann auch mit einer Schlagzeile an die Öffentlichkeit: „Wuppertaler Biotechfirma darf auf Millionen-Segen hoffen“ und ergänzt „für Gründerin Rübsamen-Schaeff ist es der Gewinn der Goldmedaille“.

Im medizinischen und wissenschaftlichen Bereich bedeutet diese Meldung, dass mit dem innovativen Medikament PREVYMIS Transplantations-Patienten gegen sehr gefährliche, teilweise lebensbedrohliche Virusinfektionen geschützt werden können. Also eine bahnbrechende Erfindung.

Die Bedeutung dieser Meldung für Wuppertal als Innovationslabor und Gründerstadt ist kaum zu überschätzen. Nicht umsonst ist Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff auch Wuppertal Botschafterin.

Herzliche Gratulation, Professorin Dr, Helga Rübsamen-Schaeff!

Text: Vok Dams

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