24. Mai 2019

Ralf Silberkuhl: ‚Coole‘ Projekte mit Foto & Film

Ralf Silberkuhl schafft ‚coole‘ Projekte mit Foto & Film. Der Wuppertaler Foto-Künstler und Filmemacher beschreibt seine geschätzte Heimatstadt mit der Kamera. Seine Visitenkarte müsste eigentlich 20 Zentimeter lang sein. Kunst-Fotograf, Industrie-Fotograf, Kameramann, Regisseur, Beleuchter, Drehbuchautor, Dozent bei Kamera-Workshops und Schöngeist könnte eigentlich darauf stehen.

Der Foto-Künstler und Kameramann Ralf Silberkuhl – © privat

Ralf Silberkuhl (59) glänzt durch Vielseitigkeit auf hohem Niveau. Beim vielbeachteten Film-Portrait „Wuppertal – die ungeschminkte Stadt“ (als DVD 10.000 Mal verkauft und über 130.000 Klicks bei ‚youtube‘) war er Chefkameramann, bei den Nostalgie-Film-Projekten „Zeitsprünge Wuppertal“ sowie „Rückblicke“ (Wuppertal, Solingen, Remscheid) führte er Regie.

Dann war drehte er auch noch einen Film über die Schwebebahn, der in keiner privaten Wuppertaler Video-Sammlung fehlen sollte. Beim Musik-Video der Wuppertaler Metal-Band ‚Lion Twin‘ mit Hardrock-Urgestein Udo Dirkschneider (Accept – U.D.O.), das auf der Trauminsel Ibiza produziert wurde, übernahm er den Regie- und Kamera-Job und schoß auch noch die Fotos. Und nicht zuletzt sorgte Ralf Silberkuhl auch noch für die effektvollen Einspieler bei den spektakulären Bühnen-Erfolgen „Romeo & Julia“ und „Don Quijote“ von Regisseur Robert Sturm in den Riedel-Hallen.

Der ausgebildete Fotografen-Meister und Kameramann für 16- und 35-mm-Film hat als einer der wenigen den Spagat zwischen Fotografieren und Filmen schmerzfrei hinbekommen. Ralf Silberkuhl: „Ich habe mich da langsam herangetastet. Bewegtbilder haben mich aber eigentlich schon immer interessiert.“

Fotographie und bewegte Bilder

Ralf Silberkuhl arbeitet die Unterschiede zwischen beiden visuellen Formaten heraus: „Bei der Fotografie muss man den entscheidenden Moment einfangen, da habe ich nur die 125stel Sekunde, um eine Geschichte zu erzählen. Beim Film spielt der Zeitfaktor nicht so eine große Rolle. Und da sind eben die Übergänge sehr wichtig: Wie komme ich von einer Szene in die nächste. Ein weiterer Unterschied: Als Fotograf ist man im Prinzip auf sich allein gestellt, während man beim Film im Team arbeitet.“

Der Job des Wuppertalers mit Leib und Seele gestaltet sich aus einer Mischung Auftrags-Arbeiten wie Fotoshootings für die Industrie, die Produktion von Imagefilmen und Unternehmens-Portraits sowie Eigenproduktionen mit hohem künstlerischen Anspruch. „Die Auftragsarbeiten brauchen wir, um Geld zu verdienen. Und da ist es hilfreich wenn der Auftraggeber schon eine Idee, einen Plan hat. Bei den Eigenproduktionen kann ich meiner Phantasie zwar freien Lauf lassen, aber finanziell lohnt sich das in der Regel nicht“, gibt der Geschäftsführer des Medien-Unternehmens 6tant GmbH zu.

Auch Ralf Silberkuhl registriert natürlich, dass heutzutage professionelles Film-Equipment und digitale Schnitt-Systeme für jedermann erschwinglich sind und immer mehr selbsternannte Film-Produzenten den Markt mit Dumpingpreisen überfluten. Auch da bleibt Ralf cool: „Mit meinem Erfahrungsschatz, meiner Kreativität und meinem Wissen, wie man eine Geschichte filmisch erzählt und wie man Licht optimal und effektvoll setzt, kann ich da sehr gut dagegenhalten. Wenn die Qualität stimmt, dann zahlen die Kunden auch marktgerechte Preise.“

Ralf Silberkuhls persönliches Highlight im Bereich Werbefoto war eine gemeinsame Kampagne mit dem bekannten Medien-Unternehmer und Kunstsammler Christian Boros im Auftrag der Wuppertaler Stadtwerke: „Boros hatte ganz witzige Vorstellungen, da gab es beispielsweise eine Schnitte Brot mit zwei Gurkenscheiben oder einen Toiletten-Papierhalter mit ein paar Zeitungsseiten. Das hat Spaß gemacht.“

Ralf Silberkuhl beim Fotoshootings mit Hardrocker Udo Dirkschneider auf Ibiza – © Ralf Silberkuhl

Mindestens genauso viel Spaß bereitet Ralf Silberkuhl, der mit der WSW-PR-Chefin Judith Birkenbach verheiratet ist und mit mir zwei Söhne hat, seine Eigen-Produktion „Tanz-Projekt“. Hier fotografiert Ralf Silberkuhl „Prima Ballerinas“ und andere Tänzerinnen in außergewöhnlichden Posen an ganz gewöhnlichen Orten wie öffentlichen Treppen, Schwebebahnstationen oder auf der Hardt.

Seine Fotos erzeugen einen Mix aus Ästhetik, Anmut und Erotik. Ralf Silberkuhl: „Erotik ist ja etwas Schönes. Und wenn zwischen der Aussage des Bildes und dem Betrachter ein Knistern entsteht, ist das schon toll. Aber jeder definiert Erotik ja anders. Auf jeden Fall sorgen meine Foto-Sessions für enorme Aufregung bei Autofahrern. Wenn beispielsweise eine schöne Frau direkt an der Bundesallee posiert, steigt so mancher kräftig in die Eisen.“

Doch wie findet Ralf Silberkuhl, dessen Hobby es ist, Kunst- und Foto-Ausstellungen auf der ganzen Welt zu besuchen, die Models für seine anmutig-prickenden Shootings? Der leidenschaftliche Fotograf: „Oft ist es Mund-zu-Mund-Propaganda, dann haben sich nach einem bundesweiten Facebook-Aufruf eine Reihe von jungen Frauen gemeldet. Und manchmal sagt meine sehr kunstinteressierte Frau sogar: ‚Die junge Dame da solltest Du unbedingt für Dein Foto-Projekt ansprechen‘.“ Ralf Silberkuhl, ein Fotograf und Filmer mit ‚silber-coolen‘ Projekten…

Text: Peter Pionke

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