15. Juni 2016

Fußball-EM: Ulli Potofski tanzt wieder auf seinem Parkett

Er ist eines der schillerndsten und beliebtesten Gesichter der deutschen TV-Landschaft. Nur Fernseh-Koch war Ulli Potofski noch nicht, obwohl er genau diesen Beruf nach seinem Realschul-Abschluß erlernt hat. Bei der Fußball-EM in Frankreich ist er in geheimer Mission unterwegs...

Ulli Potofski einmal ohne Mikrofon in einer wohlverdienten Kaffeepause – © privat

Zu seiner Sport-Moderatoren-Karriere kam Ulli Potofski auf Umwegen. 1970 landete er als Rundfunk-Moderator bei bei Radio Luxemburg. Vorher war der heute 63 Jahre alte Rundfunk- & TV-Mann bereits als Puppenspieler, Schlagersänger und Diskjockey mehr oder weniger erfolgreich am Start. Das Talent als Entertainer zahlte sich auch in seiner Journalisten-Karriere aus.

Wortgewandt, schlagfertig und humorvoll kreierte seinen ganz eigenen Moderation Stil. Dieser brachte ihm als Moderator und Chef der legendären RTL-Sport-Sendung „Anpfiff“ (1984-1992) sogar den Fernseh-Preis  „Bambi“ (1989) ein. 2013 wurde Ulli Potofski noch einmal dekoriert – und zwar mit dem MIRA Award als bester Sportkommentator.

Ulli Potofski als „Anpfiff“-Moderator bei RTL plus – © RTL

Ulli Potofski war eigentlich immer auf Sendung – auch als er den großen Privat-Sender RTL längst verlassen hatte und als freier TV-Journalist für verschiedene Kanäle arbeitete. Der bekennende, aber durchaus kritische Schalke-Fan, veröffentlichte insgesamt sieben Kinderbücher. Sein Held „Locke“ hat natürlich auch mit Fußball zu tun. Zuletzt war Ulli Potofski mit charmanten Co-Moderatorinnen (Esther Sedlarczik – Christiana Rann) Gastgeber der lockeren, informativen Fußball-Show „Mein Stadion“.

Nur auf einem Parket konnte sich der schlagfertige Alleskönner bei weitem nicht so erfolgreich wie gewohnt behaupten: Auf dem Tanzparkett. Seine Auftritte in der RTL-Show „Let’s Dance“ erinnerten beileibe nicht an „Saturday Night Fever“-Star John Travolta, sondern eher an einen Tanzbären. Ulli Potofski schied mit seiner „leidgeprüften“ Partnerin Kathrin Menzinger schon in der ersten Runde aus, kam aber durch die Hintertür quasi als „Lucky Loser“ wieder in die Show zurück, weil Konkurrentin Franziska Traub verletzt ausscheiden mußte.

Mit dem Sieg hatte Ulli Potofski am Ende nichts zu tun, aber immerhin tanzte er sich mit seinem barocken Stil in die Herzen der TV-Zuschauer. Ausgetanzt! In der nächsten Saison kehrt Ulli Potofski wieder auf sein Parkett zurück, den grünen Rasen. Die STADTZEITUNG sprach im Zuge der Fußball EM mit der sympathischen Moderatoren-Legende.

DS: Verbringen Sie wie Ihr Wuppertaler SKY-Kollege Marcus Lindemann die Fußball-EM wie Otto-Normalverbraucher auf dem Sofa, weil SKY ja keine EM-Rechte besitzt?

Ulli Potofski: „Ich sitze nicht auf der Couch. Ich bin in diesen Tagen LIVE in Lille und Paris mit unserer Mannschaft unterwegs. Allerdings nicht als Kommentator – sondern in einer komplett anderen „geheimen“ Mission. Jetzt kann man Rätseln…“

DS: Hat Sie das EM-Fieber überhaupt schon infiziert?

Ulli Potofski: „Selbstverständlich bin ich immer irgendwie im Fußballfieber – aber gelegentlich schalte ich komplett davon ab – was auch sein muss!“

DS: Welche Rolle trauen Sie Jogis Elf bei dieser EM überhaupt zu?

Ulli Potofski: „Der Weltmeister sollte/muss bei der EM unter die letzten Vier kommen – aber zum Titel wird es nicht reichen. Wenn doch – würde ich mich freuen…“

Zwei echte Typen: Fieldreporter Ulli Potofski (l.) mit Freiburgs Trainer Christian Streich – © Sky

DS: Welche Interpretation können Sie denn für Jogis vielbeachteten Griff in die Hose liefern?

Ulli Potofski: „Zu diesem Thema hat Podolski (nicht Potofski) schon alles gesagt -:)“

DS: Sind Sie auch in der neuen Bundesliga-Saison wieder schlagfertiger Gastgeber der beliebten SKY-Sendung „Mein Stadion“?

Ulli Potofski: „Leider gibt es das Format „Mein Stadion“ bei SKY nicht mehr. Aber ich werde weiter aus der Bundesliga für SKY berichten. Als Kommentator und Moderator! In Vorbereitung sind aber auch zwei weitere Formate für andere Sender. Ein Reisequiz und die Talkshow „Das Hans am Ende der Stadt“!“

DS: Und wie geht es mit Ihrer Tanz-Karriere weiter?

Ulli Potofski: „Als Tänzer wird man mich „leider“ nie mehr sehen. „Let’s Dance“ war aber trotzdem eine tolle Erfahrung für mich…“

DS: Vielen Dank für das Gespräch.

Text: Peter Pionke

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