Das unsichtbare Leid

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Am 2. November findet um 19 Uhr im Rex Filmtheater (Kipdorf 29) die Premiere der Medienprojekt-Dokumentation „Das unsichtbare Leid“ zum Thema Behinderung und Depressionen statt.

Viele glauben, dass Menschen mit Behinderungen unter ihren Einschränkungen leiden und deswegen an Depressionen erkranken. In der Tat haben viele Menschen mit Einschränkungen mit psychischen Problemen zu kämpfen. Diese jedoch unmittelbar auf die jeweilige Behinderung zurückzuführen, greift zu kurz und wird den Betroffenen nicht gerecht.

Der Film geht der Frage nach, was Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen tatsächlich in seelische Notlagen bringt: Menschen, die im Rollstuhl sitzen oder auf andere Hilfsmittel angewiesen sind, haben oft mit Alltagsdiskriminierung zu tun, die zu einer psychischen Abwärtsspirale führen können. Viele Betroffene haben eine sogenannte unsichtbare Behinderung. Diese Personengruppe leidet häufig unter grundlegenden Stigmatisierungen, weil ihr wenig Verständnis in der Öffentlichkeit und in der Arbeitswelt entgegengebracht wird. Auch hier ist die seelische Not nur selten eine unmittelbare Folge der jeweiligen Einschränkung, sondern Folge des Gefühls, nicht gesehen und nicht verstanden zu werden.

Die Konfrontation mit einer fortschreitenden chronischen, lebensverkürzenden Erkrankung wie Multiple Sklerose löst enorme innere Konflikte z. B. von Schuld und Wut aus. Menschen mit geistigen Behinderungen erkranken ebenfalls häufig an depressiven Störungen. Hier ist das Problem viel grundlegender, weil sich viele Menschen mit einer geistigen Behinderung anders artikulieren. Die Hinweise darauf, dass eine depressive Erkrankung vorliegen kann, werden oft übersehen oder fehlgedeutet.

Der Film nähert sich dieser komplexen Thematik anhand von subjektiven Geschichten. Die Protagonisten zeigen und erzählen, wie sie ihren Lebensalltag gestalten und welche Schwierigkeiten dabei auftreten. Sie berichten einerseits von großer innerer Not, andererseits von ihrem jeweiligen Weg, auch mit Behinderung ein gutes Leben zu führen.

Der Eintritt in die Veranstaltung kostet 1 Euro. Im Anschluss an die Filmaufführung gibt es eine Publikumsdiskussion. Kartenreservierungen können beim Medienprojekt Wuppertal vorgenommen werden: Telefon 0202 563 2647 oder info@medienprojekt-wuppertal.de.

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