10. Juni 2015

Vorwerk – ein Global Player aus Wuppertal

Das traditionelle Wuppertaler Unternehmen Vorwerk ist seit mehr als 100 Jahren weltweit aktiv und hat dennoch seine Wurzeln nie vergessen. Was der moderne Großkonzern seiner Stadt zurückgibt – und was er sich für ihre Zukunft erhofft.

Der Thermomix, das Flaggschiff von Vorwerk – © Paul Coon

Vorwerk ist der Status als multinationaler Großkonzern nicht sofort anzusehen – auf jeden Fall nicht hier in Wuppertal. Die Firmenzentrale in Barmen, der weltweite Hauptsitz des Unternehmens, sieht mit seiner klobigen weißgrauen Fassade nicht viel anders aus als der Rest der Stadt. Doch der erste Schein trügt – wer schon einmal das Hauptgebäude betreten hat, kennt die luxuriöse weißrote Ausstattung der Flure und Konferenzräume.

Hinter Vorwerk steckt viel mehr, als man zunächst vermuten würde. Obwohl das ehemalige Barmer Teppichunternehmen schon längst weit über seinen Geburtsort hinausgewachsen ist, hat man Wuppertal nicht den Rücken gekehrt. Ganz im Gegenteil: Die Firmenpolitik bedeutet für Vorwerk nicht nur Expansion, sondern auch Rückbesinnung auf das, was die ihre 130-jährige erfolgreiche Firmengeschichte bisher ausgemacht hat.

Bis heute befindet sich das Hauptzentrum für Produktion und Forschung des internationalen Konzerns in Wuppertal. „Eine der Stärken dieser Stadt ist das immense Engagement ihrer Bürger“, erzählt Michael Weber, Pressesprecher des Unternehmens. „Gerade in den letzten Jahren haben wir das verstärkt gesehen – der Bau der Nordbahntrasse und die Rettung des Gasometers in Oberbarmen sind da nur einige Beispiele. Natürlich möchte Vorwerk bei solchen Projekten auch seinen Beitrag leisten, insbesondere, wenn es darum geht, Wuppertal zukunftsfähig zu gestalten.
In diesem Rahmen fördern wir Projekte wie etwa die Junior Uni, das Von-der-Heydt-Museum sowie den Wuppertaler Zoo, dessen neue Pinguin-Anlage Vorwerk finanziert hat.“

Unternehmen engagiert sich auf allen Ebenen für seine Heimatstadt

Der neueste Ansatz der Unternehmensgruppe zielt darauf ab, soziales Engagement mit Ausbildungsmöglichkeiten zu vereinen. Seit Anfang 2014 finden in der Produktionsabteilung (Vorwerk Engineering) regelmäßige „Teambuilding“-Maßnahmen in Verbindung mit sozialen Organisationen in und um Wuppertal statt. So halfen etwa 20 Mitarbeiter der Vorwerk Elektrowerke bei der Restauration des Luise-Winnacker-Hauses in Sonnborn, das sozial und körperlich benachteiligte Kinder unterstützt.

Und auch bei der Historischen Stadthalle ist Vorwerk bei der Restauration des Hauptsaals und seines Inventars aktiv. Weber: „Bereits 1957, im Zuge der Restauration der Stadthalle, finanzierte die Unternehmerfamilie Mittelsten Scheid den Bau der neuen Orgel für die Stadthalle, daher finden wir es selbstverständlich, uns auch weiterhin um sie zu kümmern“.

Die Familie Mittelsten Scheid, die in der Firmenleitung unter anderem ab 1930 mit dem „Kobold“-Staubsauger und später u.a. mit dem „Thermomix“ für die Popularisierung des Prinzips Direktvertrieb in Deutschland sorgte, hat inzwischen ihre Präsenz größtenteils verloren.

Ein Global Player, der seinen Wurzeln treu bleibt

Dennoch sieht sich die Vorwerk-Unternehmensleitung weiter in der Verantwortung für ihr Erbe – und für ihre Stadt.
Wuppertal sei auf dem richtigen Weg, konstatiert Michael Weber zum Abschluss. „Es gibt viele kleine Dinge, die Wuppertal immer wieder in den Blick der Öffentlichkeit rücken. Etwa den Bergischen Handballclub, der seit einigen Jahren in der Bundesliga spielt, oder die Bergische Universität, die im nationalen CHE-Ranking im oberen Mittelfeld liegt.“

Es werde endlich wieder positiv über Wuppertal gesprochen, und genau diesen Effekt gelte es, weiter zu verstärken. In diesem Moment scheint er nicht mehr nur Vorwerks Pressesprecher zu sein, sondern ein ganz normaler Wuppertaler. Jemand, der seine Stadt liebt, und sich nur das Beste für sie wünscht. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, hängt vor allem von den Wuppertalern selber ab…

Text: Alexander Hölken

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