27. Dezember 2025

BHC holte sich in Flensburg die erwartete Niederlage ab

Die Trauben hingen für den Bergischen HC bei der SG Flensburg-Handewitt erwartungsgemäss zu hoch. Das galt umso mehr, weil die Mannschaft im letzten Spiel vor der EM-Pause auch noch auf Nico Schöttle verzichten musste. So gelang dem Tabellenzweiten beim 36:29 (21:16) ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg, in dem Torhüter Benjamin Buric mit brillierte.

Johannes Wasielewski konnte auch beim haushohen Favoriten Flensburg-Handewitt überzeugen und war immerhin fünf Tore – © Archivfoto Jochen Classen

Insgesamt 21 Paraden hatten Buric und der später eingewechselte Kevin Möller am Ende für die Flensburger gesammelt und es den Gästen damit noch schwerer gemacht, als es ohnehin schon gewesen wäre. Denn die Ausgangslage sprach nicht nur nominell gegen die Bergischen. Sie mussten neben den Langzeitverletzten auch noch auf Nico Schöttle verzichten. Der Rückraumspieler hat sich Anfang der Woche einer Operation unterzogen, bei der eine Platte nach einem ausgeheilten Mittelfußbruch entfernt wurde. Durch das Vorziehen des Eingriffs ist die Rückkehr des Rechtshänders pünktlich zum Start der Restrunde nahezu sicher.

In Flensburg allerdings sorgte sein Ausfall dafür, dass zum Beispiel Soeren Servos deutlich mehr Einsatzzeit bekam. Der 19-Jährige nutzte sie zu seinen ersten beiden Toren in der Bundesliga. Vor allem das allererste hätte er sich wohl nicht schöner vorstellen können. Servos ließ seinen Gegenspieler per Drehung aussteigen und netzte zum 9:12 ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der BHC gerade von einer schwachen Anfangsphase erholt. Die Gäste waren 0:4 und 3:10 in Rückstand geraten, bevor sie sich steigerten und bis auf drei Tore herankamen.

Erfolgreiches Erstliga-Debüt von Soeren Servus

In die Pause ging es mit einem 11:16-Rückstand. Fünf BHC-Treffer waren bereits zu diesem Zeitpunkt auf Lars Kooij gegangen. Es war das statistisch beste Match der Saison für den niederländischen Kreisläufer, der am Ende sogar sechs Tore auf dem Konto hatte. Individuell hielt die Partie aus BHC-Sicht noch ein paar kleine Highlights bereit, doch in die Nähe von Punkten kam die Truppe nicht. Belal Massoud traf bei seinem Erstliga-Debüt wie Servos doppelt. Auch Niklas Michalski, der mit Zweitspielrecht dabei war, kam zu ein paar Einsatzminuten. Dazu beendete Christopher Rudeck die Partie mit soliden elf Paraden und starken zwei gehaltenen Siebenmetern.

Und als Team gelang es den Bergischen aus einem 20:32-Rückstand noch ein 29:36 zu machen und den Endstand damit deutlich zu verschönern – auch wenn es dafür keine Punkte gibt. Die bleiben ungefährdet in Flensburg. Der BHC macht nun bis zum 12. Januar frei. Dann findet die erste Halleneinheit statt. Bereits am 5. Januar beginnen die Spieler mit Individualtraining.

BHC-Torhüter Christopher Rudeck zeigte auch in Flensburg eine gute Leistung und hielt sogar zwei Siebenmeter – © Archivfoto Jochen Classen

Stimmen zum Spiel

Markus Pütz: „Das waren verdiente Punkte für Flensburg und ein guter Start. Da sind wir nicht da, machen zu viele technische Fehler und scheitern da schon an Benjamin Buric. Wenn die Torhüter am Ende mehr als 20 Paraden haben, freut sich jeder Trainer. Das ist die Sicherheit, die man sich von hinten wünscht. Dann wird es für uns schwer, für Punkte infrage zu kommen. Wir waren sicherlich auch noch gehandicapt durch den Ausfall von Nico Schöttle. Soeren Servos macht heute mit 19 Jahren seine ersten Bundesliga-Tore. Das ist schön für ihn und freut uns als Trainer. Aber wir kommen nicht für einen Sieg infrage, das müssen wir neidlos anerkennen. Gut ist, dass wir in den letzten zehn Minuten noch mal Moral zeigen und bei minus zwölf nicht noch weiter nachlassen, so dass wir am Ende mit sieben Toren Unterschied verlieren. Das war jetzt das letzte Spiel. Wir freuen uns alle auf eine Pause.“

Ales Pajovic: „Ich bin sehr zufrieden. Zwei Punkte waren das Ziel, wir hatten einen guten Start. Mit 21 Paraden der Torhüter ist es für den Trainer einfach. Wir haben unseren Job gemacht, die Abwehr war da. Wir bleiben Zweiter. Jetzt können wir ein bisschen relaxen. Ich wünsche meinen Nationalspielern viel Erfolg bei der EM und hoffe, dass alle gesund nach Hause kommen.“

Fabian Gutbrod: „Das Ergebnis des Spiels spiegelt die Leistung beider Mannschaften wider. Da können und müssen wir mit leben. Das Personal, das wir hier aufgefahren haben, hat nach der Leistung auch nicht mehr hergegeben. Das ist in Ordnung. Die Spieler, die übrig geblieben sind, haben noch mal alles rausgehauen. Flensburg hat in den ersten zehn Minuten deutlich signalisiert, was sie zulassen und was nicht. In der Startphase machen wir zu einfache Fehler und laden den Gegner zu Tempotoren ein. Über die verbleibenden 50 Minuten können wir Flensburg nicht mehr in Bedrängnis bringen. Wir freuen uns jetzt auf die Pause. Wir werden regenerieren und uns sammeln. Dann treffen wir uns Anfang Januar wieder und bereiten uns auf eine hoffentlich sehr erfolgreiche Rückrunde vor.“

SG Flensburg-Handewitt – Bergischer HC 36:29 (21:16)

SG Flensburg-Handewitt: Buric, K. Möller – Pytlick (2), Golla (4), Kirkelökke (4), Grgic (4), Jörgensen (2), Horgen, Volz (3), Jakobsen (5/1), Knutzen, Blagotinsek, Novak (8), L. Möller (4). Trainer: Ales Pajovic

Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Beyer (2/2), Becher (2), Massoud (2), Steinhaus (1), Servos (2), Babak (3), Babarskas, Seesing (4), Kooij (6), Wasielewski (5), Fuchs (2), Michalski. Trainer: Arnor Gunnarsson und Markus Pütz

Schiedsrichter: Martin Thöne und Marijo Zupanovic

Siebenmeter: 1/3 – 2/4

Zeitstrafen: 2 – 5 (Kirkelökke, Blagotinsek – Kooij (2), Babarskas, Steinhaus, Seesing)

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