15. Dezember 2025

Löwen vergeben in Melsungen ein paar Chancen zu viel

Im ersten von zwei aufeinanderfolgenden Spielen gegen die MT Melsungen muss sich der Bergische HC geschlagen geben. Beim 28:33 (14:16) in der Rothenbach-Halle präsentieren sich die Gäste lange auf Augenhöhe, unterliegen letztlich, weil sie zu viele Gelegenheiten ausgelassen haben.

Noah Beyer (Nr. 2) war mit neun Treffern bester Werfer des BHC beim Spiel in Melsungen – © Archivfoto Jochen Classen

Am Donnerstag hat der BHC in der Wuppertaler UNIHALLE Heimrecht. Um 19 Uhr geht es im Viertelfinale des DHB-Pokals um das begehrte Final-Four-Ticket. Dass die Aufgabe kein aussichtsloses Unterfangen ist, stellten die Bergischen bereits in Kassel unter Beweis. Zwar gaben sie eine von Johannes Wasielewski, Sören Steinhaus und Nico Schöttle herausgeworfene 3:0-Führung schnell aus der Hand. Doch auch der 0:6-Lauf, währenddessen MT-Torhüter Kristof Palasics heiß lief, brachte die Mannschaft nicht aus dem Konzept.

Aron Seesing erzielte den ersten BHC-Treffer nach einer Flaute von fast elf Minuten. Mehrere Male kamen die Löwen vor der Halbzeit wieder auf ein Tor heran. Die Bergischen verteidigten ordentlich, bekamen durch Christopher Rudeck auch einige Paraden und erarbeiteten sich auf der anderen Seite des Feldes jede Menge Chancen. Doch in einen echten Flow, diese konsequent zu nutzen, kamen sie selten.

Zwei-Tore-Rückstand zur Pause

Immer wieder kam Palasics an den Ball. In die Pause ging es mit einem 14:16-Rückstand. Rubén Marchán war zum 16:13 für Melsungen erfolgreich gewesen, obwohl er unmittelbar vor seinem Wurf noch mindestens einen Meter im Kreis gestanden hatte. Nico Schöttle ließ sich von den Diskussionen um diese Szene nicht beeindrucken, zog in der letzten Sekunde vor dem Halbzeitpfiff aus locker zwölf Metern ab und jubelte – ein Tor mit Seltenheitswert.

Ob die Melsunger noch nach Wiederanpfiff darüber nachdachten? Zumindest blieben sie fast acht Minuten ohne Erfolgserlebnis. Rudeck hielt, die Abwehr provozierte Melsunger Fehler – auf der anderen Seite des Feldes aber wollte der Ball mit Ausnahme von Noah Beyers frühem 15:16 auch nicht rein. Pässe ins Aus, ein technischer Fehler, aber vor allem vergebene Gelegenheiten trotz gut herausgespielter Situationen: Der BHC verpasste die große Chance, sich ein bisschen abzusetzen, traf durch Beyers Siebenmeter aber zumindest zum Ausgleich.

Das Trainergespann Arnor Thor Gunnarsson (l.) und Markus Pütz (M.) tüftelt jetzt schon an der Taktik für die Revanche im Pokalspiel am Donnerstag in der Unihalle. Rechts Sportdirektor Fabian Gutbrod – © Archivfoto Jochen Classen

Bis zum 19:19 blieben die Gäste dran, dann machten sie zu wenig aus einer Melsunger Zeitstrafe. Wieder komplett kamen Nordhessen in Schwung, setzten sich auf 24:20 ab und stellten damit die Weichen, die der BHC nicht mehr neu ausrichten konnte. Der Torwart-Wechsel zu Lukas Diedrich brachte nicht den erhofften Erfolg. Letztlich gelang es der Mannschaft aber, sich nicht nennenswert abhängen zu lassen. Dazu bekamen der wieder gesunde Soeren Servos sowie A-Jugend-Spieler Justus Püttmann gute drei Minuten Einsatzzeit.

Stimmen zum Spiel

Markus Pütz: „Wir hatten nur eine Einheit zur Vorbereitung, waren aber mit vielen Dingen schon zufrieden. Wir kommen gut rein mit dem 3:0, haben dann aber die Phase mit dem 0:6-Lauf, in der Melsungen das Spiel dreht. Vorne finden wir gute Lösungen, aber sicher ist der Matchwinner heute Kristof Palasics. Bis zur 43. Minute ist es ausgeglichen. Dann nutzen wir eine Überzahl leider nicht, fallen von 19:21 auf 20:24 zurück. Das ist eine schwere Hypothek. Vlad Kulesh macht es sehr gut, er trifft neun von zehn aus dem Rückraum – da sind wir zu passiv. Als wir es dann angleichen, hat der Kreisläufer mehr Chancen bekommen. Es sind viele Dinge, die wir jetzt
mitnehmen. Wir freuen uns auf Donnerstag. Da wollen wir es besser machen. Das wird ein taktisch anderes Spiel. Wir haben jetzt mehrere Tage zur Vorbereitung, dann geht es in eine ausverkaufte Unihalle. Mal schauen, wie es da wird.“

Roberto Garcia Parrondo: „Ich bin zufrieden mit dem Sieg. In der ersten Halbzeit waren wir nicht so gut im Angriff, das haben wir danach besser gemacht. Aber dann hatten wir in der Abwehr Probleme. Es war kein komplettes Spiel von uns. Der BHC hat gut gespielt – mit viel Intensität. In vier Tagen haben wir ein neues Spiel. Für heute sind wir froh, aber am Donnerstag ist es eine neue Aufgabe.“

Fabian Gutbrod: „Das Spiel ist relativ schnell auserzählt. Wir sind gleichwertig. Der Unterschied ist die Chancenverwertung. Wir erarbeiten uns viele Sechs-Meter-Chancen, die wir nicht nutzen können. Melsungen macht es etwas konsequenter und gewinnt das Spiel.“

BHC-Kreisläufer Aron Seesing (l.) warf in Melsungen vier Tore – © Archivfoto Jochen Classen

MT Melsungen – Bergischer HC 33:28 (16:14)

MT Melsungen: Palasics, Bartusz – Kulesh (9), Drosten (6/2), Marchan (5), Enderleit (5), Schefvert (3), Kastening (2), Mandic (2), Kristopans (1), Sipos, Ignatow, Arnarsson, Eickhoff, Darmoul, Ntanzi. Trainer: Roberto Garcia Parrondo

Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Beyer (9/3), Becher, Schöttle (6), Steinhaus (4), Babak, Babarskas (1), Servos, Seesing (4), Kooij (1), Wasielewksi (3), Fuchs, Püttmann. Trainer: Arnor Gunnarsson und Markus Pütz

Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad
Siebenmeter: 2/3 – 3/3
Zeitstrafen: 2 – 3 (Enderleit, Sipos – Kooij, Steinhaus, Babarskas)

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