7. Dezember 2025

Wer hilft den Straßenkatzen auf der Baleareninsel Ibiza?

Eigentlich leben sie auf der Sonnenseite. Das ganze Jahr herrschen auf Ibiza  angenehme Temperaturen und im Winter gibt es nur ganz selten Frost und Minus-Grade. Und dennoch fristen viele Straßenkatzen auf der mondänen Baleareninsel ein trauriges Dasein.

Hat keinen Namen und kein Zuhause und verdankt ihr Leben einer Tierschutz-Organisation und tierliebenden Menschen auf Ibiza – © privat

Tierschutzorganisationen auf der Balearen-Insel schätzen, dass Tausende streunender Katze auf Ibiza leben. Tierschutzorganisationen wie „Care4Cats“,  „Happy Hippie Cats“, „TINI“, oder „DUO“ kümmern sich um die Kolonien herrenloser Tiere, unterhalten Futterplätze, sorgen im Notfall für tierärztliche Versorgung

Die in England gegründete Tierschutzorganisation „Care 4 Cats“, Partner der „Foundation Brigitte Bardot“, vertrauen zur Eingrenzung der Population auf die Methoden „CER“ (Einfangen – Sterilisieren – Zurückbringen) oder „CEA“ (Einfangen – Sterilisieren – Vermitteln). Problem bei „CEA“ ist aber, dass nicht genügend Tiere auf der Insel selbst oder im Ausland in festes Zuhauses vermittelt werden können.

Straßenkatzen sind in Spanien geschützt, dürfen nicht gequält, verletzt oder gar getötet werden. Hier gelten Tiere gesetzlich als fühlende Lebewesen und nicht wie in Deutschland nur als Sache.  Das spanische Gesetz zum Tierwohl schreibt die Kontrolle der Tiere vor. Die Rathäuser sind per Gesetz verpflichtet, wildlebende Exemplare einzufangen, zu sterilisieren und wieder freizulassen. Bislang kümmern sich meistens aber tierliebe Privatpersonen und Vereine um die wildlebenden Katzen.

Drei Ibizenkische Strassenkatzen genießen ganz friedlich ein Bad in der Sonne – © Paul Coon

Wie das bekannte Insel-Magazin „IbizaHEUTE“ in seiner neuesten Ausgabe berichtet, hat das Rathaus in Santa Eulàrias jetzt aber den Plan de Gestión Integral Felino (Plan für die Katzenkolonien) ausgearbeitet und vorgestellt. Er basiert auf vier Säulen: Tierwohl, Gesundheit, Artenvielfalt und Harmonie. Die erste Säule garantiert das Wohlergehen der Tiere durch einen humanitären Umgang und angemessene Lebensqualität für Straßenkatzen. Die zweite konzentriert sich auf die öffentliche Gesundheit und Hygiene. Sie beugt Gesundheitsrisiken für die Bürger vor und gewährleistet saubere Parks, Straßen und Plätze.

Der dritte Punkt dreht sich um die Umwelt und die Artenvielfalt. Die Auswirkungen der kleinen Raubtiere auf die Natur und die einheimische Fauna sollen gemildert beziehungsweise an die Besonderheiten der Insel und ihre Ökosystems angepasst werden. Der vierte Punkt will ein harmonisches Zusammenleben von Einwohnern und Katzen fördern.

Hat keinen Namen und kein Zuhause und verdankt ihr Leben einer Tierschutz-Organisation und tierliebenden Menschen auf Ibiza – © privat

Doch mit der Harmonie ist das so eine Sache. Jäger und Tierschützer streiten offen über die Zukunft von Ibizas Straßenkatzen. Die Förderation der balearischen Jäger und die Jagdgesellschaft von San Josep inszenieren sich dabei als Hüter der Artenvielfalt, sieht beispielsweise die berühmte Pityusen-Eidechse durch streunende Katzen bedroht und fordern ein härteres Vorgehen, um das aus ihrer Sicht große „Problem Straßenkatzen“ zu lösen – zum Glück für die betroffenen Tiere steht dem das 2013 im spanischen Parlament beschlossene Tierschutzgesetz entgegen.

Rund 20 Prozent von Ibizas Straßenkatzen sind nach Schätzungen von „Care4Cats“ inzwischen sterilisiert. Sie wurden von freiwilligen Helfern eingefangen, von Vertrags-Tierärzten sterilisiert, gesund gepflegt und danach wieder in ihre Kolonie zurückgebracht. Diese Katzen sind am sogenannte „Ear-Tip“ oder der Ohrspitzen-Kappung am rechten Ohr auf den ersten Blick zu erkennen.

Hat keinen Namen und kein Zuhause und verdankt ihr Leben einer Tierschutz-Organisation und tierliebenden Menschen auf Ibiza – © privat

„Seit dem Jahr 2000 arbeiten wir bei Care4Cats hart daran, streunende Katzen auf Ibiza zu versorgen. Durch unser Programm „FKZ“ (Fangen – Kastrieren – Zurücksetzen) habe wir in 25 Jahren über 30.000 Katzen kastriert und ihre Kolonien gesund und klein gehalten. Das ist eine freundliche, nachhaltige Lösung. Wir glauben, dass jede streunende Katze ein sicheres und glückliches Leben verdient – und dass unsere Arbeit jetzt wichtiger ist denn je“, heißt es auf der Webseite von „Cats4Care“.

Wie wichtig die Arbeit der Tierschützer ist, beweist eine Zahl: Eine einzelne Katze  kann Ursprung von rund 20.000 Kätzchen innerhalb von fünf Jahren sein. „FHZ“ ist ein sehr positives, nachhaltiges unterstützenswertes Programm. Es löst aber leider auch nicht alle Probleme. Nämlich das Nebeneinander und Miteinander von Mensch und Tier.

Hat keinen Namen und kein Zuhause und verdankt ihr Leben einer Tierschutz-Organisation und tierliebenden Menschen auf Ibiza – © privat

Denn es funktioniert nur, wenn auch die Menschen, die keine großen Tierfreunde sind, den vierbeinigen Inselbewohnern, die es ohnehin schon sehr schwer haben, eine gewisse Toleranz, Achtung und auch Verständnis entgegenbringen.

Tierschützerin Maria erklärt, was mit Toleranz gemeint ist: „Katzen sind nun einmal von Haus aus neugierig, sie machen auch nicht vor Verbotsschildern oder Zäunen einfach Halt. Erst recht nicht, wenn sie von Hunger geplagt sind. Beweisen Sie Herz, verjagen Sie die Tiere nicht einfach schroff oder sogar mit Gewalt.“

Ein frommer Wunsch! Viele Einheimische haben sich längst mit den Straßenkatzen arrangiert. Doch im Sommer überfluten Millionen Touristen die Insel. Und längst nicht alle haben ein Herz für Tiere.

Hat keinen Namen und kein Zuhause und verdankt ihr Leben einer Tierschutz-Organisation und tierliebenden Menschen auf Ibiza – © privat

Jetzt vor Weihnachten machen sich Millionen Gedanken, was sie ihren Liebsten schenken könnten. Vielleicht haben Sie ja noch etwas finanziellen Spielraum und wollen damit etwas Gutes tun – zum Beispiel mit einer Spende an die Katzenschutz-Organisation „Care4Cats“ oder an einen der anderen Tierschutzvereinen auf Ibiza. Möglicherweise wollen Sie auch einer der niedlichen Ibiza-Katzen ein neues, festes Zuhause schenken?

In dem Fall melden Sie sich einfach bei uns unter info@die-stadtzeitung.de (Stichwort: „Ibiza-Katzen“),wir leiten Ihren Wunsch dann an die Tierschutzorganisationen weiter.

Auf alle „Felle“ werden wir die Situation der Straßenkatzen Ibizas für Sie weiter im Auge halten.

Text: Peter Pionke

Hat keinen Namen und kein Zuhause und verdankt ihr Leben einer Tierschutz-Organisation und tierliebenden Menschen auf Ibiza – © privat

Link zur Webseite von „Care4Cats“:

http://www.care4catsibiza.org

Spendenkonto:

Konto-Name: ASOC Care4Cats Ibiza

Banco Sabadell – Sant Josep de sa Talaia – Ibiza – Baleares

IBAN: ES50 0081 1398 1900 0130 4936

 

Hat keinen Namen und kein Zuhause und verdankt ihr Leben einer Tierschutz-Organisation und tierliebenden Menschen auf Ibiza – © privat

„TINI“ – Tiere in Not Ibiza: 

http://www.tini-ev.de

Happy Hippie Cat Ibiza: 

https://happy-hippie-cats.jimdofree.com/

DUO – Tierhilfe Ibiza:

http://www.duo-ibiza.de

La Casita de Mishu Ibiza: 

http://www.lacasitademishuibiza.org

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