10. November 2025Peter Pionke
WSV: Pokal-Schock in der letzten Sekunde – Fans rasten aus
Enttäuschung pur nach dem Pokal-Aus: (v.l.) WSV-Trainer Sebastian Tyrala, Sportdirektor Gaetano Manno und Co-Trainer Adli Lachheb – © Jochen ClassenIm Vergleich zum Ligaspiel in Gütersloh brachte WSV-Trainer Sebastian Tyrala mit Subaru Nishimura, Salmin Rebronja und Ronay Arabaci gleich drei Neue in der Startelf. Bei Büderich stand mit Kevin Weggen ein Ex-Wuppertaler auf dem Rasen.
Der WSV benötigte etwas Zeit, um ins Spiel zu kommen, erarbeitete sich dann aber Chancen: Arabaci scheiterte knapp (19.), Kamo traf per Kopfball nur die Latte und auch Aydogan und Bielitza ließen Chancen liegen.
Auch nach der Pause hatte der WSV klar die Kontrolle über das Spiel. Sebastian Tyrala wechselte dreimal: Bouzraa, Wagemann und Arambasic kamen neu ins Spiel.
Eine der vielen Chancen, die der Wuppertaler SV beim Pokalfight in Büderich nicht nutzen konnte – © Jochen ClassenDer Regionalligist von der Wupper erhöhte den Druck, doch ein Tor wollte einfach nicht fallen. Die Angriffsversuche der Büdericher blieben harmlos – bis zur 95. Minute. Alle rechneten schon mit einer Verlängerung, da schlugen die Gastgeber eiskalt zu.
Eine Ecke landete bei Jannik Schulte und dieser drückte den Ball aus kurzer Distanz zum entscheidenden 1:0 ins Tor. Aus der Traum vom Halbfinale und vielleicht vom Finale gegen den Publikumsmagneten MSV Duisburg.
Die Polizei musste nach dem Spiel eingreifen, weil rund 40 WSV-Fans randalierten – © Jochen ClassenPolizei musste gegen Randalierer einschreiten
Rund 40 WSV-Anhänger wollten sich nicht mit der unglücklichen Niederlage abfinden, sie stürmten den Platz, randalierten und warfen mit Gegenständen. Die Polizei – zum Teil aus Nachbarstädten zusammengezogen – musste einschreiten und setzte Pfefferspray ein. 20 Polizei-Mannschaftswagen aus umliegenden Städten kesselten die Randalierer ein. Gegen einige wurden Ermittlungen wegen des Verdachts auf Landfriedensbruchs eingeleitet. Unrühmliche Szenen, die für den Wuppertaler Regionalligisten ganz sicher ein Nachspiel haben werden. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt.
Stellungnahme des WSV-Vorstandes und des Verwaltungsrates
„Nach Abpfiff des Pokalspiels in Büderich am vergangenen Samstag schlug sich die Enttäuschung über das Ausscheiden im Pokal im Tribünenbereich unserer Fans in einer Form sinnloser Gewalt und Sachbeschädigung nieder.
Wir waren und sind schockiert über diese Form der Aggressivität von Teilen unserer Fans. Wir sind seit Samstagabend mit der Aufarbeitung der Geschehnisse beschäftigt und versuchen, einen möglichst ganzheitlichen Überblick zu erlangen.
Auf die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen haben wir keinen Zugriff, werden aber selbstverständlich den Austausch mit den Ermittlungsbehörden suchen.
Wir pflegen seit längerer Zeit in Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Wuppertal einen guten und konstruktiven Austausch mit unserer aktiven Fanszene. Dies beinhaltet Vertrauen, aber auch Verantwortungsbewusstsein. Entsprechend werden wir nun auch mit der gebotenen professionellen Distanz in den internen Austausch gehen.
Die Vorkommnisse vom vergangenen Samstag haben Schaden angerichtet. Für den Wuppertaler SV, aber auch für die aktive Fanszene, die von nun an mit solchen Aktionen in Verbindung gebracht wird. Ganz zu schweigen von der Wahrnehmung und dem Bild in der Gesellschaft von randalierenden, aggressiven Fußballfans. Allen Beteiligten muss klar sein, dass wir hier nicht von einem Kavaliersdelikt reden, und dass die Konsequenzen den Verein hart treffen. Wie wir damit umgehen und wieweit zu erwartende Kosten auf die Verursacher umzulegen sind, werden wir juristisch prüfen.
Wir als Wuppertaler SV distanzieren uns maximal von diesem Verhalten. Im Namen des Wuppertaler SV entschuldigen wir uns bei allen unbeteiligten Personen sowie beim FC Büderich ganz ausdrücklich.“
Vorstand & Verwaltungsrat des Wuppertaler SV
Mit freundlichen Grüßen
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