9. November 2025

Der UNI-Ball ist an seine Kapazitätsgrenze gestoßen

Der 20. Uni-Ball in der Historischen Wuppertaler Stadthalle war einmal mehr nicht nur ein eleganter Tanzabend. Das beliebte soziale und repräsentative Großereignis zeigte auch die Grenzen seiner Möglichkeiten auf. Mit 2.700 Teilnehmern, davon 900 Absolventen, hatte das „Klassentreffen“ Kapazitätsgrenzen erreicht. Ein ohnehin sehr begrenzte Kartenkontingent war schon seit Monaten restlos vergriffen. 

Die Historische Stadthalle wurde einmal mehr beim „Uni-Ball“ zum großen Tanzsaal – © Siegfried Jähne

Rektorin Prof. Dr. Birgitta Wolff eröffnete zum vierten Male den Ball, diesmal  mit dem „Harry-Potter Walzer“ und diesmal um 21:25 Uhr über das akademische Viertel hinaus, leicht verspätet. Schon in ihrer Begrüßung brachte sie mit dem berühmten Pina Bausch Zitat ihre Haltung zum Ausdruck: „Mich interessiert nicht, wie die Menschen sich bewegen, sondern, was sie bewegt.“

Architektur-Ausbildung bleibt erhalten

Zuvor hatte die Rektorin das Leitbild der Bergischen Uni hervorgehoben, das auf Lehre, Forschung und Transfer beruhe, geprägt von einer positiv-kooperativen Organisationskultur und gegenseitigem Respekt. Nicht umhin kam sie indessen, auch auf schrumpfende Landeszuschüsse zu verweisen. Die Folge seien notwenige, erhebliche Einsparungen, denen man mit neuen kreativen Ansätzen begegne.

Rektorin Prof. Dr. Birgitta Wolff eröffnete zum vierten Male den Uni-Ball – © Siegfried Jähne

So konnte die Rektorin berichten, dass die Architektur-Ausbildung nicht wie befürchtet gestrichen, sondern auch künftig in Wuppertal angeboten werden könne. Hier sei man allerdings noch auf der Suche nach einer von Förderern finanzierten Stiftungsprofessur.

Maßgeblicher Initiator des Wuppertaler Uni-Balles ist der inzwischen erimitrierte Wirtschaftsprofessor Dr. Norbert Koubek. Der heute 83jährige gab im Gespräch mit Rektorin Wolff interessante Einblicke und Bewertungen: „Früher war die Aluminum-Feier wenig emotional, eher so nüchtern wie das Abholen eines Parkscheines. Das wollten wir 2003 ändern“, erklärte er zu den damaligen Motiven.

Gefahr droht durch digitale „KI“

Auf die Zukunft der zentralen Absolventenfeier in diesem Format angesprochen, entgegnete Dr. Norbert Koubek: „Eine Gefahr sehe ich in einem möglichen Ausweichen zur digitalen KI, das würde die Substanz beschädigen“. Koubek erhielt dann als Auszeichnung  das „Goldene Uniball-Ticket“.

Viele Uni-Ball-Gäste suchten wieder am Roulette-Tisch ihr Glück – © Siegfried Jähne

Tatsächlich ist das „Klassentreffen“ in diesem Format bei Eintrittspreisen von aktuell 35 € (Flanierkarte), 55 € (Platzkarte Galerie) bis 75 € (Platzkarte im Grossen Saal) inzwischen auf die Unterstützung von rund 50 Sponsoren angewiesen, die teilweise eigene, namentlich ausgewiesene, Tische im Saal gebucht hatten.

Alles, was einen Ball auszeichnen kann

Den Besuchern wurde neben dem Tanzvergnügen in gleich drei Sälen einmal mehr alles angeboten, was einen Ball nur so auszeichnen kann: Nach dem musikalischen Auftakt mit dem Uni-Chor unter Leitung von Christoph Spengler sowie der den Abend  begleitenden Musik von „Günther Martern Live Orchester“ gab es Darbietungen der Tanzschule Schäfer mit ihrer Hip Hop Show „Crewnited“, einer im Zeitgeist der 70er Jahre in den Slums von New York geborene Musik-und Tanzrichtung.

Jede Menge moderner Technik wird benötigt, um eine solche Groß-Veranstaltung wie den Uni-Ball professionell über die Bühne zu bringen – © Siegfried Jähne

„Showact Herr Benedict, CryWheeel“ zeigte eindrucksvolle Kraftakrobatik sowie elegant-dynamische Artistik. Daneben gab es vielschichtige Programmpunkte, wie  DJ Andre’, DEEJAY PLUS im Mendelssohn Saal, die Swingjugend Wuppertals und die Jazzband „ 4 to the bar“ im Mahler-Saal, nicht zu vergessen das Spiel-Casino in der Gartenhalle und eine große Charity-Tombola. Ein reichhaltiges kulinarisches Angebot rundete das Bild ab.

Das seit 2003 veranstaltete gesellschaftliche Top-Ereignis, welches am Ende Universität und Stadtgesellschaft zusammen bringen soll, dauerte bis in die frühen Morgenstunden hinein und wird 2026 seine Fortsetzung erfahren.

Text: Siegfried Jähne

Der Uni-Chor unter Leitung von Christoph Spengler hatte für den musikalischen Auftakt des Uni-Balles gesorgt – © Siegfried Jähne

 

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