26. Oktober 2025Peter Pionke
Bergischer HC holt nur einen Punkt im Kellerduell
Eloy Morante Maldonado erzielte fünf Treffer im Kellerduell – © Jochen ClassenDennoch ist der dritte Zähler der laufenden Saison gesichert, und der BHC bleibt als 17. vor den Leipzigern. Schon in der ersten Halbzeit erwischten die Löwen den besseren Start. 3:1 und 6:4 lagen die Hausherren vorne, präsentierten sich solide in der Abwehr und hatten in Christopher Rudeck den besseren Torhüter zwischen den Pfosten. Der 31-Jährige hielt bis zum Schluss 30 Prozent der Bälle, lieferte zwölf Paraden, zwei davon sogar bei Siebenmetern.
Domenico Ebner und Tomas Mrkva auf der anderen Seite brachten es bis zum Schluss zusammen nur auf sieben abgewehrte Bälle, waren aber auch zwei Mal beim Siebenmeter zur Stelle und ärgerten den BHC in kritischen
Situationen.
In der ersten Halbzeit lag es allerdings weniger an den Schlussleuten, dass die Bergischen ihren Vorsprung wieder hergaben. Im Angriff leistete sich die Mannschaft in einer Phase diverse technische Fehler und zudem einige wilde Abschlüsse. So übernahmen die Leipziger kurz vor der Pause die Führung. In dem zähen Spiel, das von diversen Videobeweisen mit zunächst jeweils unspektakulären Ergebnissen geprägt war, gingen trotzdem die Hausherren mit einem besseren Gefühl in die Kabinen.
Selbst die acht Treffer von Noah Beyer (r.) reichten nicht zum Sieg über Leipzig – © Jochen ClassenNico Schöttle und Aron Seesing verkürzten jeweils auf ein Tor – und auch der letzte SC-Angriff verpuffte, so dass es zur Halbzeit 14:15 stand. Danach waren die Bergischen fast durchgängig das bessere Team. Rudeck hielt gleich die ersten
beiden Bälle der zweiten Hälfte, Sören Steinhaus stellte auf 15:15, Eloy Morante Maldonado besorgte die Führung, wiederum Steinhaus erhöhte. Von kleineren Misserfolgen erholte sich die Mannschaft jeweils schnell, dazu funktionierte die Abwehr – oft mit einer 5:1-Variante – sehr ordentlich.
Doch auch das 19:16 und 24:21 bedeutete noch keine Entscheidung. Es gab sie dann doch, die Leipziger Paraden, die dem BHC wehtaten. Und dazu steckten die Gäste, die locker von 100 lautstarken Fans begleitet wurden, zu keinem Zeitpunkt auf. Elias Scholtes markierte ganz wichtige Treffer für den BHC, immer wieder kochte die Stimmung in der UNIHALLE. Es roch nach dem zweiten Saisonsieg der Löwen.
In der Schlussphase allerdings erwischte es den BHC bitter. Zum einen wurden Großchancen vergeben, die wohl die Entscheidung bedeutet hätten. Zum anderen hatten die Gäste auch etwas Spielglück. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende kassierte Gerdas Babarskas nach neuerlicher Sichtung des Videobeweises eine Hinausstellung.
Trug sich viermal in die Torschützenliste ein: Noah Beyer – © Jochen ClassenEr hatte Kontakt mit Luka Rogan, der bei der Aktion Aron Seesing mit dem Ellenbogen im Gesicht erwischte. Weil Rogan von einer Strafe verschont wurde, durfte Seesing aufgrund einer Behandlung in den nächsten drei Angriffen nicht aufs Feld.
Das half den Löwen natürlich nicht. Sie kämpften sich bei einem Gegentor zum 28:27 durch die Unterzahl. Ein Fehler vorne verhalf dem SC DHfK zu einer weiteren Chance, die Tom Koschek von außen zum Ausgleich nutzte. Auch der letzte BHC-Angriff verpuffte – die Enttäuschung über das Unentschieden war spürbar.
Stimmen zum Spiel
Raul Alonso: „Ich habe gemischte Gefühl bei einem Unentschieden. Der BHC hat sehr solide gespielt in den letzten Wochen. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel sein würde. Umso mehr hat es mich gefreut, wie wir in das Spiel reingekommen sind. Auch Ende der ersten Halbzeit haben wir es spielerisch gelöst, so dass wir ein gutes Gefühl hatten. Das hat sich innerhalb von wenigen Minuten im der zweiten Halbzeit geändert. Das hat der BHC sehr gut gemacht mit der 5:1-Abwehr. Wir haben später dann Lösungen gefunden. Die Emotionalität bleibt aber auf der anderen Seite, die Halle war da, es hat sehr viel Spaß gemacht, hier zu spielen. Wenn man sich die Schlussphase anschaut, kann sich mein Trainerkollege ein bisschen ärgern. Umso glücklicher bin ich, dass wir einen Punkt geholt haben. Wir haben ihn durch Kampf und Zusammenhalt geholt. Das tut uns sehr gut.“
Gab alles, der dreifache BHC-Torschütze Sören Steinhaus – © Jochen ClassenMarkus Pütz: „Wir ärgern uns, weil wir dem zweiten Punkt näher sind. Wir kommen gut rein, führen, haben nur eine Phase, in der wir durch eigene technische Fehler ein bisschen nachlassen. Leipzig macht es dann gut, geht auch mit einer Führung in die Halbzeit. Danach machen wir es wirklich gut in der 5:1 mit Torhüterparaden von Christopher Rudeck. Dann ist es schade, wenn wir kurz vor dem Ende mit 28:26 führen, letztlich aber nur mit einem Punkt rausgehen. Es gibt die eine oder andere Situation, die unglücklich für uns lief. Zum Schluss kommt der letzte Pass auf Noah Beyer leider nicht an. Sonst hätten wir vielleicht den Deckel draufmachen können. Es ist ein Punkt zu Hause gegen eine Mannschaft, die uns im gesamten Konstrukt hoch überlegen ist. Die Zuschauer haben super unterstützt. Zwei Spieler möchte ich rausheben: Eloy Morante Maldonado und Aron Seesing, die die ganze Woche nicht trainieren konnten und dann heute so durchgezogen haben. Wir ärgern uns natürlich, aber wenn man daran denkt, dass wir gegen Erlangen eine ähnliche Situation hatten und das Spiel noch aus der Hand gegeben haben, nehmen wir den Punkt heute positiv für uns mit.“
Fabian Gutbrod: „Wenn wir die Situation mit der vor dem Spiel vergleichen, haben wir einen Punkt mehr auf dem Konto. Leider gilt das auch für negative Seite, deshalb ist es schon eher ein verlorener Punkt. Der Verlauf war unglücklich. Wir geraten durch eigene Fehler in Rückstand. In der zweiten Halbzeit haben wir zwei, drei Mal die Möglichkeit, den entscheidenden Punch zu setzen. Das haben wir nicht getan. Dann muss man auch ein Kompliment an Leipzig machen, dass sie nie aufgesteckt haben. Trotzdem haben wir alles in eigener Hand, um das Spiel nach
Hause zu bringen.“
Wasiliewski (r.) konnte Nasralla (Leipzig) in dieser Szene nicht am Torwurf hindern – © Jochen ClassenBergischer HC – SC DHfK Leipzig 28:28 (14:15)
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Beyer (8/5), Becher, Massoud, Steinhaus (3), Schöttle (3), Babarskas, Morante Maldonado (5), Seesing (4), Kooij, Wasielewski (1), Scholtes (4), Fraatz, Fuchs. Trainer: Arnor Gunnarsson und Markus Pütz
SC DHfK Leipzig: Ebner, Mrkva – Krzikalla (9/4), Nasralla (3), Preuss (3), Koschek (3), Hinriksson (3/2), Lönn (2), Bogojevic (2), Semper (2), Rogan (1), Piroch, Greilich, Mamic, Peter, Gauer. Trainer: Raul Alonso
Schiedsrichter: Marcus Hurst und Mirko Krag
Siebenmeter: 5/7 – 6/8
Zeitstrafen: 4 – 3 (Steinhaus (2), Wasielewski, Babarskas – Piroch, Semper, Mamic)
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