10. Oktober 2025

Aufatmen beim BHC: Glatter Sieg gegen Wetzlar

Endlich! Der BHC kann aufatmen - gegen die HSG Wetzlar gelang den bergischen Löwen der erste Sieg in der DAIKIN HBL. Und mit 35:28 (16:16) war es dann auch noch ein überzeugender Erfolg.

Kraftvoller Einsatz: Kreisläufer Aron Seesing erzielte vier Treffer beim Sieg gegen Wetzlar – © Jochen Classen

Gegen den Gast aus Wetzlar kämpften sich die Löwen durch die erste Halbzeit, um sich nach der Pause extrem effizient zu präsentieren und den Mittelhessen letztlich keine Chance zu lassen. Das 35:28 (16:16) begeisterte 2.045 Fans in Wuppertal.

Schon der Start verlief vielversprechend. Yannick Fraatz erzielte das 1:0. Das sollte zwar die einzige Führung der ersten Halbzeit bleiben, doch die Partie blieb konstant eng. Der höchste Rückstand, den die Gastgeber aufholen mussten, betrug zwei Tore. Entsprechend umkämpft ging es zu.

Die beiden Unparteiischen mussten viele kniffelige Entscheidungen treffen, die vom feurig aufgelegten Publikum nicht immer goutiert wurden. Das fing bereits bei einer frühen Zeitstrafe gegen Aron Seesing an und ging mit zwei Siebenmeter- beziehungsweise Zeitstrafe-Entscheidungen nach Abwehraktionen von Gerdas Babarskas weiter.

Johannes Wasielewski erwischte einen bärenstarken Tag: Er brachte die Kugel sechsmal im Tor der Gäste unter – © Jochen Classen

Umso größer war der Jubel bei den Zuschauern als Dominik Mappes einen der fälligen Strafwürfe an die Latte setzte. Die UNIHALLE wurde zum Hexenkessel, den die Mannschaft für sich nutzen konnte. Zwar leistete sich das Team auch den einen oder anderen Fehlwurf, doch im Angriff funktionierte viel. Sören Steinhaus, Eloy Morante Maldonado und Aron Seesing agierten in Kombination sehr gut.

Johannes Wasielewski hatte auf der rechten Rückraumseite einen hervorragenden Tag erwischt. Der Linkshänder erzielte bis zum Schlusspfiff sechs Treffer, ohne sich dabei einen Fehlversuch zu leisten. Defensiv wurden die Löwen mit zunehmender Spieldauer stärker. Bekam der BHC Philipp Ahouansou zunächst kaum in den Griff, gelang das von Minute zu Minute etwas besser – was letztlich auch ein Schlüssel zum Erfolg war.

Vor der Halbzeitpause befanden sich die Bergischen bereits auf bestem Wege, das Match zu kippen. Noah Beyer glich vom Siebenmeter-Strich aus, verpasste nach weiterem Gegentor allerdings den neuerlichen Gleichstand beim nächsten
Strafwurf. Es ging aber trotzdem mit 16:16 in die Pause: Stefan Cavor scheiterte, der BHC setzte zum Tempospiel an, und Gerdas Babarskas besorgte das Unentschieden zur Halbzeit.

Eloy Morante Maldonado konnte sich die Hände reiben: Er steuerte acht Treffer zum ersten Bundesligaerfolg in dieser Saison bei – © Jochen Classen

Als sei dieses Tor die Initialzündung gewesen, blickten die Hausherren nach Wiederanpfiff nicht mehr zurück. Beyer stellte auf 17:16, Aron Seesing erhöhte. Bis zum 19:18 hielt Wetzlar noch mit, dann sorgten Wasielewski, Beyer, wieder Wasielewski, Morante Maldonado und Tomas Babak für fünf Treffer in Serie, die die Weichen stellten. Ab diesem Moment geriet die Partie zu einem Genuss. Für die Spieler auf dem Feld, aber auch für die Fans, die dem ersten Sieg entgegenfieberten. Zu keinem Zeitpunkt geriet das Team mehr in Gefahr, immer wieder gelangen begeisternde Aktionen.

Ob es die Paraden des eingewechselten Lukas Diedrich waren – gleich bei zwei Siebenmetern war er zur Stelle – oder
diverse sehenswerte Treffer: Die Fans zeigten eindrucksvoll, wie sehr sie sich auf diese ersten Punkte gefreut hatten. Dasselbe galt für die Mannschaft, die ihre Spielfreude bis zum Schluss nicht verlor.

Stimmen zum Spiel

Momir Ilic: „Es war ein verdienter Sieg des BHC. Wir hatten in der ersten Halbzeit noch mehrere Chancen verworfen. Die schlechteste Halbzeit, die wir bisher in dieser Saison geliefert haben, war die zweite. Es hat nichts funktioniert. Eine Umstellung in der Abwehr hat nicht geklappt, der Mittelblock war nicht gut. Wir waren einfach sehr schlecht in der zweiten Halbzeit. So ist das Leben im Sport.“

Das BHC-Trainergespann Markus Pütz (l.) und Arnor Thor Gunnarsson war mit der Leistung des Teams zufrieden – © Jochen Classen

Markus Pütz: „Wir gehen mit einem sehr guten Gefühl raus. In der zweiten Halbzeit funktioniert vieles. Wir bleiben stabil, haben keine Phasen, in denen wir wegknicken. Dadurch gewinnen wir auch in der Höhe verdient. Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen. Beide Torhüter kommen gut ins Spiel. In der Schlussphase war es wichtig, dass wir mit einem Unentschieden in die Pause gehen. Das hat uns einen Schub gegeben. Wir sind stolz auf die Mannschaft, hatten heute keine große Rotation. Aber die, die gespielt haben, haben es super gemacht. Wir haben jetzt eine kurze Regenerationsphase, dann ein Plus-Spiel in Magdeburg. Da wollen wir für uns das Gefühl konservieren. Ein Dank an die Zuschauer, die super mitgegangen sind. Das war ein tolles Gefühl – und ich hoffe, dass wir damit in der Liga angekommen sind.“

Fabian Gutbrod: „Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben, in der Liga Punkte zu holen. Ganz viele Spieler haben ihren Teil dazu beigetragen. Wir gewinnen auch in der Höhe verdient, weil wir es in der zweiten Halbzeit sehr souverän gemacht haben. Wir haben über das ganze Spiel wenige unnötige technische Fehler gemacht. Das hat uns Sicherheit gegeben. Wir decken in der ersten Halbzeit schon gut, haben aber große Probleme mit Ahouansou. Das kriegen wir in der zweiten Halbzeit besser in den Griff und können uns sukzessive absetzen.“

Noah Beyer (Nr. 2) war nicht zu stoppen: Er traf achtmal in den Wetzlaer Kasten – © Jochen Classen

Bergischer HC – HSG Wetzlar 35:28 (16:16)

Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Beyer (8/3), Becher, Massoud, Steinhaus (4), Schöttle, Babarskas (2), Morante Maldonado (8), Babak (1), Seesing (4), Kooij, Wasielewski (6), Scholtes, Fraatz (2), Fuchs. Trainer: Arnor Gunnarsson und Markus Pütz

HSG Wetzlar: Suljakovic, Hendawy – Grahovac (2), Vistorop (3), Mappes (4/1), Theiß (3), Simic (2), Ahouansou (9), Akakpo (1), Weimer, Müller, Löwen, Zacharias (2), Cavor (2), Nafea. Trainer: Momir Ilic

Schiedsrichter: Steven Heine und Sascha Standke
Siebenmeter: 3/4 – 1/5
Zeitstrafen: 4 – 4 (Babarskas, Morante Maldonado, Seesing, Steinhaus – Grahovac (2), Akakpo,
Nafea)

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