14. September 2025

Erster Heimsieg: WSV zeigte bestes Spiel dieser Saison

So kann der WSV seine Fans zurückgewinnen. Gegen dem SV Rödinghausen gelang den Wuppertalern am 7. Spieltag der Fußball-Regionalliga in einem eindrucksvollen Spiel vor nur noch 1.242 Zuschauern mit 3:1 (1:0) der erste Heimsieg.

So ausgelassen bejubelten die Spieler des Wuppertaler SV den ersten Heimsieg in dieser Saison – © Jochen Classen

Das Team von Cheftrainer Tyrala zeigte das beste Saisonspiel, verließ damit Rang 16 in der Abstiegszone und rückte auf dem 13.Tabellenplatz vor. Es ging in dieser Partie für beide Mannschaften um sehr, sehr viel, denn auch die Gäste waren wie der WSV erstaunlich schwach gestartet und hatten als Tabellendreizehnter nur einen Punkt mehr auf dem Konto.

Klar war, dem Verlierer dieses Duells drohte Ungemach, Spannung also vorprogrammiert. So ging es dann sich gleich heftig zur Sache. Schon nach fünf Sekunden wurde Wuppertals WSV-Mittelfeld Akteur, der aus der Regionalliga Nord gekommene Mittelfeldspieler Alessio Arambasic (23), böse gefoult. Sein Traumtor, die verwandelte Ecke im Pokalfight beim ETB SW Essen, war allen noch in bester Erinnerung.

Nach drei gelben Karten drohte Eskalation

Als dann noch in der 17. Minute der Wiedenbrücker Kapitän Saban Kaptan WSV Mittelfeldspieler Jeremy C. Adydogan umstiess, drohte die Situation zu eskalieren. Schiedsrichter Lutz Meyersieck gab beiden Spielern die gelbe Karte, was zu heftigen Debatten führte.

In deren Folge wurde auch noch der aufgebrachte WSV-Coach Tyrala mit gelb verwarnt. Eine Szene, die nach dem Spiel die Schlagzeilen beherrschen sollte, weil Wiedenbrücks Trainer Sascha Mölders sich von WSV Sportdirektor Gaetano Manno beleidigt fühlte.

Aldin Dervisevic (M.) feierte seinen Treffer zum 1:0 gegen Rödinghausen – der erste Meilenstein auf dem Weg zum ersten Heimsieg – © Jochen Classen

„Was der Sportliche Leiter hier abgezogen hat, ist unter aller Kanone, Spieler wurden von A bis Z beleidigt, das habe ich in der Form im Fußball noch nicht erlebt. Das muss ich ganz ehrlich sagen,“ erklärte Sascha Mölders.

Gaetano Manno wollte sich hierzu indessen nicht äußern. Ein Blick in Mölders Vita besagt indessen, das der aus Essen stammende Sascha Mölders (40) zwar in der Bundesliga beim FC Augsburg und beim Drittligisten 1860 München eine  beachtliche Karriere hinlegte, sich als Unschuldslamm allerdings auch keinen Namen gemacht hat.

Eine Vorgeschichte mit Folgen

„Der Kultstürmer gehört zu den Radikaleren seiner Art“,  schrieb die Augsburger Allgemeine einst. Und auch nach einer enttäuschenden Leistung im Jahre 2023  zwischen München 1860 gegen den SC Verl soll er Frustration und Emotionen deutlich gezeigt haben.

Bekannt ist freilich, dass der engagierte WSV-Sportchef Mano Gaetano auch emotional reagieren kann. Ausgerechnet im Spiel gegen eben diese Wiedenbrücker, am 22. September  2023, sah er die rote Karte, weil er dem Schiedsrichter ein Foto vorgehalten hatte, das beweisen sollte, dass der Wiedenbrücker Torwart den Ball außerhalb des Strafraumes mit der Hand gespielt hat. Eine Vorgeschichte, die wohl jetzt beim Spiel nicht ganz ohne Einfluss war.

Nach 299 Minuten erstes Heimtor

Zum Glück für die Rotblauen wurde ihr Einsatz aber schon bald mit dem Führungstor belohnt, das zuvor von Daiki Kamo und Ronay Arabaci schon zweimal sicher geglaubt war. Dann in der 30. Minute die Erlösung: Abwehrspieler Aldin Dervisevic (22) nahm den Abpraller nach einer Ecke auf und schob aus kurzer Distanz ein. 299 Minuten ohne Heimtor hatten eine Ende.

Kamo (M.) auf dem Weg zum 3:0, der endgültigen Entscheidung im Duell der bisher eher enttäuschenden Teams – © Jochen Classen

Eine Entwicklung, die nicht von ungefähr kam. Der Formanstieg des völlig neu formierten jungen WSV-Teams hatte sich schon in den letzten Spielen angedeutet. Nicht zuletzt beim Pokalfight in Essen. Und dieser machte Hoffnung auf eine Wende. Diesmal sahen wir eine sehr spielfreudige  Mannschaft, die auch im Kombinationsspiel und mit technischen Raffinessen stellenweise überzeugen konnte.

Flexible Abwehr Garant für den Erfolg

Ganz wichtig ist natürlich auch die an Stabilität und Flexibilität gewinnende Abwehr. Tyrala ließ in der Start-Elf mit einem äußerst variablen 5:3:2 operieren, in dem Alwin Dervisevic, der Serbe Salmin Rebronja (21), der ehemalige kroatische  Jugendnationaspieler Hans Juraj Hartmann (23), Levin Müller (22) und davor  auch Jerememy  Celia  Aydogan (22) eine stabile Abwehrkette aufbauten. Im Mittelfeld fand man Amin Bouzraa (23), Alessio Arambasdic. (23) und als Sturmspitze  oft Jeremia Celal Aydogan( 22)

Die Joker Schaub und Kleiner stachen

Im zweiten Spielabschnitt brachte Tyrala noch seine Joker Schaub und Kleiner, die dem WSV zusätzlich neuen  Schub verleihen sollte.

Prompt erhöhte Bouzraa nach einem Konter mit einem Schuss aus 20 Metern auf 2:0 (60.). Das 3:0 fiel auf Vorlage von Vincent Schaub, der den freistehenden Kamo bediente und dieser vollendete aus fünf Metern. Das Gegentor in der 90, Minute war dann eher ein Schönheitsfehler. In eine Flanke von Friesen grätschte Lakämper  zum 3:1 ein.

Kritisch ist anzumerken, dass WSV-Keeper Luyambula (26) einmal mehr mit zu riskanten Tändeleien auffiel. Hieran sollte das WSV-Trainerteam noch arbeiten. Doch schon im nächsten Spiel auswärts kann der WSV am Mittwoch (17.09.) um 19:30 Uhr  in Paderborn beweisen, dass die tollen Leistungen zuletzt kein Zufall waren. Das nächste Heimspiel steigt am kommenden Samstag (20.09.) um 14:00 Uhr im Stadion am Zoo gegen den erstarkten Aufsteiger Sportfreunde Siegen. Da darf der WSV wegen der wegen der Leistungssteigerungen durchaus auf eine höhere Zuschauerzahl hoffen.

Text: Siegfried Jähne

Cheftrainer Sebastian Tyrala (l.) und Sportdirektor Gaetano Manno konnten diesmal mit der Leistung ihrer Mannschaft zufrieden sein – © Archivfoto Jochen Classen

Wuppertaler SV- SV Rödinghausen 3:1 (1:0)

Aufstellung des Wuppertaler SV:

Luyambula – Dervisevic – Müller – Hartmann – Kamo (71. Duncan) – Arambasic (71. Kleiner) – Aydogan – Rebronja – Wagemann (80. Bielitza) – Bouzraa (71. Sekaki) – Arabaci (55. Schaub) – Trainer: Sebastian Tyrala

Tore: 1:0 Dervisevic (29.) – 2:0 Bouzraa (60.) – 3:0 Kamo (71.) – 1:3 Lakämper (90.)

Schiedsrichter: Lutz Meyersieck

Zuschauer: 1.241

Stadion: Stadion am Zoo

 

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert