6. September 2025Peter Pionke
WSV: Mit zehn Mann im Pokal eine Runde weiter

„Wir haben einmal mehr gesehen, dass unsere Mannschaft funktioniert“, erklärte WSV-Sportchef Gaetano Manno sichtlich erleichtert. Er war es auch, der den Essener Oberligisten zuletzt in dessen Erfolgsspur (sieben Punkte aus vier Begegnungen, zwei Siege in Folge) unter die Lupe genommen hatte und dabei wohl auch die richtigen Erkenntnisse mitbrachte. Jedenfalls startete das favorisierte Team von Trainer Tyrala in dieser prestigeträchtigen Partie aus einem verstärktem Mittelfeld, betont offensiv und verschaffte sich bereits in Minute sieben gehörigen Respekt.
Der 22jährige WSV-Angreifer Daiki Kamo setzte einen Kopfball nur knapp neben das von Phil Mirko Lenuweit gehütete Tor der Gastgeber. Wenig später (11.) dann die frühe WSV- Führung durch Jeremy Aydogan nach Vorlage von Levin Müller.
Alessio Arambasic mit direkt verwandelter Ecke
Sehenswert der 2:0-Führungstreffer (18.). Alessio Arambasic war mit einer direkt verwandelten Ecke erfolgreich. Wenig später aber dann der nicht unverdiente 2:1-Anschlusstreffer der Essener durch Lukas Korytowski, der WSV-Keeper Michael Luyambula aus kurzer Distanz überwand. Schon im Gegenzug der dritte WSV-Treffer, abermals durch Jeremy Aydogan, der einen Fehler in der ETB-Abwehr mit einem Linksschuss ins obere Eck bestrafte.

Was dann passierte nannte Sportdirektor Gaetano Manno „bitter“. Aussenverteidiger Toshiaki Miyamoto sah innerhalb nur einer Minute erst die gelbe Karte, weil er einen Ball weggeschlagen hatte und erhielt unmittelbar danach von dem erst 24jährigen Schiedsrichter Jan Peter Weßels (Moers) die rote Karte, weil er sich beim Einwurf zu viel Zeit gelassen hatte. „Michi hat damit der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen“, stellte Trainer Tyrala später fest. „Dieser Platzverweis hat uns viel Kraft gekostet“ urteilte Gaetano Manno.
Ein Platzverweis, der viel Kraft kostete
Tatsächlich geriet der Erfolg der Wuppertaler jetzt in ernsthafte Gefahr. Essens Trainer erkannte: „Wir kamen nun besser ins Spiel, hatten 7:1 Abschlüsse, nur das zweite Tor hat uns gefehlt.“ Essen setzte jetzt den WSV erheblich unter Druck, konnte aber gegen die jetzt aufgebaute „Fünferkette“ keine klare Torchancen erarbeiten. Und wenn man vor das WSV-Tor kam, war Kapitän und Torwart Michael Lyumbala zur Stelle. Auf der anderen Seite ergaben sich für den WSV Konterchancen, bei denen allerdings die letzte Konsequenz vermißt wurde.
Verständliche Enttäuschung bei den Essenern, die sich gegen den „taumelnden WSV“ mehr erhofft hatten. ETB-Boss Karl Weiß träumte vor der Begegnung schon öffentlich von einem Sieg und einem dann folgenden Pokal-Duell gegen den Lokalrivalen Rot-Weiß Essen. In einem Punkt allerdings waren auch seine Erwartungen leicht übertroffen, hatte er doch auf über 500 Zuschauer gehofft.
Am Ende waren es rund 800, darunter eine stattliche Zahl aus dem Bergischen Land. Die hatten sich lautstark bemerkbar gemacht und wie ihre großen Vorbilder aus dem Bundesliga-Stadien zu Beginn der zweiten Halbzeit mit dem Einsatz von Pyrotechnik für Stimmung gesorgt. Kann sein, dass dieser unerlaubte Einsatz für den WSV noch teuer wird.

Die restlichen Pokalspiele endeten ohne größere Überraschungen, auch wenn der MSV Duisburg, Spitzenreiter der 3. Liga, nach einer schwachen Leistung beim Landeslisten Union Nettetal erst in der Verlängerung mit 2:1 Toren gewinnen konnte. Nachbar SSVg Velbert gewann bei Rheinland Hamborn 2:1.
Samstag soll der erste Heimsieg her
Am kommenden Samstag (13.09.) trifft der WSV zum 7. Spieltag in der Regionalliga auf den Tabellen-Zwölften SC Wiedenbrück, Anstoß 14. Uhr, Stadion am Zoo und hofft auf den ersten Heimsieg.
Dann werden die verletzten Subaru Nishimura (Mittelfußbruch), Kadi Atmaca (schwere Oberschenkelverletzung), Semir Saric ( Entzündung Knie), Alwin Weber Knieoperation) und Muhammed Bejdic (zweiter Kreuzbandriss) fehlen.
Dagegen gibt es Aussichten, dass Dominic Duncan und Jeff-Denis Fehr nach ihren Verletzungen wieder dabei sein könnten. Schon am nächsten Mittwoch (17.09., 19:30 Uhr) muß der WSV zum Abendspiel nach Paderborn und empfängt dann am Samstag, 20. September den aktuellen Tabellenführer Aufsteiger Sportfreunde Siegen.
Text: Siegfried Jähne
ETB Schwarz-Weiß Essen – Wuppertaler SV 1:3 (1:3)
Aufstellung ETB Schwarz-Weiß Essen:
1 Phil Mirko Lenuweit – 5 Maurice Rene Haar, 6 Nico Lucas, 8 Armen Shavershyan, 10 Marcello Romano, 13 Robin Urban (62. 9 Sanjin Vrebac), 14 Simon Gawryluk (66. 11 Youssef Kamboua), 15 Jan Corsten (66. 4 Hüseyin Efe Aldemir), 22 Tim Kaminski, 27 Serhat Sat (74. 25 Nabil El-Hany), 30 Lukas Korytowski – Trainer: Dennis Czayka
Aufstellung Wuppertaler SV:
24 Michael Luyambula – 22 Levin Müller (87. 15 Romeo Andras Kovarszki), 5 Aldin Dervisevic, 13 Hans-Juraj Hartmann, 3 Toshiaki Miyamoto – 4 Salmin Rebronja, 23 Alessio Arambasic (64. 39 Kilian Bielitza) – 37 Amin Bouzraa (64. 10 Vincent Schaub), 8 Celal Aydogan, 31 Ronay Arabaci (46. 25 Lennard Wagemann) – 11 Daiki Kamo (57. 9 Fritz Kleiner) – Trainer: Sebastian Tyrala
Stadion: Stadion Uhlenkrug
Zuschauer: 800
Tore: 0:1 Aydogan (11.), 0:2 Arambasic (18.), 1:2 Korytowski (26.), 1:3 Aydogan (28.)
Gelbe Karten: Haar (90.+ 4)
Gelb-Rot: Miyamoto (39.)
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