5. September 2025

BHC nimmt die Tempo-Idee mit nach Stuttgart

Die jüngste 29:33-Niederlage gegen den HC Erlangen war für alle schmerzhaft, die es mit dem Bergischen HC halten. Zeit zum Ärgern bleibt allerdings kaum, denn bereits am Samstag (06.09.) sind die Löwen wieder gefordert: Beim TVB Stuttgart.

Auf „Tormaschine“ Noah Beywer (Nr. 2) wird es auch in Stuttgart wieder angekommen – © Archivfoto Jochen Classen

Dort um 20 Uhr in der Porsche-Arena rechnet sich das BHC-Trainergespann Arnor Gunnarsson und Markus Pütz Chancen auf die ersten Punkte in der noch jungen Bundesliga-Saison aus. Lange hatte es am Mittwoch gegen die Oberfranken schon danach ausgesehen. Doch in den letzten fünf Minuten stellten die Gäste mit sechs Treffern in Serie das Spiel auf den Kopf und gewannen ihrerseits zum ersten Mal.

„Fünf Minuten reichen den guten Mannschaften in der Bundesliga. Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir es nicht 60 Minuten durchgezogen haben“, sagt Pütz auch einen Tag nach der bitteren Niederlage. „Trotzdem nehmen wir auch Positives mit.“

So haben die Bergischen in den 55 Minuten davor fast durchgängig geführt und mehrere Male in Stressphasen gute Antworten gefunden. „Im Vergleich zum Auftaktspiel in Berlin haben wir auch die technischen Fehler von 17 auf 8 reduziert“, sagt Pütz. Und Gunnarsson betont: „In der ersten Halbzeit hatten wir auch ein sehr gutes Tempospiel.“

Löwen rechnen sich im Schwabenland etwas aus

Im Ergebnis geholfen hat es nicht – auch, weil in den letzten fünf Minuten die Abschlüsse teilweise zu unvorbereitet waren und Erlangen auf der anderen Seite sehr konsequent traf. So verließen mehr als 2.000 BHC-Fans die Wuppertaler UNIHALLE enttäuscht, auch wenn die Stimmung nahezu durchgängig hervorragend war.

„Das war genau die Atmosphäre, die wir brauchen, um solche Spiele zu gewinnen“, stellen die BHC-Trainer klar. „Es ist schade, dass es diesmal nicht geklappt hat, aber wir hoffen, es kommen noch mehr Fans, die genauso anfeuern. Das hilft der jungen Mannschaft sehr und kann einen richtigen Schub geben.“

Auf den wird das Team in der Stuttgarter Porsche-Arena weitgehend verzichten müssen. Ein kleiner, treuer BHC-Tross wird voraussichtlich da sein, doch den Heimvorteil haben logischerweise die Schwaben. Und die dürften guter Laune sein, nachdem sie am Donnerstagabend überraschend 29:29 bei der SG Flensburg-Handewitt gespielt haben und damit ihren ersten Zähler sammelten.

Eloy Morante Maldonado (M.) warf gegen Erlangen 9 Tore, diese reichten leider nicht zum BHC-Sieg. Jezt der neue Anlauf – © Archivfoto Jochen Classen

Viel Zeit zur Regeneration hat der TVB nicht. Die Mannschaft ist noch am Donnerstag zurück nach Hause geflogen. Der BHC hat immerhin einen Tag mehr, doch auch ihm wird die Partie gegen Erlangen vom Mittwochabend noch in den Knochen stecken. „Wir setzen trotzdem auf unsere Tempo-Idee“, sagt Gunnarsson.

Markus Pütz ergänzt: „Stuttgart muss wechseln. Sie haben keine Formation, in der sie hinten und vorne spielen können.“ Die Schwaben setzen im Angriff auf ein relativ ungewöhnliches System mit vier Rückraumspielern, aber ohne Kreisläufer. Das ist die Handschrift des neuen Trainers Misha Kaufmann, der diese Variante in den vergangenen beiden Jahren beim ThSV Eisenach etabliert hat.

Vorsicht vor Simone Mengon und Kai Häfner

Leistungsträger des Teams sind Simone Mengon und natürlich Dauerbrenner Kai Häfner, der bereits 19 Saisontore erzielt hat. „Ein paar Einheiten mehr würden zur Vorbereitung schon helfen“, betonen die BHC-Coaches. Doch die Löwen absolvieren am Freitag ihr Abschlusstraining und reisen dann nach Stuttgart.

Am Samstag geht die Mannschaft am Morgen auch noch einmal kurz in die Halle. Das muss in diesem Fall genügen. „Wenn wir den nächsten Schritt gehen, rechnen wir uns in dem Spiel Chancen aus“, sagen die Trainer.

Personell bleibt die Lage voraussichtlich unverändert. Ob Soeren Servos, der gegen Erlangen mit einer Bauchmuskelzerrung passen musste, wieder in den Kader rückt, ist noch offen. Belal Massoud bleibt mit einem Muskelfaserriss außer Gefecht gesetzt. Alle anderen sitzen nach Lage der Dinge im Mannschaftsbus.

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