10. August 2025Peter Pionke
Pröpper tröstete WSV nach dem 0:5: Saison ist noch lang

Das junge, ersatzgeschwächte Wuppertaler Team hatten lange mitgehalten, war aber dann (erst) im zweiten Spielabschnitt förmlich eingebrochen. Nach dem 3:0 Auswärtserfolg zuletzt beim Aufsteiger SSVg Velbert waren die Erwartungen bei den WSV-Fans hoch, aber auch der Respekt beim Gegner trotz der inzwischen auf zehn Spielern angewachsenen Ausfälle groß. Kurz vor dem Anpfiff hatte sich nämlich auch noch WSV-Angreifer Jeff-Dennis Fehr auf die Verletztenliste setzen lassen.
Jetzt auch noch Fehr: 10 Spieler verletzt
Die mit zwei Niederalgen in die Saison gestarteten Gäste begannen betont defensiv und eröffneten dem WSV gute Möglichkeiten. Sehenswert eine Aktion in der 18. Minute, als Jeremin Celan Aydogan sich gegen seinen Bewacher durchsetzte und auf den freien Vincent Dominik Schaub flankte, der ebenso sehenswert aus der Drehung volley abzog, das Tor aber knapp verfehlte. „Hätte, wenn und aber“ konstatierte WSV-Coach Tyrala später mit Blick auf die weitere Spielentwicklung.

Als Rödinghausen schon Teamschwächen zeigte, gelang den Gästen ein bis dahin schmeichelhafter Führungstreffer. Das 0:1 fiel nach einer Ecke in der 35. Minute mit einem satten Flachschuss durch den aufgerückten Rödinghausener Innenverteidiger Tim Corsten (24), einem 1, 87 m großen, in Wuppertal geborenen, ehemaligen WSV-U19-Abwehrspieler. SVR- Trainer nannte den Treffer „Dosenöffner“. Schade, wenn solche Nachwuchstalente woe Tim Corsten den Verein verlassen. Aber das wird sich nicht verhindern lassen – erst recht nicht, wenn die Vereinskassen leer sind.
Roter Karte für Sebastian Tyrala
Rödinghausen startete erkennbar motiviert in die zweite Spielhälfte und markierte durch den 1,84 m großen Eduard Probst schnell das 2:0. Eine Vorentscheidung, bei der die WSV-Abwehr nicht gut aussah und danach sichtbar nervös agierte. Symptomatisch hier eine Aktion von Trainer Tyrala, der einen im Aus befindlichen Ball festgehalten hatte, als Rödinghausen schnell einwerfen wollte. Schiedsrichter Ivan Mrkalj (Buchheim bei Köln), der Gründer der Bergisch Gladbacher Medienagentur „Denkerprojekte,“ sah darin offenbar ein böses Foul und zog gegen den Wuppertaler Coach Sebastanian Tyrala die rote Karte.

Sebastian Tyrala bei der Pressekonferenz: „Es ärgert mich total. Es war eine völlig unklare Situation, wer Einwurf hatte. Ich wollte das Spiel nicht verzögern, sondern beschleunigen, weil ich davon ausging, dass meine Mannschaft im Vorteil war. Dabei kam es nicht einmal zur einem Wortwechsel.“ Tyrala empfand die Entscheidung als zu hart.
Als Coach hatte er bislang nie einen Platzverweis bekommen. Den Fehler suchte er indessen nicht bei dem Schiedsrichter, sondern bei den Verbandsgremien, die die Schiedsrichter immer mehr unter Druck setzten. Dem stimmte schließlich auch Gästetrainer Dennis Da Silva Felix zu, der von ähnlichen Erfahrungen berichtete.

Die Aktion war nicht spielentscheidend, aber es machte sich im WSV-Lager anschliessend doch Frust breit. Rödinghausen bekam die Partie zunehmend unter Kontrolle und hatte jetzt leichtes Spiel, das 3:0 durch Abdul Fresenmeier (58.), das 4:0 in der 76. Minute durch den 1,80 Mann Lucas Bauer sowie das 5:0 wieder durch den als Joker bekannten, 1,87 m großen Abdul Moursalim Fresenmeyer zu markieren.
WSV mit guten spielerischen Ansätzen
Bei Tor drei und vier machte der ansonsten immer so zuverlässige WSV-Keeper Michael Luyambula diesmal keine so gute Figur. Die Bergischen verpassten am Ende den mögliche Ehrentreffer: Vincent Schaub traf kurz vor Spielende per Kopf nur die Latte.

Der WSV war gegen die kompakteren, giftiger agierenden und auch durchweg körperlich bevorteilten Gegenspieler oft im Nachteil, zeigte aber durchaus gute spielerische Ansätze. Während beim WSV allein Aydogan mit der gelben Karte bedacht wurde, handelte sich beim Gegner gleich fünf Spieler Verwarnungen ein.
Dem jungen WSV-Team fehlte diesmal ein routinierter Lenker, der dem Geschehen Struktur hätte verleihen können. Aber der wird sich in dem 10köpfigen Lazarett vielleicht noch finden lassen. Wie sagte uns doch die auf der Ehrentribüne mitfiebernde WSV-Legende Günter Pröpper: „Das alles hat noch gar nichts zu sagen, die Saison ist noch lang.“
Text: Siegfried Jähne

Wuppertaler SV – SV Rödinghausen 0:5 (0:1)
So haben sie gespielt:
Wuppertaler SV: Luyambula – Müller, Dervisevic, Hartmann (78. Bielitza), Miyamoto (85. Scharf) – Rebronja, Aydogan, Kamo (74. Lamnaouar Sekaki), Schaub, Bouzraa – Kleiner.
Rödinghausen: Niemann – Reutter (84. Köse), Hippe, Miftaraj, Corsten (84. Firmino Dantas) – Probst (59. Bauer), Köhler, Chato (71. Rohlfing), Breuer – Ezekwem (46. Fesenmeyer), Kuhlmann.
Tore: 0:1 Corsten (35.), 0:2 Probst (52.), 0:3 Fesenmeyer (58.), 0:4 Bauer (74.), 0:5 Fesenmeyer (87.).
Gelbe Karten: Aydogan – Miftaraj, Ezekwem, Probst, Fesenmeyer, Chato.
Rote Karte: Tyrala.
Schiedsrichter: Ivan Mrkalj.
Zuschauer: 2.083.
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