26. Juli 2025Peter Pionke
Peter Wieler: Der Fotograf, der Generationen zusammenführt

Und so entstanden die Fotoserien „Väter & Söhne“ sowie „Mütter & Töchter“, die auch in Hochglanz-Bildbänden verewigt wurden. „Wenn ich ganz ehrlich bin, stammt die Grundidee eigentlich von meinem ältesten Sohn Julius und Ian Siepmann-Baum, Sohn von Schauspieler Henning Baum („Der letzte Bulle“). Ian war eine zeitlang mein Assistent. Beide haben gesagt: ‚Du hast jetzt so viele Promis fotografiert, mache doch einfach einmal eine Ausstellung, bei der ganz normale Menschen im Fokus stehen.‘ Diese Idee habe ich dann aufgegriffen und zu meinem Generationen-Projekt weiterentwickelt“, erzählt der 64jährige mit einem Schmunzeln.
Von Geburt an lebt Peter Wieler mit Contergan-Behinderung. Umso bewundernswerter ist es, dass ihm nach einer klassischen Ausbildung eine so eine glänzende Karriere als Top-Fotograf mit Blick und Gespür für Lichtstimmungen und Motive gelungen ist.

Viele Jahre war er mit seiner Kamera für das Essener Stadtmarketing unterwegs, anschließend drückte er im Auftrag des Deutschen Bundestags auf den Auslöser, setzte Politikerinnen und Politiker optimal ins Licht. Aber auch die Foto-Kunst hatte Peter Wieler immer fest im Sucher.
Für seine beiden Generations-Serien holte er rund 600 Protagonistinnen und Protagonisten vor seine Studio-Leinwand. Allein für den „Männer-Bildband“ waren 86 Foto-Shootings nötig. Bei der Sache nach geeigneten Protagonistinnen und Protagonisten halfen ihm sein großes Netzwerk und Empfehlungen von Freunden und Kollegen.
Die Telefonnummer von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, dem über Deutschland hinaus geschätzten Mediziner, Bruder von Gesangs-Star Herbert Grönemeyer, hatte er allerdings in seinem Smartphone gespeichert. Er ließ sich gern überzeugen, sich mit Sohnemann Till für die Serie „Väter & Söhne“ ablichten zu lassen. Ebenso wie Schauspieler Henning Baum („Jim Knopf und Lukas“), der sich mit Vater und Sohn vor die Leinwand stellte.

„Für mich lag der Reiz darin, Väter und Söhne in einem schlichten Umfeld so Platz nehmen zu lassen und sie so zu fotografieren, dass ihre Gesichter und Hände wirklich zeigten, wie sie im Leben zueinander stehen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.“ Und das ist ihm auf den Punkt genau gelungen. Das zeigen auch die vielen positiven Reaktionen bei der Vernissage in der Galerie „Kunstwerden“ in Essen-Werden.
Auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen und der bekannte Chirurg Dr. Claudio Schlegtendal sind begeistert von der großformatigen Generationen-Ausstellung. Dr. Richard Kiessler, Ex-Chefredakteur der NRZ, und Ehefrau Eva-Maria, die selbst in dem Bildband „Mütter und Töchter“ mit Tocher Laura und den Enkelinnen Lea, Lilly und Lotte auf einem Foto zu sehen ist, waren Ehregäste des Künstlergesprächs mit Peter Wieler. Das Ehepaar Kiessler hat bekanntlich das in der Essener Stadtgesellschaft hochgeschätzte Netzwerktreffen STADTGESPRÄCHE.ruhr initiert.

TV- Journalist Michael Beyer würdigte Peter Wielers Ausstellung in seinen Fernsehbeitrag für die WDR-Sendung „Lokalzeit Ruhr“ in höchsten Tönen. Ein Ritterschlag! Doch Peter Wieler will sich nicht selbst in den Fokus rücken, sondern bleibt bescheiden: „Ich freue mich riesig, dass meine beiden Generations-Foto-Serien so gut beim Publikum ankommen. Aber ohne die großzügige Unterstützung von Sponsoren, hätte ich das Projekt nicht realisieren können. Dafür bin ich unendlich dankbar.“
Wer es nicht geschafft hat, sich die beeindruckende Ausstellung vor Ort anzuschauen, der kann getröstet werden. Die Hochglanz-Bildbände „Väter & Söhne“ und „Mütter & Töchter“ können bei Peter Wieler über www.fotografiepeterwieler.com bestellt werden.

Der Fotograf selbst sonnt sich nicht im Erfolg, sondern hat schon das nächste Projekt auf dem Schirm: Diesmal sollen „International gemischte Familien“ im Scheinwerferlicht stehen. Ein hochspannendes, gesellschaftliches Thema. Denn die daraus entstehenden Fotos werfen sicher ein positives Licht darauf, wie reibungslos echte Integration im normalen Alltag oft gelingt
Text Peter Pionke
Link zur Webseite von Peter Wieler:
http://www.fotografiepeterwieler.com

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