15. Juli 2025Redaktion
Parklets in Vohwinkel – nur provisorisch oder nun dauerhaft?
Was hier aussieht, als sei ein kleines Stadtentwicklungsprojekt am Werk, trifft auf ein wachsendes Bedürfnis nach Sichtbarkeit – nicht nur in der Stadt, sondern auch im Internet. In den sozialen Medien schaffen neue Formate Aufmerksamkeit, etwa durch Konzepte wie bei der Followerfabrik – dieses Konzept erweist sich auch in den Städten: Wer hier Aufmerksamkeit bekommen will, muss kreativ sein und sich neue Räume schaffen.
Die Parklets in Vohwinkel sind zunächst auf mindestens fünf Jahre angedacht – ein deutlicher Unterschied zu den sonst oft nur für sechs Wochen „Probe gestellten“ in Elberfeld. Finanziert werden sie im Rahmen des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren von Nordrhein-Westfalen“. Insgesamt 264.000 Euro stehen dafür bereit – 200.000 Euro Landesmittel und 64.000 Euro Eigenmittel der Stadt Wuppertal (laut radiowuppertal.de).
Bürger:innen gestalten mit
Im November 2024 fand am Bürgerbahnhof Vohwinkel eine Infoveranstaltung statt. Anwohner:innen, Gewerbetreibende sowie Eigentümer:innen waren zusammengekommen, um über mögliche Standorte, Designs und wichtige Anforderungen wie Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit der neuen Parklets zu diskutieren (wuppertal.de). Alle waren sich einig: Mehr Grünflächen und Sitzgelegenheiten würden das Leben im Viertel sehr viel attraktiver machen.
Und viele kreative Ideen sind zusammen gekommen – zum Beispiel mobile Bücherschränke, Fahrradständer oder solarbetrieben Lampen.
Das zeigt, wie sehr sich viele Menschen zu ihrem Kiez zugehörig fühlen – und wie gern sie mitgestalten möchten.
Ziel und Wirkung
Gunnar Ohrndorf, der Dezernent für Stadtentwicklung, hat betont: „Die temporären Parklets sind nur der Anfang. Es ist wichtig, dass wir Rückmeldungen von Bürgern, Anwohnern und Geschäftsleuten erhalten.“ Die Stadt möchte herausfinden, wie sich diese Veränderungen auf das Verhalten der Passant:innen auswirken und ob dieses Modell auch in anderen Stadtteilen funktionieren kann. Langfristige Ideen im Rahmen der geplanten ISEK-Umgestaltung werden ebenfalls in Betracht gezogen (wuppertal-total.de).
Auch andere Städte wie Köln, München oder Berlin haben in den letzten Jahren mit Parklet-Konzepten experimentiert. Studien zeigen, dass solche Stadtmöbel die soziale Interaktion fördern, die lokale Wirtschaft stärken und das Mikroklima verbessern. Besonders in dicht bebauten Stadtteilen wie Vohwinkel könnten sie dauerhaft Teil des Stadtbildes werden – vorausgesetzt, Wartung und Akzeptanz funktionieren in der Praxis.
Chancen und Herausforderungen
Die Fördermittel setzen voraus, dass die Parklets mindestens fünf Jahre bestehen bleiben. Ob es eine dauerhafte Lösung sein wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Chancen:
- Stärkung des Einzelhandels durch längere Verweildauer
- Belebung des öffentlichen Raums
- Förderung einer klimafreundlichen Stadtgestaltung
Risiken:
- Verkehrliche Einschränkungen bei Lieferzonen oder Bushaltestellen
- Vandalismus und Pflegeaufwand
- Abhängigkeit von Fördermitteln ohne langfristige Anschlussfinanzierung
Fazit
Der Ausblick ist vielversprechend! Nachdem die Parklets fertig sind, startet eine Phase der Beobachtung, in der Feedback gesammelt und Online-Befragungen durchgeführt werden. Erste Auswertungen werden im Herbst erwartet – vielleicht sogar im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche. Das Ziel ist klar: Es soll herausgefunden werden, ob das Konzept in die dauerhafte Stadtgestaltung integriert werden kann.
Eines steht schon jetzt fest: Die Parklets sind weit mehr als nur ein paar Möbelstücke auf dem Asphalt – sie sind ein Experiment für Mitbestimmung, Umweltbewusstsein und modernes Stadtleben. Wenn Vohwinkel den Mut hat, weiterzumachen, könnte das ein langfristiger Gewinn für den gesamten Stadtteil werden.
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