18. Juni 2025

BHC hofft auf Multifunktionsarena auf dem Schaeffler-Gelände

Seit Jahren wird darüber geredet. Doch jetzt scheint endlich Bewegung in die Angelegenheit neue Spielstätte für den Handball-Bundesligisten BHC zu kommen: Die Stadt Wuppertal, potenzielle Investoren und Partner wollen das ambitionierte Vorhaben auf den Weg zu bringen: Und zwar auf dem ehemaligen Schaeffler-Gelände. Gelingt jetzt der große Wurf?

Beim Multifunktionsarena-Meeting im Rathaus: (v.l.) Timo Hielscher (Managing Director M&A at CTP Deutschland), IHK-Geschäftsführer Michael Wenge, Silke Asbeck, Geschäftsführerin der Hitorischen Stadthalle und Dezernentin Sandra Zeh. Online zugeschaltet Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind – © Jochen Classen

An der Mettmanner Straße soll eine privat finanzierte Multifunktionsarena mit zirkulärem Anspruch entstehen.  Die Verwaltung und Investoren haben die vorbereitenden Gespräche abgeschlossen und unterstützen das Projekt. Die breite Unterstützung für die Idee wurde bei einem Pressegespräch deutlich, zu dem Wirtschaftsdezernentin Sandra Zeh geladen hatte.

Der Einladung waren Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, die Dezernenten für Kultur und Sport sowie Stadtentwicklung, Matthias Nocke und Gunnar Ohrndorf, Sportsamtsleiterin Alexandra Szlagowski, Timo Hielscher vom Immobilienentwickler ctp, Michael Wenige von der IHK, Stadthallen-Chefin Silke Asbeck, Jörg Föste und Philipp Tychy vom Bergischen Handballclub (BHC) gefolgt.

Projekt soll komplett privat finanziert werden

Sie alle betonten, welch positives, vielversprechendes und zukunftsweisendes ein solches Projekt nicht nur für Wuppertal, sondern auch für die Region darstelle. Damit nun die vertiefte Prüfung von Bau, Betrieb, Finanzierung, Bauleitplanung, Nachhaltigkeit und städtebaulicher Integration erfolgen kann, ist allerdings ein Grundsatzbeschluss des Rates erforderlich.

Erst mit diesem politischen Votum kann die Stadt die notwendigen weiteren Schritte einleiten und das Vorhaben gemeinsam mit den Partnern weiterentwickeln. Die Verwaltung legt deshalb dem Wuppertaler Stadtrat zu seiner Sitzung am 08. Juli die entsprechende Drucksache vor.

Die Grundstücke, die als mögliche Standorte der Multifunktionsarena infrage kamen. Haushoher Favorit ist das ehemalige Schaeffler-Areal – © Screenshot Jochen Classen

Das Projekt wird von privaten Akteuren, unter anderem aus dem Umfeld des Bergischen Handball-Clubs (BHC), getragen. Es soll beweisen, wie moderner Veranstaltungsbau sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch tragfähig gestaltet werden kann. Die Stadt unterstützt die weiteren Planungsschritte, begleitet das Verfahren aktiv und stellt sicher, dass ein hochqualitatives, ressourcenschonendes Konzept entwickelt wird – ohne sich selbst finanziell an Bau oder Betrieb zu beteiligen.

Dr. Sandra Zeh, Dezernentin für Personal, Digitalisierung und Wirtschaft, betont: „Wir begleiten das Projekt mit großem Engagement, weil es eine Chance bietet, Wirtschaft, Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden – ohne dass die Stadt selbst Finanzmittel bereitstellen muss, was wir in der aktuellen Haushaltssituation leider nicht können. Eine Arena dieser Art kann ein echter Gewinn für das Bergische Städtedreieck sein.“

Handball-Bundesligist als Ankermieter

Ein potenzieller Ankermieter ist der Handball-Erstligist BHC, der seit Jahren auf der Suche nach einer neuen Spielstätte ist. Die neue Arena soll Raum bieten für Veranstaltungen aus Kultur, Sport, Wirtschaft und Gesellschaft.

Das Projekt ist jedoch nicht nur sportlich und kulturell bedeutsam, sondern kann sich auch als wirtschaftlich hochrelevant für Wuppertal erweisen. Eine Multifunktionsarena erzeugt nachweislich Umwegrentabilität – durch zusätzliche Umsätze in Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel, Mobilität und touristischer Infrastruktur. Die Arena wird zur Bühne für nationale und internationale Veranstaltungen und macht Wuppertal so als Veranstaltungsort sichtbarer und attraktiver.

Die Runde beim Multifunktionsarena-Meeting: (v.l.) Timo Hielscher, Michael Wenge, Silke Asbeck, Sandra Zeh und die beiden BHC-Geschäftsführer Jörg Föste und Philipp Tychy – © Jochen Classen

Profitieren kann dabei die in Wuppertal stark vertretene Event- und Kommunikationsbranche. Viele namenhafte Wuppertaler Unternehmen sind am Markt aktiv und genießen auch internationale einen hervorragenden Ruf. Die Arena bietet diesen Unternehmen eine neue Plattform für Live-Kommunikation, Eventproduktion, Techniklösungen und Veranstaltungsmanagement auf internationalem Niveau – mit hoher regionaler Wertschöpfung.

Als Standort wurde das ehemalige Schaeffler-Gelände identifiziert. Die Fläche bietet städtebaulich und verkehrlich optimale Voraussetzungen und liegt in direkter Nähe zum geplanten BUGA-Gelände und der Nordbahntrasse. Es wird geprüft, wie sich Synergien mit angrenzenden städtischen und privaten Entwicklungsflächen nutzen lassen.

Der Eigentümer der Fläche, das niederländische Unternehmen CTP, hat sich nach konstruktiven Gesprächen offen gezeigt, eine weitergehende vertiefte Prüfung zur Realisierbarkeit des Projekts zu ermöglichen. Damit ist der Weg frei, die Machbarkeit in technischer, städtebaulicher und wirtschaftlicher Hinsicht fundiert zu untersuchen.

Ein besonderes Merkmal des Vorhabens: Die Circular Valley Stiftung wird beratend eingebunden, um den Bau der Arena nach Prinzipien des zirkulären Bauens zu gestalten. Dazu zählen unter anderem modulare Bauweisen, die Verwendung nachhaltiger Materialien sowie eine langfristige Perspektive auf Wartung, Wiederverwertung und Rückbau.

Circular Valley Stiftung als Berater mit im Boot

Dr. Carsten Gerhardt, Vorstand der Circular Valley Stiftung, erklärt: „Wir wollen eine Arena schaffen, die nicht nur den Anforderungen einer modernen Veranstaltungsstätte gerecht wird, sondern auch Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung setzt – einen Ort, der Menschen begeistert und dabei Verantwortung für Umwelt und Zukunft übernimmt.“ Wichtig ist in dem Zusammenhang der Hinweis, dass die Circular Valley Stiftung nicht als Investorin auftritt – die Finanzierung liegt ausschließlich bei privaten Investoren.

Im nächsten Schritt erfolgt die vertiefte Prüfung. Dabei geht es um Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit, gesellschafts- und vertragsrechtliche Ausgestaltung für den Bau und Betrieb der Arena, Planungssicherheit und Nachhaltigkeit. Die Stadt wird die notwendigen planungsrechtlichen Voraussetzungen koordinieren und aktiv unterstützen; die politischen Gremien werden dabei eng eingebunden.

Ein zusätzlicher Baustein wird die Einwerbung von Fördermitteln sein, etwa aus Programmen des Landes NRW, des Bundes oder der EU, die nachhaltige und kreislauffähige Bauprojekte, urbane Infrastruktur sowie Klimaschutz im Städtebau unterstützen. Erste Gespräche zur Förderfähigkeit haben bereits stattgefunden.

Link zur Webseite der Stadt Wuppertal:

http://www.wuppertal.de

 

 

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert