3. Juni 2025

BHC von nur wenigen Fans auf dem Rathausbalkon gefeiert

Peinlich und traurig zugleich! Nur eine Handvoll Fans waren gekommen, um den Bundesliga-Rückkehrer auf dem Rathausbalkon zu feiern. Die BHC-Handballer machten trotzdem gute Miene zum bösen Spiel. Und Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, der die Delegation aus Solingen in Wuppertals guter Stube empfangen hat, lächelte ebenso gequält wie Matthias Nocke, der im Tal für Kultur und Sport zuständig ist.

Der Bundesliga-Aufsteiger und Zweitligameister Bergischer HC wurde im Rathaus geehrt: (v.) Sportdezernent Matthias Nocke, Dezernentin Sandra Zeh, die BHC-Trainer Markus Pütz und Arnor Thor Gunnarsson sowie Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind – © Jochen Classen

Immerhin war die Feier am Dienstagnachmittag gut gemeint. Ein Empfang für einen bergischen Verein, der einen Teil seiner Heimspiele in der Uni-Halle austrägt und dessen Großteil der Hauptsponsoren aus Wuppertal kommt. Ein Verdienst des fürs Marketing zuständigen BHC-Geschäftsführers Philipp Tychy, der früher beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV bei der Akquise von Sponsoren ebenso erfolgreich war.

Noch-OB Uwe Schneidewind und FDP-Mann Marcel Haffke gingen kurz vor dem Aufstieg in die Öffentlichkeit, um erneut für eine seit vielen Jahren geforderte Sport-Arena in Wuppertal zu plädieren. Der Bergische HC, entstanden durch die Fusion des LTV Wuppertal und der SG Solingen, wurde jetzt nach einer direkten Rückkehr in die Handball-Bundesliga  auf dem Rathausbalkon in Wuppertal-Barmen geehrt, ein Ort, der sonst nur für ganz wenige Sportler im Tal vorbehalten war.

Empfang für die BHC-Aufstiegshelden im Barmer Rathaus – © Jochen Classen

Zum Beispiel für die WSV-Kicker nach den Aufstiegen 1972 in die 1. und 1992 in die 2. Bundesliga. Tausende feierten damals auf dem Rathausvorplatz die Fußballhelden.

Aufsteiger BHC verliert vor Gericht

Noch läuft die Saison in der 2. Bundesliga. Die souveräne Rückkehr in die Bundesliga und die Zweitliga-Meisterschaft stehen nach einer langen Siegesserie fest. Doch die Freude beim BHC wurde getrübt durch die aktuelle Nachricht aus der Solinger BHC-Geschäftsstelle, dass der Rechtsstreit mit Ex-Trainer Jamal Naji auch in zweiter Distanz verloren wurde. Der BHC war der irrigen Ansicht, dass mit dem Abstieg aus der Bundesliga der bis 2028 abgeschlossene Vertrag mit dem Ex-Trainer automatisch beendet wäre.

Doch Jamal Naji, der inzwischen als Handball-Experte beim TV-Sender DYN einen guten Job macht, zog wie erwartet vor das Arbeitsgericht und bekam Recht. Das Urteil wurde jetzt vom Landesarbeitsgericht in Düsseldorf bestätigt. Das bedeutet, dass der BHC Jamal Naji weiter das vertraglich vereinbarte Gehalt zahlen muss, insgesamt soll es um den stolzen Betrag von einer halben Million Euro gehen.

Die erfolgreichen Handballer des BHC zeigten sich auch auf dem Rathaus-Balkon – leider jubelte ihnen nicht sehr viele Fans zu – © Jochen Classen

Hinzu kommt auch noch das Gehalt für Co-Trainer Peer Pütz, der auch gegen den Bergischen HC vor das Arbeitsgericht gezogen ist. Auch er hatte in erster Instanz in Solingen Recht bekommen. Die Ligaklausel, nach der sein Vertrag nur in der 1. Handball-Bundesliga Gültigkeit hat, erklärte das Gericht für unwirksam.

Das Urteil wurde vom Landesarbeitsgericht Düsseldorf bestätigt, die Revision ist zugelassen. Im Unterschied zu Jamal Naji, der einen Kontrakt bis Juni 2028 hat, geht es bei Peer Pütz um eine Laufzeit bis Sommer 2026.

Übrigens: Wie im Berufungsprozess bei Naji monierte das Gericht auch bei Pütz Formfehler im Vertrag.

Text: Manfred Osenberg 

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert