3. Juni 2025Peter Pionke
BHC von nur wenigen Fans auf dem Rathausbalkon gefeiert

Immerhin war die Feier am Dienstagnachmittag gut gemeint. Ein Empfang für einen bergischen Verein, der einen Teil seiner Heimspiele in der Uni-Halle austrägt und dessen Großteil der Hauptsponsoren aus Wuppertal kommt. Ein Verdienst des fürs Marketing zuständigen BHC-Geschäftsführers Philipp Tychy, der früher beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV bei der Akquise von Sponsoren ebenso erfolgreich war.
Noch-OB Uwe Schneidewind und FDP-Mann Marcel Haffke gingen kurz vor dem Aufstieg in die Öffentlichkeit, um erneut für eine seit vielen Jahren geforderte Sport-Arena in Wuppertal zu plädieren. Der Bergische HC, entstanden durch die Fusion des LTV Wuppertal und der SG Solingen, wurde jetzt nach einer direkten Rückkehr in die Handball-Bundesliga auf dem Rathausbalkon in Wuppertal-Barmen geehrt, ein Ort, der sonst nur für ganz wenige Sportler im Tal vorbehalten war.

Zum Beispiel für die WSV-Kicker nach den Aufstiegen 1972 in die 1. und 1992 in die 2. Bundesliga. Tausende feierten damals auf dem Rathausvorplatz die Fußballhelden.
Aufsteiger BHC verliert vor Gericht
Noch läuft die Saison in der 2. Bundesliga. Die souveräne Rückkehr in die Bundesliga und die Zweitliga-Meisterschaft stehen nach einer langen Siegesserie fest. Doch die Freude beim BHC wurde getrübt durch die aktuelle Nachricht aus der Solinger BHC-Geschäftsstelle, dass der Rechtsstreit mit Ex-Trainer Jamal Naji auch in zweiter Distanz verloren wurde. Der BHC war der irrigen Ansicht, dass mit dem Abstieg aus der Bundesliga der bis 2028 abgeschlossene Vertrag mit dem Ex-Trainer automatisch beendet wäre.
Doch Jamal Naji, der inzwischen als Handball-Experte beim TV-Sender DYN einen guten Job macht, zog wie erwartet vor das Arbeitsgericht und bekam Recht. Das Urteil wurde jetzt vom Landesarbeitsgericht in Düsseldorf bestätigt. Das bedeutet, dass der BHC Jamal Naji weiter das vertraglich vereinbarte Gehalt zahlen muss, insgesamt soll es um den stolzen Betrag von einer halben Million Euro gehen.

Hinzu kommt auch noch das Gehalt für Co-Trainer Peer Pütz, der auch gegen den Bergischen HC vor das Arbeitsgericht gezogen ist. Auch er hatte in erster Instanz in Solingen Recht bekommen. Die Ligaklausel, nach der sein Vertrag nur in der 1. Handball-Bundesliga Gültigkeit hat, erklärte das Gericht für unwirksam.
Das Urteil wurde vom Landesarbeitsgericht Düsseldorf bestätigt, die Revision ist zugelassen. Im Unterschied zu Jamal Naji, der einen Kontrakt bis Juni 2028 hat, geht es bei Peer Pütz um eine Laufzeit bis Sommer 2026.
Übrigens: Wie im Berufungsprozess bei Naji monierte das Gericht auch bei Pütz Formfehler im Vertrag.
Text: Manfred Osenberg
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