26. Mai 2025Peter Pionke
Bergische Löwen: Heimabschied mit der Meisterschale

Erneut musste der BHC personell ein bisschen improvisieren. Belal Massoud fiel mit einer Oberschenkelverletzung aus, auch Tjörvi Gislason war nach seiner Zahn-OP noch nicht wieder einsatzbereit. Tomas Babak gehörte zwar zum Kader, war aber nicht voll belastbar.
So bekam einmal mehr Soeren Servos viel Einsatzzeit. Der 18jährige bleibt dem Club noch eine Weile erhalten. So unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag beim BHC und bleibt mindestens bis Sommer 2028.
Profi-Vertrag für Soeren Servos
Die ersten beiden Tore der Begegnung gingen aber auf Gerdas Babarskas, der den BHC in Führung brachte und eigentlich schon früh die Weichen stellte. Denn den Hagenern gelang es kein einziges Mal mehr, das Spiel auszugleichen. Sie waren allerdings mehrere Male nicht weit davon entfernt.
In der ersten Halbzeit traf Hakon Styrmission sieben Mal auf dem Weg zum 8:9, nach der Pause verkürzten die Gäste drei Mal hintereinander auf zwei Treffer. Doch die Bergischen fanden stets eine Antwort. Vor der Halbzeit griffen sie über weite Strecken stark an und hatten in Christopher Rudeck einen ordentlichen Rückhalt zwischen den Pfosten.

Yannick Fraatz erwies sich als sicherer Schütze von Außen. Eloy Morante Maldonado, Johannes Wasielewksi sowie Rudeck mit einem Wurf über das gesamte Feld ins leere gegnerische Gehäuse besorgten die Treffer auf dem Weg zum 19:15 zur Halbzeit.
Danach verpuffte zwar sogar ein zwischenzeitlicher Fünf-Tore-Vorsprung, doch in den kritischen Situationen behielten die Löwen dann doch die Nerven. Zwei Mal machte Elias Scholtes ganz wichtige Tore, und als die Eintracht sich schon anschickte, auf 22:23 zu verkürzen, gewann der BHC den Ball und versenkte wiederum ins verwaiste Hagener Gehäuse. Diesmal war Morante zur Stelle.
Morante mit 10 Treffern bester Torschütze
Nach seiner 16-Tore-Gala in Lübeck legte Morante zehn Mal nach – Treffer, die im Kampf um die Torjägerkanone noch wichtig sein können. Zumal Balingens Sascha Pfattheicher 14 Mal in Konstanz jubelte und damit einen Spieltag vor Schluss nur noch mit drei Toren hinten liegt (214:217).
Der BHC war durch das 24:21 endgültig auf der Siegerstraße und ließ sich nun auch nicht mehr beirren. Der zwischen den Pfosten eingewechselte Lukas Diedrich fand ebenfalls gut ins Match. In der letzten Viertelstunde stimmten sich die 3000 Zuschauer bereits auf die Meisterfeier ein, die stimmungsvoll nach dem Schlusspfiff durchgeführt wurde. HBL-Präsident

Uwe Schwenker und Geschäftsführer Frank Bohmann überreichten Medaillen an die Spieler sowie die Meisterschale an Kapitän Christopher Rudeck, der sie als Erster in die Höhe strecken durfte.
Einen schönen Abschied von den heimischen Fans nahmen auch Tjörvi Gislason und Arnor Vidarsson. Die beiden Isländer gehören in der kommenden Saison nicht mehr zum Erstliga-Kader. Während Ersterer nicht spielen konnte, markierte Vidarsson das letzte BHC-Tor der Partie. Ein würdiger Abschluss.
Stimmen zum Spiel
Pavel Prokopec: „Gratulation an den BHC zu den beiden Punkten und auch zu einem absoluten verdienten Aufstieg. Zu uns und zum Spiel möchte ich mich kurzfassen: Ich habe den Jungs heute gesagt, ich möchte jeden spielen lassen. Was mich aber ärgert, sind unsere Gegenstöße. Teilweise hatten wir die Badehose an. Die Saison ist noch nicht vorbei und uns hat heute über das gesamte Spiel der Glaube gefehlt. 17 technische Fehler hatten wir heute. Bis zum 23 zu 21 waren wir immer noch irgendwie im Spiel, aber dann ging es genauso weiter und das ist dann schade. Natürlich. Der BHC macht das super, aber wir hätten nicht in der Höhe verlieren müssen. Die Gründe dafür werden wir intern aufarbeiten.“

Markus Pütz: „Wir sind sehr stolz auf die Mannschaft und auf das Umfeld, dass wir das jetzt geschafft haben und nehmen die Glückwünsche gerne an. Nach einem Jahr Abstinenz aus der ersten Liga sind wir voller Vorfreude auf die kommende Saison. Es ist nicht immer einfach, nach dem feststehenden Aufstieg den Fokus zu halten, was die Jungs aber gut gemacht haben. Gerade in der zweiten Halbzeit setzen wir uns dann vom 22:20 auf 31:22 gut ab und biegen damit endgültig auf die Siegesstraße ein. Wir sind unfassbar froh und glücklich – auch wenn ich ehrlich sein muss, dass wir langsam müde sind. Daher freuen wir uns jetzt noch eine Woche zu trainieren und dann einen wohlverdienten Urlaub anzutreten. Ab dem ersten Spieltag geht es nächste Saison um alles. Das ist eine ganz andere Aufgabe. Und wir sind jetzt schon dabei, jeden darauf einzustellen und sind natürlich froh, dass die Fans so super mitgehen. Hier heute in einer vollen Halle einen Spieltag vor Schluss die Schale zu haben ist ein schöner Rahmen, den die Jungs sich verdient haben.“
Fabian Gutbrod: „Wir haben verdient gewonnen und uns Stück für Stück abgesetzt. Es war mehr oder weniger ein Start-Ziel-Sieg mit einer guten Mannschaftsleistung. In der ersten Hälfte machen wir ein paar Fehler zu viel, setzen uns dann aber in der zweiten Halbzeit ab. Gerade auch mit unserem Tempospiel, und phasenweise mit einem Abwehr-Torhüter-Spiel, das gut funktioniert hat. Das ist vor heimischer Kulisse ein würdiger Abschluss der Saison mit einer vollen Halle, einer großartigen Unterstützung von den Rängen und dem Lohn durch die Übergabe der Meisterschale. Es war ein runder Abend und wird auch dem gerecht, was die Mannschaft in der Saison geleistet hat. Mein Dank gilt allen Fans, den Ehrenamtlichen, den Leuten, die es möglich machen, dass wir unter den Rahmenbedingungen Handball spielen können. Jetzt fahren wir noch nach Dessau. Wir wollen natürlich ohne Niederlage in die Pause gehen und dann eine schöne Sommerpause haben, in der wir uns alle auf die Erstklassigkeit freuen können.“

Bergischer HC – VfL Eintracht Hagen 34:27 (19:15)
Bergischer HC: Rudeck (1), Diedrich – Beyer (2), Giesselmann, Vidarsson (1), Servos, Morante (10/2), Babak, Babarskas (3), Seesing (3), M´Bengue, Scholtes (1), Wasielewski (5), Fraatz (4), Fuchs. Trainer: Arnor Gunnarsson und Markus Pütz
VfL Eintracht Hagen: Paske, Bochmann – Öhler (2), Norouzinezhad (1), Alves (2), Pieczkowski, Israel (1), Gaubatz (2), Styrmisson (10/3), Granlund, Pfalzer, Quittmann (1), Jukic, Richter (4), Busch, von Boenigk (4). Trainer: Pavel Prokopec
Schiedsrichterinnen: Sophia Janz und Rosana Sug
Siebenmeter: 2/2 – 3/3
Zeitstrafen: 2 – 2 (Wasielewski, Babarskas – Pieczkowski, Granlund)
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