9. Mai 2025

WSV verabschiedet vor Spiel gegen Lotte zehn Spieler

Der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt. Was Psychologen den Recency-Effekt nennen, könnte auch für den letzten Heimauftritt der Saison 2024/25 beim Wuppertaler SV gelten, der am Samstag die schwachen Eindrücke der ablaufenden Saison vergessen machen möchte. Ein starker und nachhaltiger Auftritt dürfte im Spiel gegen die SF Lotte  (Sa. 14 Uhr, Zoo-Stadion) freilich nicht ganz einfach werden. Coach Tyrala indes:“ Wir wollen gewinnen!“

Bleiben zusammen, haben aber in der neuen Saison eine sehr schwere Aufgabe zu bewältigen: Sportdirektor Gaetano Manno (l.) und Cheftrainer Sebastian Tyrala – © Jochen Classen

Während SF Lotte noch Vizemeister werden kann, geht es für die Wuppertaler nach dem Klassenerhalt rein sportlich nur noch um das Prestige. Und man möchte beim WSV jetzt schon für die neue Spielzeit werben. Aktuell werden die Verträge für eine neue junge Mannschaft unter Dach und Fach gebracht. 20 Spieler plus zwei Torleute sollen es am Ende diesmal maximal sein. Gleichzeitig werden am Samstag einige Spieler verabschiedete, die zu einem anderen Verein wechseln oder ihre Karriere beenden.

Würdevoller Spieler-Abschied ist Tyrala wichtig

Unsere Frage an Cheftrainer Tyrala war, ob er am Samstag bei der Start-Elf bereits die künftige junge Mannhaft im Auge haben werde oder seine Stammformation, unabhängig von deren weiteren Weg, aufbieten wird, beantwortete er eher salomonisch: „Ich möchte möglichst allen gerecht werden. Dabei ist mir aber auch wichtig, verdiente Spieler würdevoll zu verabschieden“. Bis auf den angeschlagenen Marco Terrazzino seien alle einsatzfähig. Von den Jungen sehe  er jetzt schon vor allen Innenverteidiger Kilian Cedric Bielitza im Aufgebot.

Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Sportfreunde Lotte: (v.l.) Gaetano Manno, Pressesprecher Max Schleicher, und Sebastian Tyrala – © Siegfried Jähne

Der WSV gehörte mit Trainer Tyrala zur den wenigen Vereinen, die in dieser Spielzeit bereits einmal gegen das Team von Trainer Fabian Lübbers (33), noch dazu auswärts, gewinnen (0:1) konnten. Es war der erste Erfolg im seinem dritten WSV-Spiel für den neuen Coach Sebastian Tyrala. Aufgrund einer enormen Steigerung konnten die Blau-Roten aber  erst letzte Woche trotz der 0:3-Niederlage beim Aufsteiger MSV Duisburg den Klassenerhalt sichern. Sport-Chef Gaetano Manno: „Es war eine turbulente Saison!“

Die Gäste vom Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück belegen als Aufsteiger Rang drei der Regionalliga-Tabelle und könnten in den letzten beiden Spieltagen bei nur einem Punkt Rückstand auf den FC Gütersloh noch Vizemeister werden. Mit beeindruckenden 70 Treffern stellt Lotte den besten Angriff der Regionalliga West. Marc Heider wird  in der Rangliste mit 19 Treffern, Fatum Elezi  (9), Leon Demaj und Kramer Krasniqi (je 8 Tore) geführt. Teuerster Akteur der Blau-Weißen ist mit einen Marktwert von 250.000 € aber der 26jährige holländische Innenverteidiger Thomas Kok.

Das WSV-Spieler-Karussell drehte sich

Das Spieler-Karussell drehte sich in dieser Woche beim WSV besonders heftig. Als Neuzugang wurde der 22jährige japanische Mittelfeldspieler Daiki Kamo vom Oberligisten SC Tönis gemeldet, dem man eine gewisse Torgefährlichkeit nachsagt. 14 Mal traf der 1,73 m große Asiate in der letzten Saison.

WSV-Sportdirektor Gaetano Manno (r.) mit Neuzugang Vincent Schaub – © WSV

Mit Vincent Schaub (26) kommt ein schneller Offensivspieler bringt viel Erfahrung aus der Regionalliga West. Er stammt aus der Jugend von Fortuna Düsseldorf und lief unter anderem für den SV Rödinghausen und Alemannia Aachen auf. Mit Aachen gelang ihm in der vergangenen Saison der Aufstieg in die 3. Liga. Sein bisheriger Verein: Ausgerechnet Sportfreunde Lotte, der letzte Gegner des WSV in der Saison 2024/25.2

Ab dem Sommer 2025 gehört Henry Mertsch fest zum Kader der Regionalligamannschaft. Der 17-jährige Offensivspieler überzeugte in der U19 mit konstant starken Leistungen.

Verlängert wurden die Verträge mit dem rechten Verteidiger Subaru Nishimura, mit Torhüter Emil Metz, Kilian Bielitza, Außenverteidiger Levin Müller sowie Offensiv-Spieler Dildar Atmaca. Aus dem Nachwuchs des westfälischen Oberligisten Sportfreunde Siegen soll Offensiv-Talent Imad Lamnaouar Sekaki (19) kommen.

Zehn Spieler verlassen den Verein auf jeden Fall

Zehn Spieler werden nicht mehr im Kader der neuen Saison sein: Stürmer Timo Bornemann, Torwart Krystian Wozniak, Rechtsverteidiger Shinnosuke Nishi, Sechser Dominik Bilogrevic, Eigengewächs Hugo Schmidt, Linksverteidiger Dilhan Demir sowie Beyhan Ametov, Marco Terrazzino, Vincent Ocansey und Etienne-Noel Reck.

Imad Lamnaouar Sekaki (18) kommt von der U19 der Sportfreunde Siegen zum WSV – © WSV

Dagegen laufen die Gespräche mit Torwart Michael Luyambula , Vincent Gembalies, den Zwillinge Joel und Nick Munsters, Pedro Cejas sowie mit den Routiniers Semir Saric und Kevin Hagemann noch, die als wichtige denkbare Korsettstangen des jungen Teams gesehen werden.

Das Stadion am Zoo lockt junge Akteure an

Sport-Direktor Gaetano Manno resümierte: “Es gibt viele gute Spieler, die nicht viel Geld kosten. Wir haben zwar nur noch einen kleinen Etat, dafür aber viele Ideen“. Nach Mannos Einschätzung bietet gerade das Wuppertaler Stadion jungen Spielern einen besonderen Anreiz, denn die übrigen Regionalliga Stadien können von der Atmosphäre her kaum mithalten, seit Duisburg und Aachen mit vergleichbaren Anlagen bereits wieder  in der dritten Liga spielen.

„Wir müssen es schaffen, wieder mehr Zuschauer, aber auch wieder mehr Mitglieder und Sponsoren an uns zu binden,“ so Gaetano Manno. Hier hat man in der Tat noch einen erheblichen Nachholbedarf.

Dies konnte man erst jüngst beim Fan-Abend des Vereins bei der Vorstellung des neuen Vorstandsmitglieds Ludger Kieneke erleben, wo sich laut vereinseigenen „Rot-Blau-Forum“ ganze 20 bis 22 Anwesende eingefunden hatten. Verwaltungsratschef Dr. Jürgen Hoss erklärte hier zur kommenden Spielzeit:  „Es wird eine schwere Saison!“

Text: Siegfried Jähne

 

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