9. Mai 2025Peter Pionke
Die Erfolgs-Geschichte eines türkischen Gastarbeiters

Tahsin Yalcinkaya kam 1980 als 19jähriger aus dem anatolischen Kaisserie nach Deutschland – vor immerhin 45 Jahren. In Remscheid begann er eine Lehre als Dreher und besuchte hier zunächst die Berufsschule, 1984 wechselte er zur Firma Linde nach Schwelm, wo er zuletzt als Schichtleiter tätig war, ehe er 1991 nach Barmen zur Straßenreinigung (ESW) und schließlich zur Müllabfuhr (AWG) stieß.
„Ein bisschen Türkei und ein bisschen hier“
Und: Will er wieder zurück in die alte Heimat, wo ihm inzwischen eine Eigentumswohnung gehört? „Wir möchten ein bisschen Türkei und bisschen hier“, antwortete er schmunzelnd und liefert den Grund sogleich nach.

Tahsin Yalcinkaya hat sich mit seiner Familie hier etabliert, ist verheiratet, hat eine Tochter Jahrgang 87 und zwei Söhne, 36 und 25 jährig. Nicht ohne Stolz berichtet er von deren Ausbildungen in Studiengängen Wirtschaft, Arbeitsrecht und einer Meisterschule.
Dankbar auf ein glückliche Zeit
Aber der Hauptgrund Wuppertal nie ganz zu verlassen, sind die vier Enkelkinder, von denen hier eines noch im Kindergarten und drei in der Schule sind. „Die würde meine Frau niemals verlassen wollen“, strahlt er. Rückblickend blicke er dankbar auf ein glückliche Zeit in Deutschland, wo er nicht nur Arbeit und Ausbildung für seine Kinder, sondern auch viele Freunde gefunden habe. Eine Ausgrenzung als Ausländer oder gar Rassismus habe er hier nie erlebt.

Faszination für alte Uhren aus dem Müll
Zu Tahsin Yalcinkayas Passionen gehört inzwischen auch die Faszination für alte Uhren. Eine außergewöhnlich Sammlung von etwa 100 „Chronometern“ aus dem Fundus des Müllabfalles, die er selbst reparierte und vor der Vernichtung bewahrte, schmückten einst die Wände seines Containerbüros, bevor ihm dies wohl aus rechtlichen Gründen untersagt wurde.
Es ist erstaunlich, was Leute alles so entsorgen, schmunzelte der für seine Kundenfreundlichkeit bekannte Sammler, in einem Bericht der „Stadtzeitung“, den wir vor einigen Jahren gebracht hatten.

Jetzt geht es für ihn erst einmal bis August in Urlaub und in die Türkei. Sein Nachfolger Jürgen Hapel als Vorarbeiter im Korzerter Recyclinghof lobt die gute familiäre Atmosphäre und verspricht seinen Kunden, das es an dem gewohnten hohen Standards am Cronenberger Recyclinghof nichts ändern soll.
Text: Siegfried Jähne
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