6. Mai 2025Peter Pionke
Internetgeschwindigkeit an Schulen: Wuppertal hinkt hinterher

Das Ergebnis der bundesweiten Untersuchung: Berlin und Düsseldorf liegen weit vorn. Leipzig, Dortmund und Wuppertal hinken bislang hinterher.
Durchschnittlich sind nur knapp zwei Drittel (67,67 Prozent) der Schulen in deutschen Großstädten mit ausreichend Internet versorgt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Analyse, die die für Bildungseinrichtungen verfügbare Internetgeschwindigkeit untersucht hat. Die Grundlage bilden Daten des Gigabit-Grundbuchs der Bundesnetzagentur.
Als Bewertungsmaßstab dient eine Versorgung von mindestens 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s), die vom Bundesministerium für Forschung und Bildung im Rahmen des “DigitalPakt Schule” bereits 2018 festgelegt wurde.
Auch die neue Bundesregierung sieht Handlungsbedarf und plant, 3,5 Milliarden Euro in die flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen zu investieren, um schnellere Gigabit-Geschwindigkeiten zu ermöglichen. Bis dahin können Berlin und Düsseldorf glänzen, Schüler in Leipzig und Dortmund müssen mit deutlich langsameren Bandbreiten leben.
Im Bandbreiten-Vergleich der 20 größten Städte schneidet Leipzig am schlechtesten ab: Lediglich 47,99 Prozent der Schulen sind hier an eine Leitung mit mindestens 1 Gbit/s angeschlossen. In der sächsischen Metropole ist nicht einmal jede zweite Bildungseinrichtung angemessen versorgt.

Auch in Dortmund ist die Lage herausfordernd: Mit 49,46 Prozent liegt die westfälische Stadt nur knapp vor Leipzig. Nur wenig besser positioniert sich Wuppertal – dort sind 52,21 Prozent der Schulen ausreichend angebunden, was bedeutet, dass nur etwa jede zweite Schule über die empfohlene Bandbreite verfügt.
Das andere Ende der Rangliste markiert die Bundeshauptstadt Berlin, die mit einer Versorgungsquote von 93,88 Prozent deutlich vorn im bundesweiten Vergleich liegt. Das Ziel, bis 2026 eine flächendeckende Abdeckung zu erreichen, erscheint realistisch.
Auch Düsseldorf gehört mit 89,73 Prozent zu den Spitzenreitern. Dahinter folgt die Region Hannover mit einem Versorgungsgrad von 82,99 Prozent, der sowohl die Stadt selbst als auch das angrenzende Umland umfasst. München liegt mit 82,76 Prozent knapp dahinter.
In Städten wie Bonn (78,81 Prozent), Hamburg (74,77 Prozent) und Bochum (73,39 Prozent) ist die Versorgungslage ähnlich: Hier verfügen jeweils etwa drei von vier Schulen über eine ausreichend schnelle Internetleitung.
Laut einer OECD-Umfrage besteht in der jungen Generation weiterhin ein großes Interesse am Unternehmertum. 39 Prozent der jungen Menschen zwischen 15 und 30 Jahren in der Europäischen Union würden lieber selbstständig sein, statt als Angestellte zu arbeiten, doch nur sieben Prozent waren 2022 selbstständig. Diese Kluft verdeutlicht eine verpasste Chance, die möglicherweise auf den Zugang zu digitalen Technologien zurückzuführen ist.
Dank erschwinglicher KI-Tools und sich rasch weiterentwickelnder digitaler Plattformen können sogar junge Lernende experimentieren, etwas aufbauen und reale Probleme lösen. Um Ideen zu erforschen und in konkrete Projekte umzusetzen, benötigen Schüler digitale Kompetenzen und diese beginnen mit einem zuverlässigen digitalen Zugang. Flaschenhals bei 200 bis 400 Mbit/s?

Daten aus dem Gigabit-Grundbuch deuten darauf hin, dass viele Schulen derzeit bei einer Bandbreite von 200 Mbit/s stagnieren, bevor sie auf den Gbit-Bereich aufrüsten. Während durchschnittlich 83,2 Prozent der Schulen mindestens 200 Mbit/s erreichen, fällt dieser Wert bei 400 Mbit/s bereits auf 67,76 Prozent – fast identisch mit der 1 Gbit-Versorgung (67,67 Prozent).
Das legt nahe, dass viele Einrichtungen den Zwischenschritt überspringen und direkt zur 1 Gbit/s-Leitung wechseln. Zum Vergleich: Für eine Tablet-Klasse wird bei weniger als 1 Gbit/s die gleichzeitige Internetnutzung zur Herausforderung. Bandbreiten zwischen 200 und 400 Mbit/s reichen zudem nicht aus, um System-Updates oder Backups auf Schulservern zuverlässig durchzuführen.
Über die Untersuchung
Für die Untersuchung wurde die letzte Datenerhebung aus dem Gigabit-Grundbuch der Bundesnetzagentur, des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr vom Dezember 2023, ausgewertet.
Hier geht es zu den Ergebnissen der Untersuchung:
https://www.hostinger.com/de/tutorials/internetgeschwindigkeit-schulen-deutschland-vergleich
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