2. Mai 2025

WSV: Tolles Saisonfinale vor 30.000 Zuschauern?

Von so einem so großartigen Saisonfinale hätte man beim WSV vor wenigen Wochen weder zu hoffen noch zu träumen gewagt. Noch im Monat März taumelten die Rotblauen auf einen der drei Abstiegsplätze der Fußball-Regionalliga West. Es ging um die nackte Existenz. Nur zwei Monate später erwarten im Duisburger Stadion an der Wedau wohl 30.000 Zuschauer auf diesen, inzwischen in vieler Hinsicht wieder gefestigten WSV.

Er bleibt dem WSV erhalten – ein Vertrag wurde verlängert: WSV-Sportdirektor Gaetano Manno – © Jochen Classen

Das Spiel findet am kommenden Samstag (03.05.) statt. Der MSV Duisburg hat sich durch ein 1:0-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach bereits letzte Woche zum Meister gekürt und steigt in die 3. Liga auf. Jetzt soll die Meisterschaft in der „Schauinsland-Reisen-Arena“ (ehemals Wedau-Stadion) mit dem Meisterschaftsspiel gegen den WSV gebührend gefeiert werden. WSV-Trainer Sebastian Tyrala: „Wir wollen beim MSV-Fest nicht nur mitfeiern, sondern auch zumindest noch den einen Zähler holen, den wir für den Klassenerhalt rechnerisch noch benötigen“, so seine Kampfansage.

Verträge mit Trainer Tyrla und Sport-Chef Manno verlängert

Und: „Wir wollen dieses Spiel genießen“, liess Tyrala seinen Gefühlen dann auch freien Lauf. Die Vertragsverlängerung mit dem 37-jährige WSV-Cheftrainer war soeben bekanntgegeben worden. Zuvor hatte der Verein auch schon die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Sport-Direktor Gaetano Manno (42) öffentlich gemacht, alle Spekulationen beseitigt und und damit wichtige Kontinuität signalisiert.

Tatsächlich liegen ja harte Zeiten hinter den Bergischen, die lange um den Klassenerhalt bangten und in diesem Jahr erst am 11. April gegen die „Not-Elf“ von FC Düren zum ersten Sieg kamen, ehe sie dann zwei weitere wichtige Siege einfuhren. Der Rückzug von Türkspor Dortmund, FC Düren und zuletzt noch KFC Uerdingen hatten die Regionalliga West zu einer  „Chaos-Liga“  werden lassen. Die Tabelle wurde damit reichlich durcheinander gewirbelt und ließ die Abstiegsfrage sportlich betrachtet am Ende zu einer Farce werden.

In Duisburg will jeder dabei sein

Jetzt aber scheint die Welt sportlich wieder in Ordnung. Der Klassenerhalt dürfte kaum noch in Frage stehen. Alle wollen spielen und sich das Großereignis in Duisburg nicht entgehen lassen. Der WSV-Cheftrainer hat die Qual der Wahl, wenn es Samstag in Duisburg gegen die „Zebras“ um die Aufstellung geht und nur 20 Spieler nominiert werden können. „Das wird hart, es will ja jeder dabei sein“, so Tyrala. Verzichten muss er auf den verletzten Dilhan Demir und den gesperrten Aday Ercan, sonst sind bislang all fit.

Wuppertal siegte zuletzt gegen die U23 von Mönchengladbach Gladbach mit 2:1 Toren und belegt mit 30 Punkten den 11. von 18 Tabellenplätzen. Beide Mannschaften haben in den vergangenen drei Begegnungen dreimal gewonnen. Das Hinspiel im Stadion Zoo am 10. November 2024 hatten die Zebras knapp mit 2:1 für sich entschieden. Es war das erste WSV-Spiel von Trainer Sebastian Tyrala, der René Klingbeil abgelöst hatte. Mit zwölf Zählern stand der Bergische Traditionsclub da mit drei Punkten Rückstand auf Eintracht Hohkeppel auf dem ersten Abstiegsplatz. Der Erfolg kam dann erst nach einer ziemlich langen Durststrecke zurück.

WSV-Trainer Sebastian Tyrala (l.) bleibt dem Regionallisten erhalten – © Jochen Classen

Für den WSV stehen aktuell nach dem Duisburg-Spiel noch zwei hochinteressante Begegnungen auf dem Programm, das Heimspiel gegen den Tabellenzweiten  SF Lotte ( 10.05) und am Ende (17.05.) noch in Gütersloh auswärts beim dortigen Vizemeister FCG.

Es ist jetzt Zeit, eine junge WSV-Mannschaft zu etablieren

Dabei dürfte schon jetzt das Augenmerk auf die nächste Saison gerichtet sein, die in personeller und finanzieller Hinsicht bei einem enorm abgespeckten Etat (man spricht von nur noch 700.000 €) vor großen Herausforderungen steht. Tyrala: „ Es ist jetzt an der Zeit, in der Liga eine junge WSV-Mannschaft zu etablieren“. Damit ist naturgemäß von einem erneuten Umbruch die Rede. Aber auch der Verein selbst muß sich personell in einigen Bereichen neu orientieren. Es gilt das Ausscheiden von Geschäftsführer Marvin Klotzkowski und das des langjährigen kaufmännische Leiters Jannis Hirt zu kompensieren. Und es gilt nach dem Wegfall von Großsponsor Friedhelm Runge neue Finanzquellen zu erschließen um den Verein auch längerfristig wieder auf solide Beine zu stellen.

Text: Siegfried Jähne

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