25. März 2024

Uni schafft Meilenstein mit Autonomen Shuttle-Bus MILAS

Können selbstfahrende Shuttle-Busse im Personentransport wirtschaftlich betrieben werden? Können sie! Mit dem Startschuss zum offiziellen Fahrbetrieb eines Shuttle-Busses in der Stadt Bad Staffelstein (Franken) hat MILAS, das Forschungsprojekt der Bergischen Uni, einen Meilenstein erreicht.

In Bad Staffelstein freuen sich die Stadtvertreter (v.l.) Mario Schönwald, Christian Ziegler und Fabian Leppert mit Projektpartner Jürgen Kieslich (r.) über den Startschuss für den MILAS-Shuttlebus. – © Michael Böhm

Wie können selbstfahrende Shuttle-Busse, die den Personentransport in einer mittelgroßen Stadt übernehmen sollen, über einen längeren Zeitraum ohne Unterbrechungen, etwa durch Ladevorgänge, und mit einer hohen Wirtschaftlichkeit betrieben werden? Mit dieser Frage befasst sich das Forschungsprojekt „Modulare intelligente induktive Ladesysteme für autonome Shuttles“ (MILAS) an der Bergischen Universität Wuppertal seit 2022.

Mit dem Startschuss zum offiziellen Fahrbetrieb eines Shuttles erreichte das Vorhaben nun ein wichtiges Etappenziel. Testgebiet ist die Stadt Bad Staffelstein in der Region Franken in Bayern.

Mit einer kleinen Rundfahrt zur Einweihung wurde der Fahrbetrieb des MILAS-Shuttle-Busses offiziell aufgenommen. Das Besondere: Er fährt ohne Fahrer, transportiert bis zu acht Personen und wird während der Fahrt induktiv geladen, das heißt in diesem Fall über speziell entwickelte und auf der Strecke verlegte Lademodule aus magnetisierbarem Beton.

Daten sammeln im Live-Betrieb

Im Vordergrund steht nun das Sammeln von Daten im Live-Betrieb. Daten, die die Bergische Universität Wuppertal und die Technische Universität München als Forschungspartner verarbeiten, um immer bessere Aussagen über die Leistungsfähigkeit der induktiven Lademodule treffen zu können, sowie Rechenmodelle weiterzuentwickeln, die einen optimalen Einsatz solcher Ladeflächen im öffentlichen Raum ermöglichen.

MILAS leistet damit einen Beitrag, die Notwendigkeit bzw. Dimensionierung von Ladepunkten und Ladestrecken beim Ausbau autonomer elektromobiler Shuttle-Bus-Systeme wesentlich genauer prognostizieren zu können.

Weitere Einsatzmöglichkeiten prüfen

Im weiteren Projektverlauf wird der Testbetrieb um Wirtschaftlichkeits- und Übertragbarkeitsstudien ergänzt, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Einsatzmöglichkeiten MILAS über den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hinaus bietet; denn die Ladesysteme könnten sich auch für andere autonome Fahrzeuge lohnen, z. B. für Flurförderfahrzeuge in der innerbetrieblichen Logistik.

Teil des MILAS-Projektkonsortiums ist die Bergische Universität mit den Lehrstühlen für Elektromobilität und Energiespeichersysteme (Prof. Dr.-Ing. Benedikt Schmülling) und Theoretische Elektrotechnik (Prof. Dr. Markus Clemens).

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit insgesamt 4,4 Millionen Euro gefördert, davon gehen knapp 640.000 Euro nach Wuppertal. Beteiligt sind außerdem die TU München sowie die Unternehmen Valeo und IBC Solar.

 

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