Patientensicherheit bei St. Marien

Unser Interview zum Thema Patientensicherheit mit Susanne Bieber, Bereichsleitung Unternehmenskommunikation Hospitalvereinigung St. Marien GmbH.

DS: Was verstehen sie in ihren Häusern unter Patientensicherheit?

Susanne Bieber: Die Durchführung prophylaktischer Maßnahmen zur Abwehr von Schaden oder Gefahren . Die Einführung von Standards und Verfahren zur Sicherung der Behandlungsabläufe.

DS: Wo sehen sie bei sich den meisten Handlungsbedarf?

Susanne Bieber: Wir sind bereits gut aufgestellt. Denn wir haben in den zentralen, Patientenrelevanten Bereichen eine Vielzahl von Maßnahmen eingeführt, um die Patientensicherheit zu gewährleisten und die Qualität zu erhöhen.

DS: Mit welchen konkreten Maßnahmen versuchen sie, die Patientensicherheit zu erhöhen und was zeichnet sie aus?

Die Hygiene: Zur Vermeidung von nosokomialen Infektionen und der Ausbreitung mitgebrachter multiresistenter Keime haben wir ein erweitertes generelles Aufnahmescreening MRSA bei der Aufnahme eingeführt. Auf 4 MRGN screenen wir bei definierten Risikogruppen. Wir nehmen teil an der Aktion „Saubere Hände“. Wir führen regelmäßige Hygienekontrollen durch (Abklatschuntersuchungen, Hygienebegehungen).
Der Umgang mit medizintechnischen Geräten: Unsere Geräte unterliegen konsequenten Wartungsintervallen, das Personal ist umfassend eingewiesen und geschult. Wir streben einen „einheitlichen“ Gerätepark“ an, das erhöht zusätzlich die Routine und damit die Sicherheit im Umgang.
Datenschutz: Das betrifft vor allem den sorgfältigen Umgang mit Patientendaten im Krankenhausinformationssystem und der Patientenakte, der bei uns selbstverständlich gewährleistet ist.
Chirurgie: Wir stellen regelhaft die Patientenidentität sicher und “checken“ die OP-relevanten Parameter anhand sogenannter OP-Checklisten und Team Time-Out. Darüber hinaus gehören aber auch andere Detailmaßmaßnahmen gerade im OP dazu wie die vollständige Zählung von eingebrachten Tupfern oder Instrumenten oder die Rückverfolgbarkeit von Implantaten.
Geriatrie: Ein ganz wichtiger Bereich ist bei uns die Altersmedizin, die noch einmal besondere Maßnahmen erfordert:
Dazu gehören z.B. Sturzprävention, Dekubitusprophylaxe, Delirprophylaxe oder auch das Erkennen und Vermeiden von Mangelernährung.
Zusätzliche, allgemeine Maßnahmen zur Erhöhung der Patientensicherheit sind die Einführung von Patientenarmbändern, ein leitliniengerechtes Vorgehen und implementierte Expertenstandards in der Pflege (Dekubitus, Schmerz, Sturz, Ernährung, Entlassung) inklusive der geeigneten Hilfs,- Arbeitsmittel (z. B Wechseldrucksysteme, Posey Betten, Schmerzpumpen).
Zertifizierungen / Prüfungen: Wir arbeiten mit einem „Beinahefehlermeldesystem“ (CIRS), haben das Risikoaudit GRB in 2014 erfolgreich bestanden, sind nach KTQ, proCum Cert und DIN ISO 9001:2008 zertifiziert, tragen das Gütesiegel Geriatrie, sind Mitglied im Traumanetzwerk der DGU. Wir bieten ein Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung und ein Schmerzzentrum. Und nicht zuletzt nehmen wir regelmäßig teil ansogenannten Peer Review Kontrollgruppen und streben weitere Zertifizierungen an.

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