12. Juni 2021

„Thannhäuser“: Patrick Hahn gibt Einstand bei der Oper

Das wird spannend für Opern-Fans. Die Spielzeit 2021/21 der Oper Wuppertal bietet eine interessante Mischung aus Produktionen, die zwar geplant waren, aber aufgrund der Pandemie in vergangenen Spielzeiten nicht umgesetzt werden konnten, großen Opernklassikern und einem Wiedersehen mit einigen Publikumslieblingen.

Geschäftsführer Dr. Daniel Siekhaus, Generalmusikdirektor Patrick Hahn, Schauspielintendant Thomas Braus und Opernintendant Berthold Schneider – © Uwe Schinkel / Wuppertaler Bühnen

Die Kooperationen mit anderen Opernhäusern werden fortgeführt und auch der enge Bezug der Oper zur Stadt Wuppertal wird mit vielen Mitmachangeboten verstärkt: eine Spielzeit für und mit Wuppertalerinnen und Wuppertalern.

Während sich die Planung der ersten Spielzeithälfte bis Dezember auf Werke beschränkt, die auch in Pandemiebedingungen durchgeführt werden könnten, besteht die Hoffnung, ab Januar 2022 die meis- ten Einschränkungen überwunden zu haben und auch große Choropern wieder ohne Einschränkun- gen präsentieren zu können umzusetzen.

Premieren

Den Auftakt der Saison feiert die Oper Wuppertal mit der barocken Heldenoper über Liebe und Leidenschaft, politische Wirren und Intrigen „Julius Caesar“ von Georg Friedrich Händel. Für Regie und Ausstattung kehrt das Duo Immo Karaman und Fabian Posca zurück an die Oper Wuppertal, das nicht zuletzt durch ihre gefeierte „La Bohème“ noch in bester Erinnerung ist.

Ebenfalls mit Wuppertal sehr verbunden ist das Schaffen von Salvatore Sciarrino, der zu den bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Italiens zählt. Seine neueste Oper „Il canto s’attrista, perché?“ entstand als Auftragskomposition des Theater Klagenfurt und der Oper Wuppertal.

„Jesus Christ Superstar“ kommt zurück. Hier Jesus in der aufgewühlten Menge – © Foto: Bettina Stop

Nachdem das Werk bislang pandemiebedingt lediglich eine einzige geschlossene Aufführung vor Kritikern am koproduzierenden Theater Klagenfurt erleben konnte, ist die Deutsche Erstaufführung in Wuppertal jetzt dem breiten Publikum zugänglich.

Die Oper basiert auf der „Orestie“ von Aischylos und fokussiert mit zwei starken Frauenportraits von Klytemnästra und Kassandra ganz auf den Moment der Heimkehr Agamemnons aus dem Troyanischen Krieg. Für Inszenierung und Ausstattung zeichnet Nigel Lowery verantwortlich.

Generalmusikdirektor Patrick Hahn gibt Einstand

Fröhlich geht es weiter mit grundehrlichen Piraten, verlogenen Generäle, trotteligen Polizisten und der Queen – ideale Zutaten für eine englische Operette. Das Autorenteam Gilbert & Sullivan kennt in der englischsprachigen Welt jeder Theatergänger. Der abgründige Humor verbunden mit leichter und eleganter Musik garantiert dort bis heute volle Häuser.

Bei der Produktion „Die Piraten“ kehrt der für seine „My Fair Lady“ umjubelte Regisseur Cusch Jung nach Wuppertal zurück.

Mit „Tannhäuser“ von Richard Wagner gibt der neue Generalmusikdirektor der Wuppertaler Bühnen Patrick Hahn seinen Einstand in der Oper. Das Ausnahmetalent beginnt sein Schaffen in Wuppertal mit der Spielzeit 2021/22 und stellt sich als Musikalischer Leiter dieses Klassikers dem Opernpublikum vor.

Nuran David Çalış begann mit Musikclips für HipHop-Bands zählt aber inzwischen als vielfach ausgezeichneter Sprechtheaterregisseur zu den profiliertesten Vertretern des politischen Theaters. Mit dieser Produktion wendet er sich mit seinem bekannt kritischen Blick erstmals einem abendfüllenden Werk der Opernliteratur zu.

„NOperas!“ – eine Initiative des Fonds Experimentelles Musiktheater (feXm) in gemeinsamer Trägerschaft von NRW KULTURsekretariat und Kunststiftung NRW geht in die dritte Runde. In Kooperation mit dem Theater Bremen wirft das Kollektiv „Oblivia Working Group“ mit „Obsessions“ Schlaglichter auf menschliche Begierden und Leidenschaften. Der Sound der mehrfach ausgezeichneten Komponistin Yiran Zhao verwebt das Bühnengeschehen eng mit Elektro- und Akustik-Klängen.

„Herzog Blaubarts Burg“ von Béla Bartok

Inzwischen ist es an der Oper Wuppertal schon fast Tradition geworden, bekannte Werke des Repertoires in neuem Kontext erlebbar zu machen. Daran knüpft das Haus mit einer spannenden Werkkombination vom Beginn des 20. Jahrhunderts an. Auf das handfest komödiantische Vorspiel aus „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss folgt bei der Wuppertaler Neuproduktion erstmals in der Aufführungsgeschichte nicht der ursprüngliche Opernakt.

Das menschenleere Wuppertaler Opernhaus hört bald der Vergangenheit an – © Frank Elschner/Wuppertaler Bühnen

Stattdessen schließt der zeitgleich entstandene Operneinakter „Herzog Blaubarts Burg“ des ungarischen Komponisten Béla Bartók an – eine doppelte Hymne an die musikalischen Künste.

An zukünftige Opernfans richtet sich die Uraufführung „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ nach dem Kinderbuchklassiker des Wuppertalers Wolf Erlbruch und des Autors Werner Holzwarth mit dem die Reihe „Oper von Anfang an“ fortgeführt wird – Oper für alle ab zwei Jahren.

Ihren Abschluss findet die Spielzeit mit einer neuen Ausgabe des Festivals „Sound of the City“, in dieser Spielzeit mit dem Thema „Wuppertal Kämpft!“. Wie auch in den Vorjahren begegnen sich bei dem Festival Welten, die normalerweise nur getrennt voneinander existieren und zu erleben sind.

In dieser Spielzeit sind es die klassischen asiatischen oder westlichen Kampfsportarten und aktuelle Stilrichtungen der Musik. Julia Lwowski von der angesagten Berliner Performancegruppe „Hauen und Stechen“ erarbeitet mit Wuppertaler Kampfkünstlerinnen und Kampfkünstlern sowie Musikern ein Programm über musikalische und physische Grenzerfahrungen.

Das Opernhaus mit der Tony-Cragg-Skulptur im Vordergrund – © Wuppertaler Bühnen

Wiederaufnahmen

Unsere beiden ständig ausverkaufen Erfolgsproduktionen „La Bohème“ und „Jesus Christ Superstar“ aus der Spielzeit 2019/20 kehren gemeinsam mit „Die Zauberflöte“ aus der Spielzeit 2020/21 zurück auf die Wuppertaler Opernbühne.

Weitere Projekte

Gelegenheit zu einer persönlicheren Begegnung mit den Sängerinnen und Sängern unseres Ensembles bieten auch wieder die Liederabende im Kronleuchterfoyer, bei denen die Sänger und Pianisten selbst das Programm gestalten.

Ebenfalls weiterhin zu erleben sind Sängerinnen  und Sänger des „Opernstudio NRW“, das auf Initiative von Berthold Schneider entstanden ist. Entwickelt von der Oper Dortmund, dem Aalto-Musiktheater Essen, dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und der Oper Wuppertal als praxisorientiertes Programm ermöglicht es jungen Talenten den idealen Karrierestart in der Theaterwelt.

Nach wie vor kommt dem Bereich der Teilhabe an der Oper Wuppertal eine große Bedeutung zu. Erstmals wird in der kommenden Spielzeit ein spektakuläres Projekt unter dem Titel „Seitenwechsel“ vorgestellt: Am Ende der Spielzeit wird der Instrumental-Verein Wuppertal anstelle des Sinfonieorchester Wuppertal eine ganze Opern-Vorstellung der „Zauberflöte‹“ im Opernhaus spielen. Weitere Details

und mehr Informationen zu unseren vielfältigen Education-Angeboten entnehmen Sie derzeit bitte unserem Spielzeitheft 2021/22, das in Kürze verfügbar ist und unserer Webseite unter oper-wuppertal.de

Mit „Der Automat“, frei nach der Erzählung „Der Sandmann“ von E. T. A. Hoffmann, kooperiert die Literaturoper zum zweiten Mal mit der Oper Wuppertal. Die Literaturoper ist ein Projekt der Hochschule für Musik und Tanz Köln, das mit einem Ensemble aus Gesangsstudierenden in einer Verschmelzung von Prosa, Schauspiel und Oper neue Wege im Bereich des Musiktheaters beschreitet.

Veröffentlichung

Die Spielzeit 2021/22 der Wuppertaler Bühnen ist seit Montag (14.06.)  online zu entdecken. Interessierte können unter › wuppertaler-buehnen.de/2021 die Spielzeitplanung der drei Sparten Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester digital erleben.

Zudem ist ab Mo. 28. Juni 2021 die erste Spielzeithälfte „Herbst / Winter“ bis Dezember 2021 in gedruckter Form als gemeinsames Spielzeitheft der drei Sparten erhältlich. Die zweite Spielzeithefte „Frühling / Sommer‹“ wird in gedruckter Form im November erscheinen.

Vorverkauf

Der Vorverkauf für Veranstaltungen im August, September und Oktober startet am Montag (09.08.) 10 Uhr.

Der Vorverkauf für Veranstaltungen im November und Dezember und für das Neujahrskonzert startet am Mittwoch (15.09.) 10 Uhr.

Weitere Vorverkaufstermine werden ab September bekanntgegeben.

Kulturkarte

Öffnungszeiten ab Donnerstag (05.08.)

Mo.-Fr. 10–18 Uhr
Sa. 10 –14 Uhr
Kirchplatz 1 – 42103 Wuppertal – Ticket-Hotline: +49 202 563 7666

Premierenübersicht 2021/22

Georg Friedrich Händel
JULIUS CAESAR

Musikalische Leitung CLEMENS FLICK

Inszenierung IMMO KARAMAN
Samstag –  11. September 2021

 

Salvatore Sciarrino
IL CANTO S’ATTRISTA, PERCHÉ? (DEA)

Musikalische Leitung JOHANNES WITT

Inszenierung NIGEL LOWERY
Freitag – 22. Oktober 2021

 

Gilbert & Sullivan
DIE PIRATEN

Musikalische Leitung JOHANNES WITT

Inszenierung CUSCH JUNG
Samstag – 11. Dezember 2021

 

Richard Wagner
TANNHÄUSER
Musikalische Leitung PATRICK HAHN

Inszenierung NURAN DAVID ÇALIŞ

Sonntag – 6. März 2022

 

Oblivia / Yiran Zhao
NOPERAS!: OBSESSIONS

Samstag – 19. März 2022

Uraufführung

 

Richard Strauss / Béla Bartók
ARIADNE AUF NAXOS (VORSPIEL) /

HERZOG BLAUBARTS BURG

Musikalische Leitung PATRICK HAHN

Inszenierung ›Ariadne‹ BERND MOTTL

Inszenierung ›Blaubart‹ PHILIPP GRIGORYAN

Sonntag – 08. Mai 2022

 

Elisabeth Naske
VOM KLEINEN MAULWURF, DER WISSEN WOLLTE, WER IHM AUF DEN KOPF GEMACHT HAT

Musikalische Leitung KOJI ISHIZAKA

Inszenierung ELA BAUMANN

Sonntag – 20. Mai 2022

Uraufführung

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert