21. September 2020

Die ZukunftsMacher – Aufbruch in Wuppertal?

Vok Dams ist Wuppertaler. Er ist Dipl.- Ingenieur, Unternehmensgründer, Journalist, Buchautor und Marketingfachmann. Er war Präsident des Forum Marketing Eventagenturen, Vorstandsmitglied des Kommunikationsverbandes FAMAB und Präsident des Marketing-Club Bergisch Land, dessen Ehrenvorsitzender er heute noch ist.

Vok Dams liegt das Wohl Wuppertals am Herzen – © Dirk Sengotta

Das alles ist nachzulesen in der repräsentativen Branchendokumentation „Vok Dams – 50 Jahre KommunikationDirekt“, die im Wuppertaler Verlag Müller + Busmann erschienen ist.

Vor allem aber: Vok Dams ist Wuppertal Botschafter. In dieser Eigenschaft kämpft er seit Jahren darum, Wuppertal stärker als Stadt-Marke zu definieren und sie damit professioneller, wirkungsvoller und nachhaltiger nach innen und außen darzustellen.

In Beiträgen seines ATELIERHAUS-NotizBlogs, der Newsletter seines branchenübergreifenden Netzwerkes und mit Beiträgen in den sozialen Medien.  Nicht zuletzt aber: Mit Interviews, Kolumnen, Blog-Beiträgen in „Die Stadtzeitung WUPPERTAL“.

Aus Anlass der anstehenden Stichwahl zum Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal am 27. September 2020 habe wir Vok Dams nach seiner Empfehlung gefragt.

 

ZukunftsMacherinnen und ZukunftsMacher:

Aufbruch in WUPPERTAL? 

DS: Herr Dams, erinnern Sie sich an unser Interview aus dem Mai 2015? In unserer Printausgabe „Die Stadtzeitung“ hatte ich Sie seinerzeit gefragt „Vok Dams – schon in seiner Kindheit ein junger Grüner?“ Ihre Antwort damals: “Von mir aus können Sie das so nennen. (…) Wenn Sie mich aber schon den „Grünen“ zuordnen, sollten Sie dabei den Freiheitsaspekt und Unternehmergeist nicht vergessen, der mich eher in die Nähe der „freien“ Demokraten rücken würde.“ Nun, unter den Oberbürgermeister-Kandidaten hat es Marcel Hafke für die FDP auf einen ehrenhaften 3. Platz geschafft. Aber in die Stichwahl am kommenden Sonntag gehen Andreas Mucke für die SPD und Uwe Schneidewind als gemeinsamer Kandidat für CDU und Grüne. Wen würden Sie empfehlen?

Vok Dams: „Wenn man die Entwicklung der Stadt über einen längeren Zeitraum verfolgt, stößt man immer wieder auf langfristige Analysen und kurzfristige Lösungsansätze, die dann meist nicht einmal im Ansatz realisiert oder genutzt werden. Es sind meist unterschiedliche Ansätze und Interessen sowie fehlende Kompetenzen, die ein einheitliches Vorgehen verhindern. In meinen Veröffentlichungen habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass hier etwas geändert werden muss um Wuppertal nach innen und außen besser darzustellen. Nicht zuletzt auch als Empfehlung an die Oberbürgermeisterkandidaten, sich dieses Themas im Wahlkampf anzunehmen. Die Wähler wären aus meiner Sicht also gut beraten, sich die Programme der Kandidaten anzusehen und ihre Entscheidung darauf abzustimmen.“

DS: In Ihrem Blog-Beitrag vom 9. März dieses Jahres sprechen Sie von einem „nächsten Versuch“ Wuppertal als MARKE zu positionieren. Zitat: „Jetzt gilt es zu handeln. Der Oberbürgermeister einer Stadt ist aus unserer Sicht der erste Marken-Botschafter.“

Vok Dams: „Ja, das war ein Hinweis auf die verschiedenen vergeblichen Versuche der letzten Jahre, Wuppertal in der Öffentlichkeit besser darzustellen. Mit einigen Beispielen, wir kritisch auch die Presse immer wieder darauf reagiert, wie schlecht Wuppertal in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Nicht zuletzt auch als Hinweis darauf, dass ein guter Wille allein zur Lösung des Problems nicht reichen wird.

Nachzulesen unter:
http://vokdamsatelierhaus.de/naechster-versuchwuppertal-stadt-als-marke/

“Wuppertal“ gibt es eigentlich nicht!

Das Vok Dams Interview aus dem Jahr 2015DS: Wie erklären Sie sich das schlechte Image der Stadt? Warum werden wir in unserem Umfeld nicht wahrgenommen. Was hindert Investoren daran sich in Wuppertal niederzulassen? Warum sind die Wuppertaler nicht stolz auf ihre Stadt?

Vok Dams: Überspitzt gesagt: “Wuppertal“ gibt es eigentlich nicht. Wuppertal hat es versäumt, sich als Einheit darzustellen.Wuppertal existiert nur als eine Ansammlung von Stadtteilen. Als Beyenburg, Ronsdorf, Cronenberg, Vohwinkel, Langerfeld, Barmen oder Elberfeld. Nachdem das verbindende Element der Schwebebahn jetzt auch noch in der Diskussion steht, fällt das besonders ins Gewicht. Sichtbar wird das vor allem im Kulturbereich, in der Verwaltung und in den Stadtbetrieben. Alle verfügen über eigene Mittel, die teilweise auch in Öffentlichkeitsarbeit und Marketing-Maßnahmen investiert werden. In keinem dieser Fälle steht die Stadt als Marke mit ihren Markenwerten im Mittelpunkt. Dabei müsste das im gemeinsamen Interesse aller Akteure stehen.“

Andreas Mucke – © Monika Asmus

Über 100 Veranstaltungen geplant, ohne dass die

Stadt-Marke WUPPERTAL berücksichtigt wurde

DS: Können Sie da ein konkretes Beispiel nennen?

Vok Dams: „Besonders deutlich wir das an einem aktuellen Beispiel: „ENGELS 2020“. Wuppertal wollte den 200. Geburtstag des in Wuppertal geborenen Friedrich Engels ein Jahr lang feiern. In einer Fleißarbeit wurde ein Konzept mit über 100 Veranstaltungen geplant, ohne dass die Stadt WUPPERTAL mit ihren Markenwerten überhaupt berücksichtigt wurde. Ganz zu schweigen von einem gemeinsamen überregionalen Kommunikations-Konzept.“

DS: Das Killer-Argument ist ja immer das fehlende Geld.

Vok Dams: „Geld ist ja vorhanden. Es müsste nur effizienter eingesetzt werden. Hinzu kommt, dass Geld für eine starke Marke mit sichtbaren Markenwerten auch von Sponsoren leichter eingeworben werden kann. Vielleicht erinnern Sie sich?
In einem Crashkurs in Sachen Stadt-Marketing hat Prof. Dr. Tobias Langner in einer Veranstaltung des ‚Marketing-Club Bergisch Land‘ an konkreten Beispielen aus anderen Städten aufgezeigt, wie das funktionieren kann.

Nachzulesen auf der Homepage des Marketing-Club Bergisch Land:
https://marketingclub-bergischland.de/de/programm/vergangene-veranstaltungen/ninetynine-marketing-im-dialog.html

Fachkompetenz, Kampagnenfähigkeitoder Führungsstärke?

DS: „Von Peter Jung zu Andreas Mucke – Fragen über Fragen!“: In unserer Printausgabe von Oktober 2015 stellten Sie in einem Gast-Kommentar die Frage: „Wer stellt sich eigentlich zur OB-Wahl“. Sie machten deutlich, wie stressig dieser Job ist und fragten welche Voraussetzungen ein Kandidat mitbringen muss, um erfolgreich für die Stadt wirken zu können. Fachkompetenz, Kampagnenfähigkeit oder Führungsstärke? Was wird verlangt?

Vok Dams: „Wer etwas ändern will, braucht wohl von allem etwas. Am 27. September 2020, dem Tag der Wahl unseres nächsten Oberbürgermeisters, ist es auf den Tag zwei Jahre her, dass ich in unserem NotizBlog und unserem Newsletter gefragt habe: „WUPPERTAL – Zukunftsstadt?“ Anlass war die Vorstellung des Buches „Die Große Transformation – Eine Einführung in die Kunst des gesellschaftlichen Wandels“ von Uwe Schneidewind. Analyse und konzeptioneller Ansatz waren überzeugend. Die Fachkompetenz des OB-Kandidaten ist also unstrittig. Die Kampagnenfähigkeit hat Uwe Schneidewind im ersten Durchgang mit seinem Spitzenplatz eindeutig unter Beweis gestellt. In seinem 100-Tage-Programm hat er sehr konkret angegeben, wie er die Stadt-Marke WUPPERTAL stärken will. Vielleicht ist es den Versuch wert, auch seine Führungsstärke bei der Umsetzung zu testen.“

Prof. Dr. Uwe Schneidewind – © Wolf Sondermann

DS: Auf Facebook zitierten Sie in diesem Zusammenhang Jörg Heynkes aus seinem Buch „Zukunft 4.1“, das Sie gleichzeitig vorgestellt haben„Fangen Sie jetzt an, wenn Sie es nicht längst getan haben, bitte kämpfen Sie für unsere gemeinsame Zukunft: Bitte werden Sie alle ZukunftsMacherinnen und ZukunftsMacher“. Wäre das für Sie eine Wahlempfehlung für Sonntag?

Vok Dams: „Generell empfehle ich im Interesse unserer Stadt darüber nachzudenken, wie und mit wem wir die zukünftigen Herausforderungen am besten bewältigen können. Wuppertal als Zukunftsstadt wäre da eine Option, mit der ich große Hoffnungen verbinde. WOW! WUPPERTAL! Die Universitätsstadt mit Innovationskraft.“

DS: Vielen Dank für das interessante, offene Gespräch

Das Interview führte Peter Pionke

 

http://vokdamsatelierhaus.de/wuppertal-zukunftsstadt/

 

 

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