22. August 2020

„Extrabreit“ starten mit neuer Single durch.

Ihre Hits „Hurra, hurra, die Schule brennt“, „Flieger“ oder „Polizisten“ wurden Anfang der 1980er Jahre auf jeder Party gespielt. Und "Extrabreit" rockt immer noch erfolgreich über die Bühnen im deutschsprachigen Raum. Am Donnerstag (13.08.) kam ihre brandneue Single "Die Fressen aus dem Pott" heraus und am 13. November erscheint ihr neues Studio-Album.

Das „rockige“ Abenteuer von „Extrabreit“ geht weiter – © Daniel Pilar

Der neue Song in alter „Extrabreit“-Tradition – ein echter Knaller. „Die Fressen aus dem Pott“ geht sofort ins Ohr: Rockig, erdig, geradeaus! Und auch das offizielle Video dazu ist im wahrsten Sinne des Wortes „abgefahren“.

Zwischendurch hatten Kai Havaii, Stefan Kleinkrieg, Rolf Müller & Co. ihre Fans mit einer rockigen Coverversion von Hans Albers Gassenhauer „Und über uns der Himmel“ bei Laune gehalten.

Anfang der 80er Jahre waren die Jungs von „Extrabreit“ echte Superstars! Goldene Schallplatten, im Privatflieger von Auftritt zu Auftritt, Titelfotos auf der BRAVO, Gast-Auftritt im Kino-Film „Gib Gas – ich will Spaß“ mit Nena & Markus. Sie führten zeitweise ein echtes Jetset-Leben.

Legendär die Zusammenarbeit mit Hildegart Knef. Gemeinsam mit der Sängerin und Film-Diva nahm „Extrabreit“ 1992 eine rockige Version ihres Evergreens „Für mich soll es rote Rosen regnen“ auf. Ein Hit!

„Extrabreit“ aus Hagen wurden durch die „Neue Deutsche Welle“ (NDW) nach ganz oben gespült. Dabei war „Extrabreit“ eigentlich eine ganz normale Rock-Band. Und so verstehen sie sich auch heute noch. Musiker, die für erdige, gradlinige, ehrliche Rock-Musik stehen und die Nähe und Treue ihrer Fans lieben. 

Das ist sicher einer der Gründe, warum sie die „Neue Deutsche Welle“ überlebt haben, aber viele andere Protagonisten des Musik-Stils wieder in der Versenkung verschwunden sind.

Die brandneue Single von Extrabreit – © Extrabreit

Wegen ihrer Bodenhaftung, die sie nie verloren haben, macht es ihnen auch nichts aus, dass die Hallen und die Gagen inzwischen kleiner geworden sind. Gründer Stefan Kleinkrieg (Gitarre), Kai Havaii (Gesang), Bubi Hönig (Gitarre), Lars Larsson (Baß) und Rolf Möller (Schlagzeug) sind Vollblutmusiker, die einfach nur Spaß haben, gemeinsam Musik zu machen.

Mittlerweile haben alle Bandmitglieder mit Ausnahme von Bassis Lars Larsson (45), der „erst“ 2002 dazustieß, die 60 überschritten.

Doch wenn sie auf der Bühne stehen, geht die Post ab wie in den besten Tagen. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Sinnbildlich „Brennt die Schule immer noch“ – und der Funke springt auch nach wie vor aufs Publikum über.

Wir haben uns mit Rolf Möller (64), Drummer und Roadmanager der „Breiten“, unterhalten, der auch bei der Art-Rock-Band „Grobschnitt“ am Schlagzeug saß. Ein spannender Blick zurück.

DS: Es heißt, ein Edding-Filzstift sei schuld am Namen „Extrabreit“. Stimmt die Legende eigentlich?

Rolf Möller: „Ja, das ist richtig. Stefan Kleinkrieg, Gitarrist und Gründer unserer Band, kreierte den Namen aufgrund des Filzstiftes „Ein großer Edding“ mit dem Untertitel „extrabreit und nachfüllbar“. Und da war der Bandname geboren. Der Original-Stift aus dem Gründungsjahr 1978 existiert heute noch!“

DS: Extrabreit hat ja einmal zu den ganz großen Rock-Bands in Europa gehört. Mit wem haben Sie denn damals die Bühne geteilt?

Rolf Möller: Eine kleine Auswahl von gestern und heute „ZZ Top, Golden Earring, Alice Cooper, Saxon, Heart, Uriah Heep, Status Quo und in Deutschland u.a. mit Spliff, Peter Maffay, BAP, Spider Murphy Gang, Nena und Boss Hoss.“

Extrabreit zu Zeiten der „Neuen Deutschen Welle“ – © Marianne Klinger

DS: Kai Havaii, Stefan Kleinkrieg, Bubi Hönig und Sie sind – mit einer Unterbrechung von vier Jahren – seit den 80er Jahren dabei. Sind Sie nach den vielen gemeinsamen Jahren auf der Bühne noch Freunde oder nur noch Arbeitskollegen?

Rolf Möller: „Uns verbindet eine schlagende Verbindung und enge Freundschaft. In unserer Bandgeschichte haben wir so viel erlebt, miteinander, füreinander, beieinander, zueinander. Jeder weiß von jedem Band-Mitglied fast alles.“

DS: Ihr Baß-Mann Lars Larson ist ja „erst“ seit 2002 dabei und rund 20 Jahre jünger als der Rest der Truppe. Ist er so etwas wie der „Jungbrunnen“ für die Band“?

Rolf Möller: „Könnte man so sehen. Lars schraubt unseren Altersdurchschnitt wieder etwas herunter. Und er ist für die jüngeren in unserer Fan-Gemeinde zuständig. So ist für jede Altersklasse der Fans der „Breiten“ mindestens einer dabei.“

DS: Gibt es irgendetwas, was Sie heute aus der Zeit vermissen, als Sie sich auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere befunden haben?

Rolf Möller: „Nein, alles hatte seine Zeit. Und in der großen Wundertüte des Rockgeschäfts war schon eine Menge toller Inhalt für uns dabei. Wir hatten großen Erfolg in einer Zeit, in der die Musikindustrie noch eine ganz andere war als heute. Es gab Momente, die einmalig und sehr außergewöhnlich für uns waren und noch immer sind.“

DS: Wie kam es denn übrigens zu der legendären Zusammenarbeit mit Diva Hildegard Knef, mit der Sie 1992 das Lied „Für mich soll es rote Rosen regnen“ aufgenommen haben?“

Rolf Möller: „Wir spielten ein Demo ein und schickten dieses an Hildegard Knef. Nach längerer Zeit des Wartens erhielten wir dann einen Brief von ihr. Mit der Bitte, ein Treffen zu arrangieren. Wir verstanden uns von Anfang hervorragend. Eine bemerkenswerte, große, deutsche Künstlerin. Ihr Leben und ihre Geschichte haben mich sehr beeindruckt. Und zu guter Letzt kam für uns alle noch ein Hit und Gassenhauer dabei heraus. Auch wieder so eine Episode von vielen in der Extrabreit-Geschichte.“

Extrabreit super-cool – © Andreas Lasker

DS: Wie viele Konzerte spielen Sie mit Extrabreit denn noch heute so im Jahr?

Rolf Möller: „Wir stehen im Jahr noch rund 30 Mal auf der Bühne.“

DS: Können Sie alle noch von der Musik leben oder gibt es auch Bandmitglieder, die nebenbei wieder einem ganz normalen Beruf nachgehen?

Rolf Möller: „Wir sind fast alle Freiberufler und verdienen unser Geld in der Musik, der Fernsehbranche oder im Eventbereich.“

DS: Welche Musik hören Sie sich eigentlich privat an?

Rolf Möller: „System Of A Down, Social Distortion, Rammstein, Foo Fighters und Rock-Musik aus den 70er Jahren, die großen Einfluss auf meine Karriere als Musiker hatte.“

DS: Gibt es irgendeine Nachwuchs-Band, die Sie richtig toll finden?

Rolf Möller: „Josh & The Blackbirds!“

DS: Haben Sie sich mit „Extrabreit“ ein Limit gesetzt, wo Sie sagen: Jetzt ist endgültig Schluss?

Rolf Möller: „Nein, haben wir nicht! Den biologischen Schluß-Akkord setzt der alte graue Herr da oben und bis dahin wird weiter gerockt unter dem Motto: Die „Breiten“ sterben nie!“

Weitere Infos unter www.die-breiten.de

Text: Peter Pionke

 

Link zum brandneuen Video „Die Fressen aus dem Pott“

https://www.youtube.com/watch?v=M7tiGOJvGYs

https://www.youtube.com/watch?v=YbROOWqaDr0&feature=youtu.be

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