Katzen sind wählerische Feinschmecker…

Feucht- oder Trockenfutter, Milch oder Wasser, roh oder gar? Das richtige Futter für Ihre Katze zu finden ist gar nicht so leicht. In unserem neuesten Ratgeber hat Dr. med. vet. Frank Langewische die wichtigsten Informationen für Sie zusammen gefasst.

Maine Coon-Dame Jaliha – © privat

Mal frisst er den Napf blitzschnell leer, dann wieder rümpft der Stubentiger die Nase und schaut seinen Besitzer vorwurfsvoll an: Das neu angepriesene Trockenfutter aus dem Zoofachgeschäft ist gar nicht nach seinem Geschmack. Katzen sind Feinschmecker. Dennoch ist ihre Ernährung keine Hexerei.

Katzen fressen ungern längere Zeit dieselbe Futtersorte, deshalb sollte man häufiger die Geschmacksrichtung wechseln, jedoch zunächst bei derselben Marke bleiben, um Futtermittelunverträglichkeiten zu vermeiden.

Die meisten Züchter und Tierärzte empfehlen den Kauf von handelsüblichem Fertigfutter, das alle wichtigen Nährstoffe enthält. Ob Feuchtfutter oder Trockenfutter verwendet wird, ist dabei oftmals eine Glaubensfrage. Bei Trockenfutter kann mengenmäßig weniger gefüttert werden.

Es ist dadurch im Verhältnis zur ansonsten benötigten Menge an Feuchtfutter preiswerter. Trockenfutter sollte aber von hoher Qualität sein. Günstige Trockenfuttermittel haben oft ein ungünstiges Mineralstoffverhältnis und können unter ungünstigen Verhältnissen Harngries fördern. Trockenfutter sollte zudem den ganzen Tag zur Verfügung gestellt werden, wichtig für Berufstätige.

Dr. vet. Frank Langewische – © privat

Erwachsene Tiere bekommen im Idealfall bei der Verwendung von Feuchtfutter morgens, mittags und abends eine Mahlzeit. Wer Feuchtfutter verfüttert, sollte nach dem Essen die Reste aus dem Napf entfernen und ihn säubern. Es gärt schnell, besonders in der warmen Jahreszeit. Allerdings kommt Feuchtfutter bei den Tieren meist besser an, da es intensiver riecht.

Angebrochene Dosen können einen Tag im Kühlschrank aufbewahrt werden, sollten dann aber vor dem Verfüttern wieder zimmerwarm sein. Wichtig ist der stetige Zugang zu frischem Wasser. Bei Trockenfutter muss die Katze mehr trinken als bei Feuchtfutter. Ist die Katze „trinkfaul“, hilft oft ein Katzenbrunnen.

Katzen mögen es außerdem nicht, wenn Futter und Wasser am selben Ort angeboten werden. Milch wird entgegen der landläufigen Meinung von erwachsenen Katzen meist schlecht vertragen und sollte wenn überhaupt nur gelegentlich in kleinen Mengen gegeben werden. Wohnungskatzen brauchen zudem Katzengras, mit dessen Hilfe sie Fellreste, die sie beim Putzen aufnehmen, auswürgen können. Fehlt diese Knabber-Möglichkeit, gehen Katzen auch an Zimmerpflanzen, und die sind sehr häufig giftig.

Hundefutter ist für Katzen ungeeignet, da dort das für Katzen essentielle Taurin nicht in ausreichenden Mengen vorhanden ist. Unter keinen Umständen dürfen Katzen einseitig mit Innereien ernährt werden. Immer wieder kommt es vor, dass nur Leber gefüttert wird. Es kann dann zu Gesundheitsstörungen, wie etwa zu einer Vitamin A-Vergiftung, kommen. Bei rohem Fleisch besteht die Gefahr, dass Parasiten oder durchfallauslösende Bakterien übertragen werden.

Wer unbedingt rohes Fleisch füttern möchte, sollte frisches Rindfleisch oder tote Eintagsküken anbieten. Ein Drittel aller Katzen ist übergewichtig. Es sollte nicht aus Zuneigung regelmäßig zwischen den Mahlzeiten gefüttert werden. Wenn man der Katze Zuneigung zeigen will, sollte man lieber mit ihr spielen.

Ihr Dr. med. vet. Frank Langewische

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